Pfarrgemeinderäte vernetzen sich
Wie Talente einbringen?

Wir sehen uns nicht so sehr als Gremium, mit Abstimmungen und so weiter, sondern als Ergänzung zu den übrigen Reform-Gruppen. | Foto: Pixabay
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  • Wir sehen uns nicht so sehr als Gremium, mit Abstimmungen und so weiter, sondern als Ergänzung zu den übrigen Reform-Gruppen.
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Mit einer neuen Initiative wollen sich Mitglieder von Pfarrgemeinderäten innerkirchlich und außerkirchlich mehr Gehör verschaffen. Gegenüber dem SONNTAG erläutert Heinz Weinrad, Mitglied des Leitungsteams der Initiative, die Aufgaben, Ziele und Herausforderungen.

HEINZ WEINRAD: Das erste Ziel ist, dass sich Pfarrgemeinderatsmitglieder aus verschiedenen Pfarren vernetzen und austauschen können. Weil wir festgestellt haben, dass es abseits der offiziellen Wege und abseits von offiziellen Sitzungen Gesprächsbedarf über manche Themen gibt. Da haben sich drei große Themenbereiche herauskristallisiert, über die wir miteinander und auch mit der Diözesan-Leitung ins Gespräch kommen wollen.

Heinz Weinrad (St. Johann Nepomuk, Wien 2)
Die Pfarr-Belange im Blick.

Da wäre zum einen, wie man Pfarren personell und strukturell gut aufstellen kann in Zeiten wie diesen. Die einzige Antwort im deutschsprachigen Raum ist zur Zeit, größere Räume zu bilden, und da könnte man mal ruhig darüber reden, ob es nicht doch durchaus auch andere Wege gibt. Wie können Pfarrgemeinderäte, wie können Haupt- und Ehrenamtliche, Geweihte und Nicht-Geweihte gut zusammenarbeiten, gut miteinander kommunizieren?

Pfarrgemeinderäte sind ja lauter Ehrenamtliche. Und da stellt sich die Frage: Wie können sie ihre Talente, ihre Charismen einbringen? Da geht es auch um das Leitungs-Amt, eine heiße Kartoffel, die keiner angreifen will. Aber vielleicht braucht man auch den Mut zu neuen Modellen auf diesem Gebiet. Es gibt ja verschiedene Lösungsansätze, die liegen am Tisch, nur redet keiner offiziell darüber.

  • Wie werden auch gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen?

Das dritte Ziel sind aktuelle gesellschaftliche Themen, weil wir bei einem der ersten Treffen auch eine gewisse Sprachlosigkeit sowohl in den Pfarren als auch in der Erzdiözese wahrgenommen haben. Dass man manche gesellschaftliche Themen nicht aufgreifen will. Und wenn man sie aufgreift, ist man sehr schnell in einem fundamentalistischen Fahrwasser.

Ein Modell dafür kann die Familien-Synode sein. Wo ein lang heiß diskutiertes Thema wie die Zulassung zu den Sakramenten dann doch mit dem Wiener Modell eine gute Lösung gefunden hat.

  • Wer ist schon dabei?

Wir haben aus praktischen Gründen die Mitgliedschaft auf stellvertretende PGR-Vorsitzende festgelegt. Wobei wir uns über jeden Pfarrgemeinderat, jede Pfarrgemeinderätin, die uns unterstützen, freuen. Derzeit sind wir ungefähr 30 Mitglieder, die hinter den Statuten stehen und die auch aktiv mitmachen wollen. Wir sind alle ehrenamtlich unterwegs und fangen klein an, bevor wir es ganz groß machen.

  • Es gibt mittlerweile sehr viele Initiativen in der Kirche - wozu ein weiteres Gremium?

Wir sehen uns nicht so sehr als Gremium, mit Abstimmungen und so weiter, sondern als Ergänzung zu den übrigen Reform-Gruppen. Wir konzentrieren uns speziell auf Pfarr-Belange als Vernetzung-Plattform für Pfarrgemeinderäte und sehen uns als weiteres kleines Steinchen auf dem Weg.

Wir sehen uns nicht so sehr als Gremium, mit Abstimmungen und so weiter, sondern als Ergänzung zu den übrigen Reform-Gruppen. | Foto: Pixabay
Die Pfarr-Belange im Blick Heinz Weinrad (St. Johann Nepomuk, Wien 2). | Foto: privat
Autor:

Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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