Auch in Zeiten von Corona
Die Kirche lebt und ist aktiv

"Jetzt ist es Zeit zu handeln und langfristig umzudenken, es ist Zeit auf Regionalität und Nachhaltigkeit zu setzen. Simon Pories engagiert sich für eine Zukunft, in der alle "Menschen anerkennen, dass die Welt unsere Lebensgrundlage ist, auf die wir gut aufpassen müssen. | Foto: Fridays for Future Austria
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Auch wenn wir in diesen Wochen wieder verstärkt Schutzmaßnahmen ergreifen müssen, lassen wir es uns nicht nehmen, unsere Gottesdienste und Sakramente zu feiern sowie uns für Kirche und Gesellschaft zu engagieren.

In der Erzdiözese Wien nimmt mit dem Herbst in den Pfarren und darüber hinaus das kirchliche Leben wieder volle Fahrt auf. Zu den traditionellen kirchlichen Feiern und Aktivitäten wie Erntedankfeste kommt, dass Erstkommunionen oder Firmungen in den kommenden Wochen und Monaten nachgeholt werden.

P. Petrus Hübner, Bischofsvikar im Vikariat Süd, ist neben vielen anderen Firmspendern in der Diözese unterwegs, um das heilige Sakrament der Firmung zu spenden. „Es ist auch in diesen Zeiten diesselbe Begeisterung der jungen Menschen für die Kirche zu spüren“, erzählt P. Petrus von seinen Eindrücken, die er bei seinen Begegnungen im Rahmen der Firmung bisher gemacht hat. „Die Jugendlichen nehmen die Corona-Regeln in den Kirchen als Selbstverständlichkeit an, weil sie diese von der Schule und vom gesellschaftlichen Leben her kennen.“

Laut dem Bischofsvikar hat sich die Verschiebung der Firmtermine nicht negativ ausgewirkt. Inhalte des Firmunterrichts wurden kurz zuvor nochmals aufgefrischt. „Die Jugendlichen kommen mit Freude, um das Sakrament zu empfangen“, sagt P. Petrus. „Ich danke den Firmbegleitern für die gute Vorbereitung, besonders in der diesjährigen Situation, und für ihr Engagement, das sie jedes Jahr bei der Begleitung der jungen Menschen zeigen.“

Mund-Nasen-Schutz nie vergessen
Wir können weiterhin Gottesdienste in unseren Kirchen feiern. Es gilt nur einige wichtige Regeln zu unserem Schutz und dem der anderen Gläubigen zu beachten. Seit vergangenen Montag müssen Gläubige bei Gottesdiensten in geschlossenen Räumen einen Mund-Nasenschutz die ganze Zeit tragen. Wir dürfen im Gottesdienst singen, aber sollen uns dabei in den folgenden Wochen zurückhalten.

Wie schon ab Mitte Mai sehen die Schutzmaßnahmen vor, dass ein Mindestabstand von einem Meter zu jenen Personen einzuhalten ist, mit denen man nicht gemeinsam in einem Haushalt wohnt. Die Pflicht zum Mindestabstand gilt nicht, wenn dies aufgrund der religiösen Handlungen nicht möglich ist, wie etwa bei der Spendung von Sakramenten (Kommunion, Firmung, Taufe).

Die Mundkommunion ist möglich – und ist nicht verboten, die Handkommunion wird jedoch empfohlen. Zwischen dem Kommunionspender und dem Kommunionempfänger ist der größtmögliche Abstand einzuhalten. Sollte es zu einer Berührung kommen, muss die liturgische Handlung für das Waschen oder Desinfizieren der Hände unterbrochen werden.

Neu ist die Regelung, dass bei öffentlichen Gottesdiensten im Freien Sitzplätze für alle Gottesdienstbesucher zur Verfügung gestellt werden müssen. Innovative Pfarren sind gerade dabei, neue Sitzgelegenheiten zu organisieren, damit jeder, der kommt, auch den Gottesdienst in der freien Natur mitfeiern kann.

Für religiöse Feiern aus besonderem Anlass – Trauung, Erstkommunion, Firmung – ist zusätzlich von der zuständigen kirchlichen Gemeinde ein Präventionskonzept zu erarbeiten, und die Einhaltung ist durch einen Präventionsbeauftragten sicherzustellen. Dabei wird jedem Gottesdienstbesucher ein extra gekennzeichneter Sitzplatz zugewiesen.

Weinviertel-Akademie widmet sich dem Umweltschutz
Auch in Sachen Umweltschutz ist unsere Erzdiözese Wien weiterhin stark aktiv. Am Donnerstag, 8. Oktober, stellt sich die diesjährige Weinviertel-Akademie im Bildungshaus Schloss Großrußbach die Frage, wie unsere Schöpfungsverantwortung konkret aussieht.

Bischofsvikar Stephan Turnovszky, Katharina Rogenhofer vom Klimavolksbegehren und Herbert Greisberger von der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich diskutieren darüber, welche Maßnahmen es jetzt in der Klimakrise braucht. Dabei liegt der Fokus auf dem Aspekt des eigenen Handelns mit vielen konkreten Tipps für den Alltag. Infos zur Veranstaltung finden Sie unter www.bildungshaus.cc (Anmeldung erforderlich).

Religions for Future
Ebenfalls stark auftreten für einen nachhaltigen Umweltschutz wollen zahlreiche Christen aus unserer Diözese im Rahmen der Umwelt-Bewegung „Fridays for Future Austria“.

Pünktlich nach dem Schulstart wollen sich ab diesem Freitag wieder tausende Schüler an den Demonstrationszügen in der Wiener Innenstadt beteiligen, um die Bundesregierung und andere Verantwortliche dazu zu animieren, nachhaltige Gesetze für besseren und langfristigen Umweltschutz zu erlassen.

Aus dem Umfeld der Ministranten, Jungschar, Pfarren und Gemeinden werden sich ab Freitag auch wieder zahlreiche Menschen aus der Erzdiözese Wien aktiv an dieser Klima-Bewegung beteiligen. Wobei der Koordinator der Religions-Gemeinschaften von Fridays for Future, Simon Pories, betont, dass es keine Klimabewegung rein nur für junge Menschen ist: „Es sind alle willkommen, sich zu beteiligen.

Es geht hier nicht um einen Kampf Jung gegen Alt, sondern wenn wir die Klimakrise bewältigen möchten, geht das nur gemeinsam“, erklärt der 19-jährige Student, Sohn von Vikariatssekretär Markus Pories. Und er konkretisiert: „Wir wollen und müssen wieder vermehrt aktiv werden. Im vergangenen Jahr war das Klima-Thema ja sehr präsent in Medien, Gesellschaft und Politik, doch durch die Corona-Krise ist es ein ins Hintertreffen geraten.

Jetzt ist es Zeit zu handeln und langfristig umzudenken, es ist Zeit auf Regionalität und Nachhaltigkeit zu setzen.“

Info: Demonstrationszug für das Klima. Am Freitag 25.9. im Rahmen von „Fridays for Future“. Treffpunkt: um 12 Uhr am Wiener Westbahnhof. Es gilt die Masken- und Abstandsregel.

Autor:

Michael Ausserer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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