Seit 25 Jahren Missionarischer Leuchtturm
Schönborns zweites Priesterseminar

Giuseppe Rigosi (l.) und Federico Colautti (r.) bilden seit Jahren Priester für die Mission in der ganzen Welt aus. | Foto: Redemptoris Mater
  • Giuseppe Rigosi (l.) und Federico Colautti (r.) bilden seit Jahren Priester für die Mission in der ganzen Welt aus.
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Christoph Schönborn unterzeichnete am 1. Oktober 1995, am selben Tag seiner Amtseinführungsmesse, das Dekret zur Schaffung des diözesanen Missionskollegs „Redemptoris Mater“ in Wien. Damit legte er mit einer seiner ersten Amtshandlungen den Grundstein für das zweite Priesterseminar in unserer Diözese. Das zeigt die positive Beziehung von Kardinal Schönborn zu den „neuen Gemeinschaften“ und „neuen missionarischen Aufbrüchen“, die bis heute anhält.

  • Redemptoris Mater und Erzbischof Christoph Schönborn. Zwei miteinander verbundene Erfolgsgeschichten?

Giuseppe Rigosi (Rektor von 1995 bis 2019): Ja, wir haben ihm alles zu verdanken, von Anfang an steht uns Kardinal Schönborn sehr nahe. Und das war sehr wichtig, denn selbstverständlich gab es vor allem am Anfang auch Vorbehalte gegen ein zweites Priesterseminar in der Erzdiözese Wien.

Schönborn ist immer als Zusammenführer aufgetreten und hat beide Einrichtungen immer wieder zusammengerufen, sodass die Beziehung unter den beiden Seminaren wachsen konnte und wir heute sehr gut miteinander verbunden sind. Es hat sich gezeigt, dass es keine Konkurrenz untereinander gibt, sondern dass wir uns gegenseitig gut helfen und ergänzen.

  • Ihre Aufgabe ist es, Priester für die Mission in aller Welt auszubilden. Ist Wien dafür ein guter Standort?

Federico Colautti (Rektor seit 2019): Aktuell haben wir Priesterseminaristen aus 13 verschiedene Nationen in unserem Haus. Trotz unterschiedlicher kultureller Herkünfte und Persönlichkeiten herrscht ein positives und gemeinsames Ganzes und uns alle verbindet der Neokatechumenale Weg, dem alle Seminaristen folgen. An diesem Weg nehmen ganz unterschiedliche Menschen teil, um ihren Glauben innerhalb einer kleinen Gemeinschaft zu vertiefen. Es ist ein Weg der Erneuerung, eine neue Welle der Evangelisierung, ein frischer Impuls für die Kirche in Wien und in aller Welt.

Für Kardinal Schönborn – und uns – ist es ein wichtiges Anliegen, dass wir Priester in die Welt entsenden können, weil wir als Christen immer Teil der Weltkirche sind. Und Wien ist tatsächlich ein perfekter Standort dafür, da die Stadt durch ihre historischen und kulturellen Wurzeln sehr offen für eine wohltuende katholische Vielfalt ist.

  • Wie haben die neuen katholischen Gemeinschaften und missionarischen Aufbrüche die Erzdiözese geprägt (Neokatechumenat, Loretto, Emmanuel-Gemeinschaft, Fokolarbewegung etc.)?

Giuseppe Rigosi: Der Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils ist durch Schönborn in der Erzdiözese Wien lebendig geworden und trägt Früchte. Er ist ein großer Theologe und es ist eine seiner Stärken, dass er für neue Wirklichkeiten der Evangelisierung immer offen war und ist. Egal ob sie von Laien getragen wird oder von Priestern.

Diese Offenheit von Kardinal Schönborn hat eine sehr große Vielfalt der Kirche in der Erzdiözese Wien ermöglicht. Ich persönlich empfinde das als großartige Bereicherung für die Kirche und als ein Geschenk Gottes.

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Autor:

Michael Ausserer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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