Alleinerziehende
Die oft Vergessenen

Alleinerziehende gehören zu den am meisten belasteten Personen in dieser Zeit, da sie die gesamte Verantwortung für die Familie alleine bewältigen müssen. | Foto: Pixabay
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  • Alleinerziehende gehören zu den am meisten belasteten Personen in dieser Zeit, da sie die gesamte Verantwortung für die Familie alleine bewältigen müssen.
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Während der Corona-Krise gehören die Alleinerziehenden zu den am meisten belasteten Personen. Eva-Maria Nadler, Leiterin der „Kontaktstelle für Alleinerziehende“, über diese oft vergessene Gruppe unserer Gesellschaft.

Wie es den Alleinerziehenden während der Corona-Krise geht und was die diözesane „Kontakstelle für Alleinerziehende“ anbietet, erläutert Eva-Maria Nadler gegenüber dem SONNTAG.

  • Wie geht es den Alleinerziehenden in der Corona-Krise?

EVA-MARIA NADLER: Alleinerziehende gehören zu den am meisten belasteten Personen in dieser Zeit, da sie die gesamte Verantwortung für die Familie alleine bewältigen müssen. Sie müssen sich um ihre eigene Arbeit kümmern, schauen, dass die Kinder entweder gut untergebracht bzw. betreut werden, die schulischen Anforderungen mit den Kindern gemeinsam bewältigen, den Haushalt, Einkauf, Kochen etc. erledigen und meist auch noch um das finanzielle Auskommen bangen.

  • Wie kommen die Alleinerziehenden mit den vielen Herausforderungen zu Rande?

Frau H. beispielsweise, Mutter von zwei Kindern, die Teilzeit im Einzelhandel tätig ist, wurde in Kurzarbeit geschickt, hat aber sehr unregelmäßig und kurzfristig am Arbeitsplatz zu erscheinen. Ein Kind geht in den Kindergarten, das zweite in die Schule. Da sie im Moment keiner regelmäßigen Arbeit nachgeht, schickt sie die Kinder nur tageweise in die Betreuung. Dabei muss sie sich gegenüber dem Kindergartenpersonal meist rechtfertigen und sie fühlt sich in einer Bittstellerposition.

Nachdem der Kindesvater seine Arbeit durch die Coronakrise verloren hat, fallen für sie wichtige Unterhaltszahlungen weg, gleichzeitig verdient sie durch die Kurzarbeit aber selber auch weniger. Die finanziellen Sorgen, wie sie durch den Winter kommen soll, den Kindern die nötigen warmen Kleider kaufen oder die kaputte Waschmaschine ersetzen soll, bereiten ihr schlaflose Nächte und zehren an ihren Nerven.

Die „Kontaktstelle für Alleinerziehende“ bietet neben den laufenden Einzelberatungsgesprächen, über Mail, Telefon oder Videotelefonie, eine Onlineberatungsreihe an 5 Donnerstagabenden, wo es jedes Mal um ein konkretes Thema geht, wie individuelle Belastungen, Unterstützungsangebote in Wien, finanzielle Hilfeleistungen, Kinderbetreuung, Wohnen und Rechtliches. Dabei ist auch ein Austausch im virtuellen Raum mit anderen Alleinerziehenden möglich und gleichzeitig kann frau/mann sich fachliche Infos und Beratung einholen.

Die Teilnahme ist kostenlos und einfach mittels eines Internetlinks, der bei der Anmeldung zugeschickt wird.

Alle Infos und sonstige wertvolle Tipps und Links sowie ein Adventgewinnspiel im Dezember findet frau/mann unter: www.alleinerziehende.at

Die „Kontaktstelle für Alleinerziehende“ ist ein Fachbereich der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien:

Telefonberatungen
am Montag und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr,
Dienstag und Mittwoch von 8 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Alleinerziehende gehören zu den am meisten belasteten Personen in dieser Zeit, da sie die gesamte Verantwortung für die Familie alleine bewältigen müssen. | Foto: Pixabay
Eva-Maria Nadler, Leiterin der „Kontaktstelle für Alleinerziehende“. | Foto: privat
Autor:

Stefan Kronthaler aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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