Seit 40 Jahren Morgengebet in innsbruck-Arzl
Beten, singen, frühstücken

Erika und Leo Sparber blicken zum runden Jubiläum des Morgengebetes auf eine bewegte Zeit zurück, in der gebetet, gesungen und gefeiert wurde. | Foto: Walter Hölbling
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  • Erika und Leo Sparber blicken zum runden Jubiläum des Morgengebetes auf eine bewegte Zeit zurück, in der gebetet, gesungen und gefeiert wurde.
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Jeden Dienstag gehen in der Pfarrkirche Innsbruck-Arzl schon um 6.15 Uhr die Lichter an. Das Morgengebet mit anschließendem Frühstück ist seit 40 Jahren ein fixer Bestandteil des pfarrlichen Lebens.

Geplant war es anders, als es dann gekommen ist. „Eigentlich haben wir nach einem Abendtermin gesucht, aber es ließ sich kein Tag finden, der für alle gepasst hat“, erzählt Leo Sparber. Daher hat man sich dann auf einen Morgentermin geeinigt. Mit dem Morgengebet wurde eine Möglichkeit geschaffen, dass sich junge Menschen, die auf drei pfarrliche Jugendgruppen aufgeteilt waren, einmal in der Woche gemeinsam treffen konnten. 30 bis 40 Teilnehmer/innen zählte das Morgengebet zu Beginn. Jugendliche mit ihren Eltern kamen, um gemeinsam eine halbe Stunde zu beten und zu singen. Danach ging‘s dann zum Frühstück.

Gebet mit Frühstück.

„Das ist unglaublich wichtig, dass man nach dem Gebet zusammenkommt“, erzählt Erika Sparber. „Da findet das Leben statt, da wird geredet und gelacht“. Wenn es nach ihr ginge, müsste nach jedem Gottesdienst die Möglichkeit geschaffen werden, gemeinsam etwas zu tun. „Einfach herunterbeten und dann geht man wieder heim, das ist zu wenig“, ist sie überzeugt. Denn das Frühstück nach dem Gebet sei ein wichtiger Anziehungspunkt, damit die Leute überhaupt kommen. Die lange Erfolgsgeschichte des Arzler Morgengebets hat Erika in dicken Ringmappen dokumentiert. Dort finden sich liebevoll gestaltete handschriftliche Einladungen zum Gebet ebenso wie zu geselligem Beisammensein und Ausflügen. Auf Listen ist festgehalten, wer für die Gestaltung des Gebets und für die Zubereitung des Frühstücks zuständig ist. Fünf Schilling habe man damals für das Frühstück bezahlt, erinnert sich Leo.

Durchgehalten.

Dass das Morgengebet seit vier Jahrzehnten besteht, zeugt von Durchhaltevermögen. „Es hat auch Durststrecken gegeben, an denen nur vier oder fünf Leute zum Gebet gekommen sind“, erzählt Erika. „Aber wir haben einfach durchgehalten und immer wieder auch neue Leute gewonnen.“ Derzeit kommen jede Woche rund 12 Frauen und Männer zum Morgengebet. Fixe Bestandteile des morgendlichen Gebets sind frei formulierte Fürbitten und Dank sowie das Evangelium des kommenden Sonntags. „Das ist auch eine Vorbereitung auf die Sonntagsmesse“, sagt Leo. Was auf keinen Fall zu kurz komme, sei das gemeinsame Singen.

Es geht weiter.

Eines ist nicht von der Hand zu weisen: Wenn Erika und Leo Sparber etwas machen, dann machen sie es mit Freude. Das gilt für das Morgengebet ebenso wie für das 14-tägige Taizé-Gebet (seit 26 Jahren) oder für die „Klause“ in ihrem früheren Wohnhaus, in dem die Pfarrjugend zusammenkommen und feiern konnte. Und es gilt auch für den Tiroler Sonntag, der als Abendlektüre auf dem Nachtkästchen von Erika liegt. „Den lese ich jedes Mal von vorne bis hinten durch.“

Erika und Leo Sparber blicken zum runden Jubiläum des Morgengebetes auf eine bewegte Zeit zurück, in der gebetet, gesungen und gefeiert wurde. | Foto: Walter Hölbling
Zum runden Jubiläum kam auch Bischof Hermann in die Arzler Pfarrkirche. | Foto: Privat
Autor:

Walter Hölbling aus Tirol | TIROLER Sonntag

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