Leopold Neuhold

Beiträge zum Thema Leopold Neuhold

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Positionen - Leopold Neuhold
Ohne Zweifel selbstverständlich!

Vater und Sohn im Gespräch, das Gespräch wird immer heftiger, bis der Vater seinem unzufriedenen Sohn vorhält: „Was willst du, du hast ja alles!“ Darauf der Sohn: „Vater, wenn das alles ist, was ihr uns gebt, muss es mehr geben als alles!“ Wenn das „alles“ im Materiellen stecken bleibt, so bildet dies allein keine gute Basis. Es bedarf der Einordnung in ein Sinngefüge, das hält. Wir brauchen einen über Generationen und Gruppen hinweg geteilten Sinn. Heute stehen oft getrennte Sinnwelten...

  • 13.03.24
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Positionen - Leopold Neuhold
Gute Gründe, nicht zu helfen?!

Ein Mann hatte nicht nur ein Auge auf das Pferd des Nachbarn geworfen, er wollte es um jeden Preis haben. Zuerst versuchte er es mit Kaufangeboten. Ohne Erfolg! Da heckte er einen Plan aus: Er setzte sich, als kranker Mann verkleidet, an den Rand des Weges, an dem der Mann vorbeireiten musste. Der Nachbar hielt das Pferd an, stieg ab und hob den vermeintlich Kranken auf das Pferd. Diesen Augenblick nutzte der Mann: Bevor der Nachbar sich aufs Pferd setzen konnte, ritt er davon. Der bestohlene...

  • 24.01.24
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Positionen - Leopold Neuhold
Zusammenhänge sehen

Zurück von einer Reise: Ein Mann zeigt seinen Freunden die zahlreichen Fotos. Aufmerksam betrachten diese die Aufnahmen. Zahlreiche Selfies, verschwommener Hintergrund, damit das Gesicht zum Tragen kommt, dazu einige herangezoomte Details von Gebäuden und Landschaften, viele Ausschnitte, die aber nicht erkennen lassen, wo die Urlaubsreise hingeführt hat. Fragt einer aus dem Freundeskreis: „Wo ist die Reise hingegangen? War es eine Reise zu dir selbst?“ – Und konnte der Mann überhaupt zu sich...

  • 22.11.23
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Positionen - Leopold Neuhold
Es geht etwas. Jetzt.

Ein Betrunkener torkelt durch die Gasse. Der Pfarrer redet ihm ins Gewissen: „Franz, du musst endlich mit dem Trinken aufhören.“ Der Betrunkene lallt: „Dazu ist es zu spät.“ Der Pfarrer eindringlich: „Dafür ist es nie zu spät!“ Die entlarvende Antwort: „Wenn es nie zu spät ist, dann kann es ja auch noch warten!“ Einerseits ist es zu spät, noch etwas zu tun, der Untergang steht vor der Tür. Weil dieser aber noch nicht ganz da ist, glaubt so mancher, zuwarten zu können, und das Tun wird wieder...

  • 11.10.23
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Positionen - Leopold Neuhold
Ich glaube nicht!

„Bist du Atheist?“ – „Ich glaube nicht!“, die doppelt auslegbare Antwort. Angesichts einer Wissenschaft, die das Glauben durch Beweise zu ersetzen scheint, wird der Glaube in den Hintergrund gedrängt, wie manche meinen. Die Klage darüber, dass die Menschen heute nichts glauben, ist bei vielen einer Feststellung dieses Sachverhalts gewichen. Ein aufgeklärter Mensch glaubt doch nicht, er weiß. „Ich glaube nicht!“ kann so als Feststellung dafür aufgefasst werden, dass man Atheist ist. „Ich glaube...

  • 23.08.23
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Positionen - Leopold Neuhold
Löwen und Lösungen

Gehen zwei Männer durch die Wüste: Der eine trägt eine Telefonzelle, der andere einen schweren Amboss. Nach einer Weile fragt der mit dem Amboss: „Warum schleppst du denn die Telefonzelle mit dir herum?“ Die erklärende Antwort: „Wenn ein Löwe kommt, setze ich mich in die Zelle, schlage die Tür zu. Dann bin ich sicher!“ Sie gehen weiter. Da fragt der andere: „Und warum trägst du einen so schweren Amboss mit dir?“ Dieser antwortet „Wenn ein Löwe kommt, lass ich ihn fallen, dann kann ich schneller...

  • 05.07.23
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Positionen - Leopold Neuhold
So nahe, der Himmel

Mit der Tatsache, dass der Feiertag auf einen Donnerstag fällt, bietet er „eine perfekte Gelegenheit für ein langes Wochenende im Frühjahr, wenn man sich den Freitag als Brückentag freinehmen kann.“ So kann man in einem Beitrag über Christi Himmelfahrt im Internet lesen: Dann folgt der Hinweis, dass die katholische und evangelische Kirche die Rückkehr Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel feiern. Die Möglichkeit eines verlängerten Wochenendes mit Kurzurlaub scheint für...

  • 17.05.23
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Positionen - Leopold Neuhold
Der Zaun

Ein Löwe wurde gefangen und in ein Löwengehege gebracht. Dort traf er viele andere Löwen an. Manche waren schon lange hier, etliche schon im Gehege geboren worden. Beim Herumgehen lernte er verschiedene Gruppen von Löwen kennen. Die einen waren religiös, sie sangen Lieder von Erlösung, von einem künftigen Lebensraum ohne Zäune. Andere erinnerten an Zeiten, als es noch keine Zäune gegeben hatte. Manche schlossen sich zu revolutionären Gruppen zusammen, die andere bekämpften, um sich selbst zu...

  • 05.04.23
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Positionen - Leopold Neuhold
Was ist lebensdienlich?

„Musst Du schon wieder Bier trinken?“, fragt die besorgte Ehefrau. Die Antwort des Mannes: „Nein, ich mach es freiwillig!“ – Was manchmal wie eine freie Entscheidung ausschaut, ist oft nur ein Reflex auf ein Bedürfnis, etwas, was automatisch abläuft und von Selbstverständlichkeit geprägt ist. Diese Selbstverständlichkeit kann dann auch zu einem Zwang – wenn auch manchmal unbewusst – werden, ein Zeichen dafür, dass der Griff nach der Flasche dann nicht mehr ganz freiwillig ist. „Fasten macht...

  • 22.02.23
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Positionen - Leopold Neuhold
Was wir Gott erlauben

„Lange war ich Atheist, bis ich draufkam, dass ich Gott bin!“ Dieser Spruch weist auf den Menschen, der selbst Gott sein und alles unter Kontrolle haben will. Ein solcher Ausgriff auf eine beanspruchte Allmacht ist spätestens durch die COVID-Pandemie oder den Ukraine-Krieg gestört worden. Daraus zieht Papst Franziskus in seiner heurigen Weltfriedensbotschaft diesen Schluss: „Was sollen wir also tun? Zunächst einmal zulassen, dass unser Herz durch die erlebte Krise verändert wird, das heißt...

  • 11.01.23
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Positionen - Leopold Neuhold
Behaupten ist zu wenig

„Wir stimmen der Vorlage rückgratlos zu!“ Dieser Versprecher deutet wie die ebenfalls unbeabsichtigte Betonung vor einer Rede: „Es gilt das gebrochene Wort!“ auf einen fragwürdigen Zustand unserer Demokratie hin. Diese wird als nackter Mechanismus, nicht als Haltung betrachtet. Das Argument ist oft der bloßen Behauptung gewichen, die Suche nach Gründen, die durch Abwägen und Berücksichtigen von Einwänden geprägt ist, vom lautstarken, immer wieder wiederholten Schlagwort abgelöst. Jede Seite...

  • 16.11.22
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Positionen - Leopold Neuhold
Augen öffnen

„Kann es im Land noch schlechter werden?“ So fragt ein frustrierter Mann seinen Kollegen. Die Antwort: „Wenn es schlechter ginge, dann wäre es schön!“ Bringt dieser Satz nicht eine Stimmung zum Ausdruck, die heute weit verbreitet ist. Alles geht den Bach runter, es geht nichts mehr; und wenn man die Medien betrachtet, die von Katastrophen, Skandalen, Wetterkapriolen, von drohendem Weltuntergang berichten, von Krieg, Pandemie, glaubt man manchmal wirklich, dass wir am Ende sind. Und die...

  • 28.09.22
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Positionen - Leopold Neuhold
Wahrer Friede

Ist es nicht verstörend, dieses Wort Jesu im Sonntags-Evangelium: „Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert, die Spaltung“? Das passt ja so gar nicht in die Friedensbotschaft Jesu. Spaltungen, die nicht nur durch gesellschaftliche Gruppen gehen, sondern auch durch Familienkreise: Wollte und will das Jesus bewirken? Das kann doch nicht sein Ziel sein. Vielleicht fühlen sich manche durch dieses Wort in unserer jetzigen Situation bestätigt: Auch innerhalb der Kirchen...

  • 10.08.22
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Positionen - Leopold Neuhold
Die lieben Prozeduren

Eine Krankenschwester schüttelt einen schlafenden Patienten. Der anwesende Arzt fragt, was sie da tue. Die Schwester antwortet: „Ich muss den Patienten wach kriegen.“ Auf die folgende Frage „Warum?“ lautet die Antwort der Schwester: „Damit er das verschriebene Schlafmittel einnehmen kann.“ Weil es verschrieben ist, muss das Schlafmittel eingenommen werden, auch dann, wenn schon der Zustand eingetreten ist, den das Medikament bewirken soll. Wir gehen oft davon aus, dass etwas einem bestimmten...

  • 22.06.22
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Positionen - Leopold Neuhold
Arbeit ist mehr

„Hoch die Arbeit!“ Mit diesem Ruf wird der Tag der Arbeit begangen. Damit ist die Wichtigkeit der Arbeit für Wirtschaft und Menschen angezeigt. Auch angesichts der Tatsache, dass uns Roboter viel abnehmen, nicht nur an körperlicher, sondern auch an geistiger Arbeit: Arbeit bleibt wesentlich. Es geht aber nicht um die Arbeit als solche, sondern um den Menschen, der arbeitet. So hat Papst Pius XII. dem Tag der Arbeit, der seit 1889 begangen wird, im Jahre 1955 durch das Fest „Josef der Arbeiter“...

  • 27.04.22
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Positionen - Leopold Neuhold
A bissl umkehren

„Du bist auf dem falschen Weg, kehr um, mein Sohn!“ So die Aufforderung eines seiner Mission bewussten Priesters an einen Mann, der betrunken aus dem Gasthaus taumelt. Dieser überlegt nicht lang und eilt, so schnell er in seinem Zustand eben kann, ins Gasthaus zurück. Der Ruf zur Umkehr erreicht uns in der Fastenzeit. Er soll nicht dazu führen, dass wir uns mit kleinen Korrekturen in unseren alten Gewohnheiten wiederfinden. Der Ruf zur Umkehr ist die Aufforderung zu einem grundsätzlichen...

  • 16.03.22
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Positionen - Leopold Neuhold
Jetzt den ersten Schritt

„Das Leben ist voller Elend, Einsamkeit und Leiden – und dann ist es auch noch viel zu schnell vorbei.“ Woody Allen weist mit diesem Ausspruch auf einen Widerspruch in unserem Zugang zum Leben hin: Auf der einen Seite sind für uns Leid, Einsamkeit und Tränen bestimmend. Also ist es zu vergessen. Auf der anderen Seite hängen wir trotzdem am Leben, das ja so gar nicht lebenswert erscheint. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Beklagen wir deshalb die Kürze des Lebens, weil uns damit die...

  • 09.02.22
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Positionen - Leopold Neuhold
Was wir der Welt schuldig sind? Freude!

Im Jahre 2055 treffen sich zwei ältere Herren. „Na, Hans, kannst du dich noch an damals, an die zwanziger Jahre erinnern, als wir alle Masken tragen mussten, kein Gasthaus geöffnet hatte, wir wegen der Corona-Mutanten täglich einen Test machen mussten?“ Die Antwort: „Ja, das waren sieben verrückte Jahre!“ Also wenig Zuversicht für das kommende Jahr. Wir sind es ja schon gewohnt, immer das Schlimmste anzunehmen, auch wir Christen sind oft vom Pessimismus bestimmt. Es stimmt, die Aussichten für...

  • 04.01.22
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Positionen - Leopold Neuhold
Welcher Blick hilft?

„Ich habe mir meine Meinung gebildet, stört mich nicht mit Tatsachen!“ So konnte man auf der Mauer einer Universität lesen. Damit scheint ein Motto der heutigen Zeit treffend angesprochen. Wir sind faktenmüde geworden, auch weil in ihnen nicht das festgemacht werden kann, was wir wollen, alles und jetzt. So negieren wir heroisch – oder ist es nicht schon dumm? – die tatsächlichen Vorgänge und Datenlagen, um uns eine Welt nach unserem Bild und zum Teil auch unserem Abbild zu schaffen. Wenn sich...

  • 24.11.21
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Positionen - Leopold Neuhold
Wie Schildkröten

„Der Mensch ist der Weg der Kirche“, so lautete das Motto des Sozialhirtenbriefs der österreichischen Bischöfe aus dem Jahre 1990. Christen machen sich gemeinsam und mit anderen auf den Weg. Dies kann kein strategisches Mitgehen sein, das nur den Eindruck erwecken will, mit den Menschen zu sein, dabei aber die Menschen nur dirigieren will. Der synodale Prozess, der nun von Papst Franziskus gestartet wurde, ist ein Anstoß, miteinander einen Weg zu suchen. Wie die österreichischen Bischöfe es in...

  • 20.10.21
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Überheblichkeit

„Gott ist groß, der Mensch ist klein, ich muss da wohl dazwischen sein!“ Dieser Spruch war auf einer Mauer in Graz zu lesen. Diese darin zum Ausdruck gebrachte Selbsterhöhung so mancher Person ist aber nicht nur zu lesen, sondern vielfach auch zu spüren. Überheblichkeit zeigt sich etwa darin, dass diese Personen glauben, alles zu 100 Prozent zu wissen, und andere Meinungen als die ihren nicht gelten lassen. Es gibt kein Mehr oder Weniger, es gibt nur ein Alles bei uns und Nichts bei den...

  • 15.09.21
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Positionen - Leopold Neuhold
Aufgenommen

Ein Bauer, am 15. August auf dem Weg zur Kirche, fordert seinen Nachbarn, der bei der Arbeit ist, auf: „Komm mit, heute ist ja Maria Himmelfahrt!“ Antwortet der Angesprochene: „Warum, ich fahr nicht mit!“ Eine herausfordernde Antwort: Wer will schon in den Himmel, jetzt? Und wer will nicht in den Himmel, dann? Dabei wird das volkstümliche „Maria Himmelfahrt“ durch den liturgischen Namen für das Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ richtiggestellt. Maria fährt nicht von sich aus in den Himmel,...

  • 11.08.21
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Positionen - Leopold Neuhold
Eine andere Bildung

Der kleine Franzl schaut Nachrichten: Corona-Ferien werden angekündigt. Er schaltet auf den nächsten Sender: „Schulfrei für Schüler aufgrund von Corona.“ Aufgeregt schaltet Franzl den Fernseher aus und ruft seinen Freund Fritz an: „Los, trommle 100 Kontakte zusammen, wir schmeißen eine Party!“ Fritz: „Ok, ich bring Corona mit.“ Ferien können verschiedene Gründe haben: Corona-Ferien etwa, Hitze- oder Energieferien. Jetzt aber beginnen wieder „normale“ Ferien, die vorgesehen sind und sich in den...

  • 07.07.21
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Positionen - Leopold Neuhold
Wo kommt man hin?

„Hatten Sie beim Einbruch einen Komplizen?“, will der Richter vom Einbrecher wissen. Entschieden weist der Angeklagte dies zurück, und zwar mit der Begründung: „Man kann ja heute keinem trauen, es gibt keine ehrlichen Menschen mehr.“ Das muss ein Dieb und Einbrecher sagen! Aber oft ist es so: Was man selbst sagt und tut, wird beim Anderen als großer Fehler eingeschätzt. Das Messen mit zweierlei Maßstäben ist Alltagswirklichkeit. Nicht was der Andere sagt und tut, ist falsch, sondern dass er...

  • 02.06.21
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