Fastenserie 2016

Beiträge zum Thema Fastenserie 2016

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Im Beten füreinander tritt der Mensch in die Nähe dessen, der das Kreuz überwunden hat. – Kreuz in der Kapelle im Bildungshaus Greisinghof bei Tragwein, OÖ.  | Foto: Franz Litzlbauer

heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | 07
Im Beten wächst die Hoffnung für den anderen Menschen

Das siebte Werk der Barmherzigkeit besteht im Gebet für Lebende und Tote. Beten ist also ein Tun, ein Werk. Doch wie sieht das Gebet für den anderen aus, und wie wirkt es? Für den anderen beten heißt nicht, dass ich Gott bitte, er solle den anderen so ändern, wie ich ihn gerne haben möchte. Er soll endlich vernünftig werden. Er soll einsehen, dass ich recht habe. Ein solches Beten wäre kein Gebet für den anderen, sondern eher ein Gebet gegen ihn. Das wahre Gebet für den anderen würde für mich...

  • 27.03.16
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In der aufgebrochenen Schale der Muschel liegt die Perle.  | Foto: Wikimedia Commons

heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | 06
Im Verzeihen wird die Wunde zur Perle

Das deutsche Wort „beleidigen“ kommt von dem alten Adjektiv „leid“, das „unangenehm, hässlich, widerwärtig, betrübend“ bedeutet. Beleidigen meint also: kränken und verletzen und betrüben. Vieles kann uns beleidigen und uns Leid zufügen. Es kann ein kränkendes Wort sein, das alte Wunden in uns aufreißt. Jeder von uns hat seine empfindliche Stelle. Der Beleidiger hat oft ein feines Gespür dafür, was unsere Schwachstelle ist. In die lässt er sein verletzendes Wort fallen, damit die alte Wunde...

  • 20.03.16
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Die Last des anderen kann man mittragen – aber nicht auf sich bürden. | Foto: Fotolia

heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | 05
Lästiger Bruder, nervende Schwester

Lästig ist jemand, der uns zur Last fällt, der uns belästigt, der uns eine Last aufbürdet. Oft gebrauchen wir dieses Wort im Sinn von unangenehm. Lästig ist mir jemand, der mir unangenehm ist, der mir auf die Nerven geht mit seinem Verhalten. Das Werk der Barmherzigkeit bedeutet nicht, dass ich rein passiv alles an mir geschehen lasse und jeden Menschen, auch wenn er mir noch so lästig wird, ertrage. Vielmehr muss ich unterscheiden, was jetzt mehr dem Geist Jesu entspricht. Jemanden...

  • 13.03.16
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Der Trauerkelch wird zum Kelch des Trostes. | Foto: KNA

heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | 04
Trösten, das meint stehen bleiben

Bei Trauerkursen erzählen mir die Teilnehmer oft, dass sie sich mit ihrer Trauer von der Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen. Manchmal wechseln die Freunde die Straßenseite, wenn sie kommen. Sie wollen mit ihrer Trauer nichts zu tun haben. Eine Mutter, die ihr Kind verloren hat, durfte in ihrer Verwandtschaft den Namen des verstorbenen Kindes nicht erwähnen. Sie durfte die oberflächliche Stimmung ihrer Verwandten nicht stören. Trauernde suchen nach Trost. Trost heißt aber nicht vertrösten....

  • 06.03.16
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Unterwegs nach Emmaus. Gemälde von Janet Brooks Gerloff (1992), in der Klosterkirche von Kornelimünster, Deutschland. Der Auferstandene, unterwegs mit den Zweifelnden.  | Foto: BILDRECHT, WIEN, 2016

heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | 03
Zweifel macht den Menschen menschlich

Der Zweifel gehört zum Leben. Zweifel macht den Menschen menschlich. Solange der Mensch zweifelt, macht er sich auf den Weg, sucht er weiter nach der Wahrheit und nach dem Leben. Die Menschlichkeit des Zweifels kommt in dem Gedicht von Erich Fried schön zum Ausdruck: Zweifle nicht An dem Der dir sagt Er hat keine Angst. Aber hab Angst Vor dem Der dir sagt Er kennt keinen Zweifel. Wer meint, er würde keinen Zweifel kennen, erhebt sich über sein Menschsein. Solange wir leben, zweifeln wir. Aber...

  • 28.02.16
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Lehren ist: eine Furche in den Acker der Seele graben. | Foto: Fotolia

heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | 02
Da ist etwas, das dich betrifft

Wir sagen manchmal, ein anderer würde sich als Lehrer aufspielen, er würde uns immer belehren. Das ist für uns eher unangenehm. So dürfen wir das zweite geistige Werk der Barmherzigkeit nicht verstehen. Unwissend ist ein Mensch, der noch nicht gesehen hat, der etwas nicht gesehen hat. Und lehren kommt von einer gotischen Wurzel „lais“, die bedeutet: „Ich weiß, ich habe gesehen, ich habe nachgespürt.“ Unwissende lehren heißt also nicht, dass ich mich über den andern stelle. Vielmehr geht es...

  • 21.02.16
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Labyrinth auf dem Fußboden der Kathedrale von Chartres. Jesus fordert dazu auf, in der Gesellschaft auf Wege hinzuweisen, die in die Irre führen. | Foto: Wikimedia Commons
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heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | 01
Seid Sand im Getriebe der Welt

Früher hieß dieses erste geistige Werk der Barmherzigkeit „Sünder zurechtweisen“. Mit beiden Begriffen „Sünder“ und „Irrende“ tun wir uns schwer. Denn wir geben ja damit vor, dass wir selber auf dem rechten Weg sind. Was für ein Recht nehmen wir uns heraus, andere, die wir für verirrt halten, zurechtzuweisen? „Seid Sand im Getriebe  der Welt“ „Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht.“ Auf dieser Aussage Jesu beruht das erste geistige Werk der...

  • 14.02.16
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P. Anselm Grün ist der wahrscheinlich erfolgreichste spirituelle Autor im deutschsprachigen Raum. Von dem 71-jährigen Benediktinermönch aus dem Kloster Münsterschwarzach (bei Würzburg in Bayern) liegen rund 300 Bücher vor.  | Foto: Weingartner
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heilsam sprechen. Fastenserie mit Anselm Grün | Interview
Barmherzig ist, wer ein Herz hat

Dass die Fastenzeit im Kloster eine besondere Bedeutung hat, ist klar. Aber feiern Sie auch den Fasching?  Pater Anselm Grün: Ja, natürlich feiern wir an einem Abend auch Fasching. Dieses Jahr wird das am Faschingmontag sein. Da ist dann der Übergang zum Aschermittwoch nicht so abrupt. Die Mitbrüder spielen dann alle möglichen Sketche. Apropos abrupt: Ist das nicht aus dem Leben gegriffen, wenn auf den Faschingdienstag der Aschermittwoch folgt? Ja, dieses Miteinander von Ausgelassenheit und...

  • 31.01.16
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