Christentum - Ein Reiseführer

Beiträge zum Thema Christentum - Ein Reiseführer

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Die Schöpfung in einer Darstellung des Malers und Priesters Sieger Köder. | Foto: Sieger Köder

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 022
Von Gott geschaffen

Gott als der Schöpfer Das Christentum beantwortet diese Frage, indem es davon spricht, dass Gott die ganze Welt aus dem Nichts ins Dasein gerufen hat. Zur christlichen Schöpfungsvorstellung gehört, dass Gott sich bleibend als Herr des Lebens erweist und bewirkt, dass in der Welt immer wieder neues Leben entsteht. Da-rüber hinaus ist die christliche Schöpfungsvorstellung auf die Verheißung ausgerichtet, dass Gott Horizont des Lebens ist und seine Schöpfung am Ende der Zeit ihrer Vollendung...

  • 18.12.11
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Trinität. Ikone von Andrej Rublev. | Foto: wmc

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 021
Gott ist die Liebe

Gott – die vollkommene Liebe Sie sieht sich jedoch herausgefordert, dieses Geheimnis so weit wie möglich für den Glauben fruchtbar zu machen. Dabei setzt sie bei einem Vers des ersten Johannesbriefes an, der besagt: „Gott ist die Liebe.“ (1 Joh 4,16) Von diesem Ausgangspunkt aus beschreibt sie das Gegenüber von Vater, Sohn und Geist ebenso wie deren Einheit im Bild der Liebe. Dies erscheint vor allem deshalb angemessen, weil allein die Liebe es vermag, Einheit und Unterschiedenheit zugleich zu...

  • 04.12.11
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Trinität. Fresko von Masaccio, geschaffen 1425 bis 1428, in Santa Maria Novella in Florenz.

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 020
An welchen Gott glauben Christen?

Ein Gott in drei Personen? Selbst gebildete Christen geraten ins Stocken, wenn sie auf die göttliche Dreifaltigkeit angesprochen werden. Und nicht nur sie: Dem Großteil der Geistlichen scheint es nicht anders zu gehen. Aus den meist bemerkenswert kurzen Predigten zum Dreifaltigkeitssonntag hört man die Verlegenheit förmlich heraus. Angesichts des­sen wirkt die Aussage, die Trinität sei Geheimnis im strengen Sinn des Wortes und bleibe dem menschlichen Verstehen deshalb auf Dauer verschlossen,...

  • 20.11.11
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Kardinal Franz König († 2004) hat sich stark für den Dialog mit Anders- und Nichtglaubenden eingesetzt. | Foto: KNA

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 019
Christentum und andere Religionen

Im Dialog Von daher kann es aus christlicher Sicht keine Gottesbegegnung geben, die weiter reicht oder tiefer geht als die, die Jesus anbietet. Vor diesem Hintergrund versteht das Christentum sich als die eine, wahre Religion. Diesen Anspruch müssen Christen seit ihren Anfängen vor den Vertretern anderer Religionen rechtfertigen. Die Apostelgeschichte berichtet von einer Szene, in der Petrus und Johannes sich nach ihrer Pfingstpredigt vor den Vertretern des Hohen Rates, einem jüdischen...

  • 06.11.11
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2 Bilder

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 018
Macht über Gott?

Magie Typisch für die Magie ist der Versuch, Macht über die Gottheit zu gewinnen, um auf diese Weise das im eigenen Leben befürchtete Unglück abzuwenden und das eigene Glück herbeizuzwingen. In reifen Formen von Religiosität, wie der Glaube sie darstellt, bringt der Mensch seine Hoffnungen und Sorgen in Gebeten und rituellen Handlungen vertrauensvoll, aber demütig bittend vor Gott. Von ihm erhofft er die Erfüllung seiner Sehnsüchte. In der Magie hingegen hat sich die Wirkungsweise von Worten,...

  • 23.10.11
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Gargoyle an der Kathedrale Notre-Dame in Amiens. | Foto: wmc

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 017
Das Phänomen des Aberglaubens

Glaube und Aberglaube Die Bezeichnung „Aberglaube“ spricht abwertend über eine als falsch und minderwertig betrachtete Geisteshaltung. Wer dieses Urteil fällt, geht davon aus, dass es ein Verhalten gibt, das Gott allein angemessen ist, nämlich den wahren Glauben. Kennzeichnend für den Glauben ist eine Haltung vertrauensvoller Offenheit, mit der der Mensch sich auf Gott ausrichtet. Da Gott dabei als unendlich groß und gütig gedacht wird, gehört zum Glauben wesentlich das Moment der Ehrfurcht;...

  • 09.10.11
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Foto: rieger-stockmedien

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 016
Die Geschichte des Nicht-Glaubens

Entwicklung des Atheismus Vor diesem Hintergrund wagten zunächst die französischen Materialisten die Prognose, dass Gott für den modernen Menschen bald schon keine Rolle mehr spielen würde (Julien O. de LaMettrie 1709–1751, Denis Diderot 1713–1784). Einen Schritt weiter gingen die Denker der englischen Aufklärung (David Hume 1711–1776, John Stuart Mill 1806–1873). Sie grenz­ten den Bereich verlässlicher Erkenntnis auf jene Gegenstände ein, die sinnlich erfahrbar waren und mit den Mitteln...

  • 11.09.11
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2 Bilder

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 015
Gott, eine Illusion?

Atheismus Im allgemeinen Sprachgebrauch überwiegt ein enges Verständnis des Begriffs. Dieses erkennt im Atheismus eine Weltdeutung, die jede Form des Göttlichen leugnet. Daneben gibt es zwei weitere Verständnisweisen des Begriffs. Die eine begegnet überwiegend im philosophischen Kontext. Sie spricht bereits dort von „Atheismus“, wo der Theismus und damit die Vorstellung einer einzigen, personalen Gottheit geleugnet wird. Legt man dieses zweite, weiter gefasste Verständnis von Atheismus an, so...

  • 28.08.11
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Das Herz ist nach Paulus das Organ der Gotteserkenntnis. | Foto: Bild: wmc_Steffen Papenbroock_cc

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 014
Den Glauben verantworten

Rechenschaft des Glaubens vor der Vernunft Gottesbeweise tragen dazu bei, dass zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden ein fundierter Dialog geführt werden kann. Gottesbeweise geben dem Glaubenden nämlich Gründe an die Hand, mit denen er seine Überzeugung im Gespräch verständlich machen und sie als plausibel aufweisen kann. Gerade indem der Glaubende aufzeigt, dass es für seine Haltung nachvollziehbare, wenngleich nicht zwingende Gründe gibt, wird er seinem nichtglaubenden Dialogpartner...

  • 14.08.11
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Gott als die Mitte aus dem Rupertsberger Kodex.

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 013
Ist es möglich, Gott zu beweisen?

Glaubensbeweise Gottesbeweise gehören in den Bereich der so genannten „natürlichen Theologie“. Diese bedenkt die im Menschen gegebene naturgegebene Offenheit für Gott. Da die natürliche Theologie sich ausschließlich auf Gründe der Vernunft stützt, auf die göttliche Offenbarung also noch nicht Bezug nimmt, gilt sie als Vorstufe der eigentlichen Theologie. In der katholischen Kirche wird dieser natürlichen Offenheit des Menschen für Gott und damit auch der natürlichen Theologie besondere...

  • 31.07.11
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Universitätszentrum Theologie in der Grazer Heinrichstraße. | Foto: Uni Graz

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 012
Eine Wissenschaft von Gott?

Die Theologie hat nach christlichem Verständnis die Aufgabe, die göttliche Offenbarung vor der menschlichen Vernunft zu verantworten. Diese Aufgabe muss deshalb geleistet werden, weil der Glaube den ganzen Menschen erfasst. Wer glaubt, spürt und weiß, dass dieser Glaube sämtliche Dimensionen seines Lebens berührt und seine Persönlichkeit nicht nur im Bereich der Gefühle, sondern auch von der Vernunft her herausfordert. Bei der Erfüllung ihrer Aufgabe hat die Theologie den Glauben der Kirche zum...

  • 17.07.11
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Der auferstandene Jesus erscheint zwei Jüngern in Emmaus. Eine moderne Ikone. | Foto: Wollenek
2 Bilder

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 011
Hören auf das Wort

Biblische Offenbarung Mit dem Judentum geht es zudem davon aus, dass die Offenbarung in der Geschichte der Menschen greifbare Gestalt gewonnen hat. Unterschiedliche Meinungen vertreten beide Religionen hinsichtlich der Person Jesu. Während Jesus aus jüdischer Sicht allenfalls als Prophet anerkannt wird, sind Christen davon überzeugt, dass mit ihm Gott selbst seiner Welt nahegekommen ist. Diese Aussage ist spektakulär, denn mit ihr ist ausgesagt, dass die Distanz zwischen Gott und Mensch...

  • 03.07.11
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Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 010
Begegnung mit Gottes Wort

Offenbarung Ein bedeutender Sachverhalt, der bis dahin verborgen war, ist plötzlich sonnenklar. Man kennt und respektiert also „Offenbarung“ im öffentlichen und zwischenmenschlichen Bereich, reagiert jedoch mit Skepsis, wenn von göttlichen Offenbarungen die Rede ist. Diese Zurückhaltung besitzt ihre Wurzeln in der Aufklärung, einer geistesgeschichtlichen Epoche, die von den Möglichkeiten der menschlichen Vernunft fasziniert war. Die damals gewonnenen Einsichten in das Wirken von Naturgesetzen...

  • 19.06.11
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Holzschnitt von Camille Flammarion. Die Sehnuscht, hinter den Horizont zu blicken

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 009
Wer glaubt woran?

Brauchen wir den Glauben? Die einen würden darauf verweisen, dass der Glaube ihnen und zahllosen anderen Menschen Halt gibt. Sie würden darauf hinweisen, dass Religionen das Zusammenleben der Menschen fördern, indem sie ethische Grundsätze aufstellen, begründen und vermitteln. Andere hingegen würden die gegenteilige Position einnehmen und behaupten, dass der Glaube etwas ganz Privates sei und eine Anschauung darstelle, welche die einen sich leisteten, während andere problemlos auf sie...

  • 05.06.11
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Jesus mit seinen Jüngern, gezeichnet im japanischen Manga-Stil. | Foto: The Manga Bible – Siku

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 008
Neue Zugänge zur Bibel entdecken

Moderne Methoden der Schriftauslegung Neben den traditionellen Auslegungsformen der Schrift hat sich mittlerweile eine Anzahl verschiedener Zugangsweisen der Bibelauslegung etabliert. Der evangelische Theologe Horst Klaus Berg gibt in seinem Standardwerk „Ein Wort wie Feuer“ (München 1991) einen gelungenen Überblick über Formen lebendiger Schriftauslegung: Die existenziale Auslegung sucht Grundfragen und Grunderfahrungen des menschlichen Lebens (Angst, Freude, Glück usw.) in den biblischen...

  • 22.05.11
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Der heilige Hieronymus (347–419), der größte Bibelgelehrte der Antike, ist der Schöpfer der Vulgata, einer bedeutenden Bibelübersetzung ins Lateinische. | Foto: Marinus Claesz van Reymerswaele

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 007
Die Heilige Schrift verstehen lernen

Wege der Schriftauslegung Die Bibellektüre wurde vor allem in Klöstern gepflegt. Neben dem Umstand, dass die Klöster Orte der Bildung und der Forschung waren, hatten sie den Vorteil, dass viele ihrer Mitglieder lesen bzw. (ab)schreiben konnten. Ihnen sind die zahllosen kostbaren Bibelhandschriften zu verdanken, die bis heute zu den großen Kulturschätzen des Abendlandes gehören. Die reformatorischen Bewegungen erkannten ausschließlich die Bibel als Autorität an und sprachen dem kirchlichen...

  • 08.05.11
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Im Katharinenkloster am Fuße des Sinai wurde das älteste vollständige Neue Testament gefunden. | Foto: Shimon Lev

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 006
Die Entstehung der Evangelien ist heute verhältnismäßig gut erforscht.

Das Neue Testament Allgemein wird davon ausgegangen, dass Markus (Mk) als erstes der Evangelien verfasst wurde. Man nimmt an, dass der Autor Heidenchrist gewesen sein muss, vor seiner Bekehrung also nicht zur jüdischen Glaubensgemeinschaft gehört hat. Erklärungen jüdischer Bräuche und Übersetzungen aramäischer Ausdrücke machen deutlich, dass dieses Evangelium für Heidenchristen wohl um 70 n.Chr. (während des Aufstands gegen die Römer) geschrieben worden ist. Die so genannte „Zweiquellentheorie“...

  • 24.04.11
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In den Höhlen von Qumran unweit des Toten Meeres fand man die Jesajarolle. | Foto: Fotolia

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 005
Die wichtigste Schrift der Christen

Die Entstehung der Bibel Sie unterscheidet sich von den Offenbarungsschriften anderer Religionen dadurch, dass auf die Vorstellung ­einer rein göttlichen Verfasserschaft („Verbalinspiration“) verzichtet wird. Traditionelle Deutungen gingen davon aus, dass Mose die ersten fünf Bücher von Gott diktiert worden seien oder den Evangelisten die Feder direkt vom Heiligen Geist geführt wurde. Heute sehen sich die meisten christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften in der Lage, eine...

  • 10.04.11
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Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 004
Die Bibel – eine große Bibliothek

Die biblischen Bücher Der Name „Bibel“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „die Bücher“ (biblia), denn die Bibel ist nicht ein Buch, sondern eine Sammlung von 73 Einzelschriften oder eben „Büchern“, die der Kirche als inspiriert, das heißt vom Geist verfasst gelten. Im so genannten „Kanon der Bibel“ (= „Richtschnur“) ist die Anzahl der Bücher festgelegt, die als Gotteswort in Menschenwort gelten. Die Bibel besteht aus zwei in Umfang, Inhalt und Entstehung unterschiedlichen Teilen, die man...

  • 13.03.11
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Verheißung an Abraham. Wiener Genesis, 6. Jh. | Foto: SB

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 003
Meine Lieblingsfigur entdecken

Ein guter Reiseführer macht auf Besonderheiten und Kleinodien aufmerksam, die man ohne ihn übersehen hätte.  Orte der Begegnung mit der Bibel: Das Lesen biblischer Texte ist zentraler Bestandteil aller gottesdienstlichen Feiern. Für jeden katholischen Sonntagsgottesdienst ist ein alttestamentlicher Text, ein Ausschnitt aus der Briefliteratur oder der Apostelgeschichte und ein Evangelium vorgesehen. Die meisten Zeitgenossen haben ihre häufig nur fragmentarischen Kenntnisse von biblischen Texten...

  • 27.02.11
Kirche, Feste, Feiern
Die Bibel ist für Christen, für Jung und Alt, ein Lebensbuch. | Foto: Fotolia

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 002
Warum ist die Bibel so wichtig?

Sie ist das Buch der Superlative. 1452 durch Gutenberg in Mainz erstmals in Lettern gedruckt, ist die Bibel mittlerweile ca. zweieinhalb Milliarden Mal als Buch reproduziert und in über sechshundert Sprachen und Dialekte in rund zweieinhalbtausend verschiedenen Übertragungen übersetzt worden. Jährlich werden rund zwanzig Millionen neue Exemplare gedruckt.  1. Tipps zum Einsteigen Für Anfänger empfiehlt es sich nicht, die Bibel von vorne bis hinten in einem zu lesen. Vielmehr kann beispielsweise...

  • 13.02.11
Serien
Die christliche Prägung zahlreicher Länder und Erdteile sieht jeder, der sich mit wachen Augen auf den Weg macht. | Foto: Fotolia

Christentum - Ein Reiseführer | Etappe 001
Christentum – eine bekannte unbekannte Religion

Wer sich in Europa sowie in den von Europa aus besiedelten Gebieten der Erde bewegt, spürt auf Schritt und Tritt den Einfluss des Christentums. Kathe-dralen, Kirchen und Kapellen bestimmen unser Stadtbild und setzen in Landschaften markante Akzente. Christliche Zeit Das Christentum hat aber nicht nur den Raum geprägt, sondern auch die Dimension der Zeit. So ist bereits unsere grundlegendste Zeitbestimmung, nämlich die Zeitrechnung, christlichen Ursprungs. Sie erkennt in der Geburt Christi den...

  • 30.01.11
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