14. Sonntag im Jahreskreis | 4. Juli 2021
Meditation

Du bist ein Königskind

Gott ist verschwenderisch und gibt in Fülle. Spiegelt sich das in deinem Leben? Oder hast du stets den Verdacht, zu kurz zu kommen?

So ein Glück! „Stell dir vor, was mir letztens passiert ist“, erzählt mir eine Freundin aufgeregt. „Ich bin ohne ersichtlichen Grund mit dem Fahrrad gestürzt, mitten auf der Straße. Das Auto hinter mir konnte noch rechtzeitig bremsen, und mir ist überhaupt nichts passiert. Gott hat mich so sehr beschützt! Auch dem Fahrrad schien es gut zu gehen. So bin ich dankbar weitergefahren. Plötzlich hat das Rad blockiert, mein Spanngurt war vom Gepäckträger in die Speichen geraten und hatte sich fest verwickelt. So weit war ich damit schon gefahren, aber wieder ist mir nichts passiert! Ich bin zur Fahrradwerkstatt gegangen, die zum Glück auf dem Weg lag. Der Techniker hat mein Fahrrad sofort repariert und nicht einmal etwas dafür verlangt. Gott ist so gut!“
Neben dem Wunder, dass Gott meine Freundin so gut beschützt hat, ist für mich das mindestens so große Wunder, dass sie in all diesen widrigen Umständen Gottes gutes Wirken so deutlich spüren kann. Die Geschichte ließe sich ja auch so erzählen: „Stell dir vor, was ich letztens für ein Pech hatte! Ich bin mit dem Fahrrad gestürzt, und fast hätte mich das Auto hinter mir angefahren. Als wäre das noch nicht genug, hat sich dann noch mein Spanngurt in den Fahrradspeichen verheddert, und ich musste auch noch zur Fahrradreparatur. Hätte mir gerade noch gefehlt, dass ich dafür auch noch Geld ausgeben muss. So was kann nur mir passieren. Ich Pechvogel.“

Geliebt. Die gleiche Geschichte kann verschieden erlebt werden. Lebst du – symbolisch gesprochen – in der Waisenkind-Mentalität, der Überzeugung, dass du immer zu kurz kommst und Pech hast? Oder in der Königskind-Mentalität, der Überzeugung, dass du beschenkt und beschützt bist vom Vater im Himmel, egal was passiert? Deine Entscheidung. Gott liebt es, aus Waisenkindern seine Kinder, also Königskinder zu machen. Unter einem Königskind verstehe ich hier nicht einen verwöhnten Fratz, der nicht zu schätzen weiß, was er hat, sondern einen Menschen, der weiß, dass er geliebt und gewollt ist. Ein Königskind vertraut darauf, dass jemand das dazu gibt, was ihm selbst in der menschlichen Begrenzung fehlt. Es übernimmt Verantwortung für die ihm anvertrauten Menschen. Unter einem Königskind verstehe ich einen Menschen, der sich selbst als beschenkt erfährt und es auch liebt zu schenken.

Elfriede Demml

Video-Impuls-Reihe „Beschenktsein als Lebensstil“:
pv-christkoenig-schutzengel.graz-seckau.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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