25. Sonntag im Jahreskreis | 20. September 2020
Kommentar

Weniger Anstrengung und mehr Freude


Mit dem Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg tun sich viele schwer. Vor allem Menschen, die redlich um ein christliches Leben bemüht sind und dafür vielleicht manches an Entbehrungen auf sich nehmen, fühlen sich da um den Lohn ihrer Anstrengungen betrogen. Auch Petrus fragt ja angesichts dessen, was er alles zurückgelassen hat, um Jesus nachzufolgen: Was werden wir dafür erhalten? Jesus zeigt hier, dass Gott anders rechnet, und fordert uns auf, dass auch wir uns, was den Glauben betrifft, von dem Leistungs- und Belohnungsdenken verabschieden sollen.
Tatsächlich sind wir in vielen Fällen zu angestrengt Christen und zu wenig freudvoll, erfüllt und begeistert davon, wie wir unseren Glauben leben. Folglich bleibt es auch wenig ausstrahlend, ansteckend und überzeugend. Die Arbeit im Weinberg Gottes soll so sein, dass mich der Einsatz für das Reich Gottes selbst schon glücklich macht, dass ich ihn als eine Bereicherung meines Lebens wahrnehme. Wer sie so erlebt, wird gewiss nicht neidisch auf andere hinschauen, die es vermeintlich besser haben.
Eine Botschaft in dem Gleichnis ist: Gott sucht nach dem Menschen. Immer wieder geht er hin, um Ausschau zu halten nach Menschen, die sich ansprechen und in den Dienst nehmen lassen. Eine weitere: Gott hat für jede und jeden eine Aufgabe. Niemand ist unnütz oder überflüssig. Unzufriedenheit entsteht, wenn ich die richtige Aufgabe, die Gott mir zugedacht hat, noch nicht gefunden habe. Nehme ich aber den Ruf Gottes an, belohnt sich die Arbeit von selbst.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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