2. Sonntag der Osterzeit - Weißer Sonntag | 11. April 2021
Kommentar

Ein Lockdown kann Ostern nicht aufhalten

Eine nächtliche Ausgangssperre haben die Jünger Jesu nach dessen Tod gleich selbst über sich verhängt. Sie hatten verständlicherweise Angst um ihr Leben. Jeder Kontakt mit der Außenwelt hat für sie ein unkalkulierbares Risiko bedeutet. Auch wir sind nun schon seit geraumer Zeit angehalten, jeden nicht unbedingt nötigen Kontakt zu vermeiden. Das bedeutet auch für unser religiöses Leben eine große Herausforderung.

Die gute Nachricht: Der Auferstandene lässt sich von verschlossenen Türen nicht aufhalten. Selbst im Lockdown kann uns die Osterbotschaft erreichen. Sie bahnt sich behutsam einen Weg in die verängstigten und verschlossenen Herzen, haucht ihnen neue Lebenskraft ein und erfüllt sie mit einem tiefen Frieden. Auch das bedeutet Auferstehung, dass Friede, Vertrauen und Versöhnung sich stärker erweisen als Furcht, Misstrauen und Hass.

So wird auch die wunderbare Begegnung zwischen Thomas und Jesus möglich. Thomas hat zwei Gesichter. Zum einen das des Skeptikers, des Querdenkers, des kritisch Nachfragenden. Mit dem, was andere ihm erzählen, gibt er sich nicht zufrieden. Er will es selbst erfahren und erspüren. Nur was er angreifen kann, kann er begreifen. Doch die Begegnung mit dem Auferstandenen verwandelt ihn. Sie bringt das zweite Gesicht des Zwillings zum Vorschein, das des vorbehaltlos Glaubenden, der Farbe bekennt, sich festlegt und mutig bezeugt, was er erlebt hat. Seine Geschichte zeigt uns, dass der Auferstandene jedem Menschen genau so begegnet, wie er es braucht, um glauben zu können.

Alfred Jokesch

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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