4. Sonntag im Jahreskreis | 31. Jänner 2021
Kommentar

Ein befreiender Geist
Macht braucht Kontrolle. Das ist ein wichtiger Grundsatz unserer Demokratien. Und wir sehen in vielen Ländern, wohin es führt, wenn es den Mächtigen gelingt, Kontrollmechanismen außer Kraft zu setzen. Dann regieren Willkür und Korruption, undurchsichtige Kräfte machen ihre Einflüsse geltend, und das Gemeinwesen wird zerstört – ähnlich wie ein Virus einen Organismus befällt, ihn krank macht oder gar tötet.
Als Jesus erstmals als Lehrer in Erscheinung tritt, beginnt es gleich mit einem ordentlichen Machtkampf. Er versetzt mit seinen Worten die Menschen in Staunen. Interessanterweise ist es gerade die Vollmacht, die als Unterscheidungskriterium zwischen seiner Lehre und jener der Schriftgelehrten angeführt wird. Dabei obliegt doch gerade diesen die Vollmacht, das Wort Gottes auszulegen. Doch bei Jesus ist offenbar etwas anderes zu spüren. Er spricht nicht kraft eines Amtes, sondern mit der Kraft des Geistes. Seine Worte und Taten werden als heilsam und befreiend erlebt. Es sind keine Machtworte, sondern ermächtigende Worte.
Zu einem Machtkampf kommt es auch in der Welt des Geistes. In einem Menschen macht sich ein unreiner Geist bemerkbar. In ihm sind dunkle Kräfte am Wirken, die unkon-
trollierbar und destruktiv sind. Er wird von diesen hin und her gerissen und kann nicht zur Ruhe kommen. Auch dieser unreine Geist spürt die göttliche Kraft, die von Jesus ausgeht, und muss vor ihr zurückweichen. Das hinterlässt einen tiefen Eindruck. Wer sich mit der Kraft Gottes verbindet, wird resistent gegen dunkle Mächte und kann prophetisch, befreiend und heilsam wirken.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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