Kinderfragen zum Glauben | Teil 03
Warum heißt es im Gebet, Jesus sei für mich gestorben?

Beim Kirchenbesuch kann man mit Kindern in ein Gespräch über Gott kommen. | Foto: Niederleitner
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Der siebenjährige Michael geht mit ­seinem Papa in die Kirche. In der ­vorderen Bank kniet er sich hin und ­betet: „Ich danke dir, Herr Jesus Christ, dass du für mich gestorben bist. Ach lass dein Blut und deine Pein an mir doch nicht verloren sein.“

Der Papa wundert sich, warum Michael dieses Gebet gesprochen hat. Von ihm kennt er es nicht. Michael hat das Gebet aufgeschnappt und findet es selbst auch komisch. Vor der Kirche fragt er seinen Papa: „Warum ist er ­eigentlich für mich gestorben – hätte er doch nicht müssen …“

Warum Jesus am Kreuz gestorben ist, kann man zunächst gut erklären: Er hatte mit seiner Botschaft Unruhe gestiftet. Es gab ­heftige Diskussionen. Das Land Palästina, in dem er lebte, war damals besetzt von den Römern mit vielen Soldaten. Der damalige Chef der Römer dort hieß Pilatus. Er wollte natürlich keinen Aufstand, sonst wäre er als Statthalter vom römischen Kaiser abgesetzt worden.

Jesus ist aber nicht ausgewichen, sondern ­seiner Botschaft treu geblieben. Und so kam es dann, wie es kommen musste: Sie haben ihn gefangen genommen, verurteilt, gefoltert und am Kreuz als Opfer ermordet.

Den Himmel öffnen. Seine Jünger waren total entsetzt. Erst später haben sie verstanden, dass der Sohn Gottes wie andere Menschen auch sterben muss. Aber Jesus ist für seine Botschaft gestorben. Deswegen kann man auch sagen: Er ist für uns gestorben, weil seine Botschaft uns den Himmel öffnet.

Der kleine Michael muss sich also keine Gedanken machen, dass er daran schuld ist, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Jesus ist mit seiner Botschaft, dass es für alle Menschen Vergebung gibt, dass wir von Gott gerettet werden über den Tod hinaus, gekreuzigt worden. Und deswegen können wir sagen, er ist für uns gestorben.

Durch den Tod. Manche Kinder fragen dann, warum Gott ihm am Kreuz nicht geholfen hat. Dies kann man verstehen, wenn man die Botschaft Jesu kennt: Wenn er nämlich wirklich der Sohn Gottes ist und uns Menschen aus dem Tod retten will, dann muss er auch selber durch den Tod hindurchgehen, er muss den Tod selbst durchmachen. Gott hat ihn aber nicht vergessen. Gott hat ihn auferweckt von den Toten, und Jesus ist für immer bei Gott. Er hat für diese Welt Entscheidendes bewirkt: „Gott rettet euch aus dem Tod, so wie er mich auch aus dem Tod gerettet hat. Gott öffnet euch den Himmel.“

Manche sagen, dass das doch alles sehr grausam ist. Das stimmt. Die Kreuzigung war damals eine der schlimmsten Todesarten, mit denen man Verbrecher bestraft hat. Jesus ­wurde also wie ein Verbrecher hingerichtet, obwohl er es mit allen Menschen gut gemeint hat. Indem er selbst durch den Tod hindurch­gegangen ist, hat er alle Schuld auf dieser Welt aufgelöst – auch unsere Schuld.

Es ist ein riesengroßes Geheimnis: Wenn Gott selbst in seinem Sohn Jesus Christus durch den Tod hindurchgeht, dann ist er uns Menschen sehr, sehr nahe. Und zwar deswegen, weil wir Menschen ja alle sterben müssen. Und wenn Gott nur ganz weit weg wäre und den Tod von uns Menschen nicht selbst kennen lernen würde, was wäre er für ein Gott?

Rettung. Dem kleinen Michael kann man auch sagen: Jesus ist auch für dich gestorben, nicht weil du besonders böse warst oder bist, sondern weil er uns Menschen überhaupt aus der Sünde und dem Tod retten wollte.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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