Im Augenblick | Teil 03
Neues Leben wächst in mir, das verändert alles

Foto: Gerd Neuhold, Sonntagsblatt

Es war ein merkwürdiges Gefühl für sie, die gewohnte und geliebte Tätigkeit im Spektrum in Leoben zu verlassen. „Ja, man entwickelt da die Vorstellung, dass man den Kolleginnen noch Verschiedenes sagen muss. Dass die Arbeit jetzt dort eben ohne mich weitergeht, muss ich erst einmal verdauen.“ Drei Jahre lang arbeitete Tanja Eberl im christlichen Kultur- und Jugendzentrum und leitete es zwei Jahre lang auch. Schon während ihres Germanistikstudiums hat die 30-Jährige unterschiedliche Jobs gemacht. Sie ist auch beim Bipa an der Kassa gesessen. Aber die Arbeit mit Jugendlichen war für sie immer das, für das sie ein spezielles Faible hatte. Und jetzt? „Für mich als Frau ist es so: Du gibst alles auf, was du bis jetzt erreicht hast.“ Ihre Jugendlichen, die ihr am letzten Tag noch einen Kuchen gebacken haben, zu verlassen, „ja, das ist schon etwas, daran muss ich mich erst gewöhnen, dass plötzlich etwas ganz anderes im Mittelpunkt des Lebens steht“. Das geht nicht von heute auf morgen. „Das geht im Kopf nicht von einem Tag auf den anderen.“

Aber die Freude, die große Vorfreude ist für die werdende Mami und den Papa, der im Keller gerade Regale aufbaut, natürlich das Gefühl der Stunde. „Sie ist ein absolutes Wunschkind. Stefan freut sich auch total auf seine kleine Prinzessin.“ Wie sie heißen wird, konnte bis jetzt noch nicht ganz geklärt werden: Zur Zeit stehen noch zwei Namen zur Wahl. Tanja Eberl hat schon sehr früh gemerkt, dass sie schwanger ist, so früh, dass am Ultraschall nur die Fruchtblase zu sehen war und noch nichts von dem beginnenden, neuen Leben. „Aber als dann ein Punkt zu sehen war und das pulsierende, winzig kleine Herzchen, da sind bei mir schon ein paar Tränchen gekullert, auch Stefan war total gerührt.“

Mutter zu werden, fordert. Nicht nur in der Auseinandersetzung mit dem, was das kleine Leben, das in einem wächst, mit sich bringen wird, sondern auch die körperlichen Veränderungen durch die Schwangerschaft machen zu schaffen. „Mir wird zur Zeit schnell alles zu viel. Beim Hinauftragen von den Einkaufssackerln muss ich eben einmal öfter gehen. Alles geht etwas langsamer, und ich muss mich zwischendurch ermahnen, loszulassen und mich zu erholen.“ Am Basteln, Nähen und Vorbereiten der Dinge für das Kinderzimmer hat sie allerdings auch großen Spass.

Die Planung für ihr weiteres Arbeitsleben kann Tanja Eberl nicht hinter sich lassen. Da fehlt es nicht an Ideen, in welche Richtung es weitergehen soll. Sie studiert Religionspädagogik, und dabei soll bald etwas weitergehen: „Ja, das soll für mich dann eine Abwechslung zum Mami-Sein bedeuten.“ Wohin es sie in Zukunft beruflich verschlagen soll, ist noch nicht ganz klar. Auf jeden Fall will sie weiterhin mit Menschen zu tun haben und so wie bei der Arbeit im Spektrum möglichst kreativ arbeiten und sich selbst und ihre Fähigkeiten gut einbringen können.

Nun ist der nächste wichtige Termin auf dem Kalender von Tanja und Stefan aber natürlich Ende September, die Spannung wächst und der Count-Down läuft.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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