Konflikte einkochen | Teil 07
Lösungen servieren

Mit der Zeitmaschine zurück in die Zukunft

Alles, was wir brauchen, um aus einem Konflikt herauszufinden, haben wir bereits in uns. Meistens gibt es in der Vergangenheit ähnliche Situationen, die man bewältigt hat. Nur fallen einem die Ressourcen im richtigen Moment oft nicht ein. Eine Möglichkeit, diese Lösungen sichtbar zu machen, ist die Ressourcen-Timeline – eine Art Zeitmaschine:

  • Die Zeitmaschine ist schnell gebaut: Legen Sie eine Schnur in einer Linie auf den Boden. Danach beschriften Sie drei Kärtchen mit den Wörtern „Heute“, „Früher“ und „Ziel“. Das „Heute“-Kärtchen legen Sie in die Mitte der Schnur, das „Ziel“-Kärtchen an ein Ende der Schnur, und das „Früher“-Kärtchen an das andere Ende.

  • Nun wird die Zeitmaschine programmiert, indem Sie sich zum „Heute“-Kärtchen stellen und in Richtung „Ziel“ blicken. Aus diesem Blickwinkel stellen Sie sich nun zum Konfliktthema die Fragen: Was ist mein Ziel? Was will ich erreichen? Was soll sich an der derzeitigen Situation ändern? Die Antworten notieren Sie sich auf mehrere Kärtchen und legen diese zum „Ziel“.

  • Im nächsten Schritt wird die Zeitmaschine gestartet. Bleiben Sie beim „Heute“-Kärtchen stehen, drehen Sie sich aber in Richtung „Früher“. Nun stellen Sie sich die Fragen: Hatten wir früher Situationen, in denen wir uns nicht einig waren? Gab es Fälle, in denen ich nicht mehr weiter wusste? Wie ist es mir/uns gelungen, die Situation zu meistern? Welche Fähigkeiten waren dabei hilfreich? Was würde ich heute anders machen? Gab es Personen, die hilfreich waren? Diese Antworten notieren Sie ebenfalls und legen sie zu „Früher“.

  • Schließlich überlegen Sie sich, welche der Ressourcen aus dem „Früher“ für den heutigen Konflikt hilfreich sein könnten. Die entsprechenden Kärtchen nehmen Sie dann ins „Heute“ mit. So erhält man zusätzliche Sichtweisen und Ideen zur Lösung eines Konflikts.

Frischer Wind für neue Lösungsideen

In Konflikten kommt man immer wieder einmal an einen festgefahrenen Punkt. Es herrscht Gedankenchaos, man ist fixiert auf die eigene Sicht und erschöpft vom Streit. Hier kann eine Art des Brainstorming helfen. Der frische Wind in den Gehirnwindungen fördert meist nicht nur zahlreiche, sondern oft auch ungewöhnliche Ideen auf den Tisch.

  • Formulieren Sie zu Beginn das Thema in Form einer Frage. Damit wird die Richtung der Ideen festgelegt. Die Frage sollte dabei weder zu eng noch zu weit gefasst werden.

  • Hat sich jeder die Frage notiert, schreibt jeder, für sich allein, seine Ideen auf. Pro Idee ist ein Blatt zu verwenden, da man die Blätter später besser sortieren kann.

  • Nach dieser Kreativphase, für die Sie genügend Zeit einplanen sollten, empfiehlt sich eine kurze Pause. Danach beginnt das Sortieren der gesammelten Ideen. Dabei werden alle Vorschläge nach Gruppen geordnet. (Beispiel: alle Vorschläge zum Thema Putzen in eine Reihe, jene zum Thema Kochen in eine andere usw.)

  • Dann beginnt die Diskussion und Bewertung der Vorschläge. Die Ideenkärtchen können wie bei einer Hitliste gereiht werden. Jeder soll dabei seine Gedanken frei formulieren können. Nach und nach wird sich ein favorisierter Lösungsvorschlag herauskristallisieren.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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