Wo i geh und steh ... | Teil 05
Gott wohnt in der Stadt

Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche …  | Foto: Wimmer
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… in einer Stadt

Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde vergingen. Das Meer ist nicht mehr.
Die heilige Stadt Jerusalem, die neue, sah ich aus dem Himmel herabsteigen, von Gott bereitet wie eine Braut, geschmückt für ihren Mann. Ich hörte eine laute Stimme vom Thron: „Da! Die Wohnung Gottes bei den Menschen. Gott wird bei ihnen wohnen. Sie werden Gottes Völker sein, und Gott – Gott wird bei ihnen sein.
Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein. Auch Trauer, Wehgeschrei und Schinderei wird nicht mehr sein. Das Erste ist vergangen.“ 
    Offb 21,1–4

Glaub,
es gibt ein neues Morgen!
Gott
lässt leben.


Impuls

„Sommerzeit – Reisezeit“ steht auf dem Prospekt in meiner Hand. Waren Sie heuer schon auf Urlaub? Ich liebe neue Städte. Selbst die großen, muffigen Industriestädte haben meist einen alten, anmutigen Stadtkern. In diesen Altstädten mit ihren Kirchen, Burgen, Palästen und Villen wird mir bewusst, wie wichtig es dem Menschen immer war, seinem „Dasein auf der Welt“ einen schönen und sicheren Ort zu geben. Schön zu wohnen ist auch heute für viele ein besonders wichtiger Lebensinhalt.

Mit Neugierde neue Orte zu erkunden öffnet uns. Das Fremde verstehen wollen, fragen, nachlesen, Menschen beobachten: Was bewegt sie? Was sorgt sie, was freut sie? Wie lachen sie? Wie schauen sie drein am Abend in der U-Bahn? Wie lebt es sich wohl in den gesichtslosen riesigen Wohnblöcken der Industriezonen? Wo in dieser Stadt ist Liebe, Glaube, Hoffnung?

Der Jesuit Henri Boulad analysiert: Städte waren in der Urkirche Keimzellen des Glaubens, aber auch Orte der Wissenschaft, die Religion und Glaube in Frage stellten. Menschen in Großstädten seien oft geistig entwurzelt. Jeder müsse seinen eigenen Weg, sein eigenes moralisches Gerüst finden. In der Stadt interessiere sich niemand dafür, was der Nachbar denkt, man müsse es selber tun. Das sei eine Herausforderung, denn dem Glauben hilft die Stütze der Gemeinschaft. Es sei aber auch Freiheit und Chance zur bewussten Entscheidung.

konkret: Sie sind deinesgleichen

  • Wenn du im Sommer in einer (neuen) Stadt bist, frag dich: Wo ist in dieser Stadt die Armut zu Hause? In welchen Vierteln suchen Zuwanderer Heimat? Wo werden die Armen sichtbar? Wer sorgt für sie?
  • Wenn du einem armen Menschen begegnest: Lächle ihn an! Gib ihm, worum er bittet. Zeig ihm, dass er gesehen wird, dass er eine Würde hat und deinesgleichen ist: geliebtes Geschöpf Gottes. Bete für ihn!

Marlies Prettenthaler-Heckel
ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie.

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Marlies Prettenthaler-Heckel | Foto: Neuhold
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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