Wo i geh und steh ... | Teil 04
Auffi muass i

Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche … 
Foto: Prettenthaler-Heckel (Gipfelkreuz auf dem Lahneck, Gaaler Tauern)
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  • Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche …
    Foto: Prettenthaler-Heckel (Gipfelkreuz auf dem Lahneck, Gaaler Tauern)
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… auf einem Berg

Der HERR war auf den Sinai, auf den Gipfel des Berges, herabgestiegen. Er hatte Mose zu sich auf den Gipfel des Berges gerufen, und Mose war hinaufgestiegen.
Exodus 19,20

Dankgebet an die Füße

Liebe Füße!
Heut möchte ich danke sagen:
Ihr seid meine treuesten Begleiter,
ihr tragt mich durch die Welt,
ohne euch könnte ich keinen Schritt tun.

Gut, dass ihr zu zweit seid.
Ich werde Jahr für Jahr schwerer,
meine Schritte werden schneller und schneller,
dann irgendwann wieder langsamer.
Ihr seid da, wenn ich laufe und hetze,
aber auch wenn ich langsam meinen Weg suche.
Ihr seid bergauf, bergab meine Lebensträger.
Verzeiht, wenn ich euch zu sehr strapaziere!
Verzeiht, wenn es manchmal ordentlich wehtut!

Lasst euch heute feiern,
nehmt meinen Dank entgegen,
ihr meine zwei Füße!
Gott segne euch und schenke euch Kraft
für alles, was uns noch erwartet. Amen.

Impuls

„Auffi muass i.“ Diese Sehnsucht kennen viele von uns – besonders nach dem letzten Jahr der Pandemie: Der Berg zieht uns an: Freiheit, Weite – endlich wieder heraussteigen aus dem Nebel der Unsicherheit, sich äußerlich und innerlich Weitblick verschaffen.
Einen Gipfel zu erringen vom frühen Aufbruch am Morgen, den taunassen Wiesen, der frischen Luft, dem Geläut der Kuhglocken bis zu dem Moment, wo du beim Gehen angekommen bist, deinen Rhythmus gefunden und alle Zweifel hinter dir gelassen hast … spätestens hier stellt sich die Glückserfahrung ein: Danke, dass ich da sein darf.

Nicht umsonst hat der Berg auch in der Bibel zentrale Bedeutung: Ort der Gottesnähe, Ort der Gottesbegegnung: Noah landet mit seinem Schiff auf dem Berg Ararat, Gott offenbart sich auf dem Horeb, Mose erhält die Lebensregeln auf dem Berg Sinai, der Berg Zion zieht alle Völker zu sich, auf dem Berg Tabor wird Jesus als Sohn Gottes offenbar, Jesus predigt und stirbt auf dem Berg. Auf dem Berg geschieht Wesentliches: Gott zeigt sich. An diesen außergewöhnlichen Orten, wo der Mensch an seine Grenzen geht, dort berühren sich Himmel und Erde. Dort wird erfahrbar: Du, Mensch, bist nicht aus dir selbst. Du bist Teil der großen Schöpfung.

konkret: Die Erde segnen

  • Was liegt näher, als einen Berg zu besteigen oder beim Pilgern dieser Erfahrung des Geschaffenseins näher zu kommen, Schritt für Schritt mit Gott in Einklang zu kommen, an einem Gipfelkreuz die Arme auszustrecken – wie zu einem Kreuz – und die Kreuze des eigenen Lebens Gott in den Himmel hinaufzuschreien.

  • Oder der die Erde zu segnen mit dem Satz: „Segne durch mich alles, was lebt!“ 
  • Auch wer nicht auf einen Berg kommt, kann segnend gehen oder einfach segnend da sein – selbst im Krankenbett geht das. Segnend heißt: Ich wünsche der Schöpfung Gutes, meiner kleinen Welt und dem ganzen bedrohten Planeten.

Marlies Prettenthaler-Heckel
ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie.

Gott nennt sich selber der „Ich-bin-da“. Wo immer i geh und steh, könnte also ein Ort der Begegnung mit Gott sein. Machen wir uns in diesem Sommer gemeinsam auf die Suche … 
Foto: Prettenthaler-Heckel (Gipfelkreuz auf dem Lahneck, Gaaler Tauern)
Marlies Prettenthaler-Heckel ist Mutter von vier Kindern und Fachreferentin für Glaube & Verkündigung im Fachbereich Pastoral & Theologie.
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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