Positionen - Karl Veitschegger
Synodaler werden

Nicht alle in der Kirche freuen sich über die Synode, die der Papst initiiert hat. Manche wollen „den Ball flach halten“. Man weiß: Das Kirchenvolk ist geduldig, aber auch unzufrieden. Wird es gefragt, reagiert es nicht nur harmlos.

Nun, der Papst, der auch noch nicht weiß, was bei der Synode herauskommt, hat zumindest drei Stichworte vorgegeben: „Gemeinschaft – Partizipation – Sendung“. Kirche, so Franziskus, ist die bunte Gemeinschaft derer, die getauft sind und an Christus glauben. Nicht nur die Hierarchie hat das Sagen, sondern alle haben einander etwas zu sagen. Ja, jede/r ist (!) für die anderen eine Botschaft. Wir sind uns geschenkt und zugemutet. Und schon viele Jahrhunderte, bevor die Kirche erklärt hat, dass ein Papst in bestimmten Fällen „Unfehlbares“ verkünden kann, wusste sie, dass die Gesamtheit der Gläubigen nicht irrt, sondern „unfehlbar“ ist. Für diese „katholische Schwarmintelligenz“ sorgt der Heilige Geist.

Darum braucht es Partizipation in der Kirche: Teilhabe und Austausch, Zuhören und freimütiges Reden, gemeinsames Beten und Ringen, Unterscheiden und Entscheiden. So können wir geeignete Wege finden, das Anliegen Jesu heute klarer zu leben. Damit sind wir beim Stichwort „Sendung“. Es ist nicht Mission der Kirche, sich selbst zu erhalten, sondern „den Menschen zu dienen“, besonders den Ärmsten. Nur so bleibt sie Jesus treu.

Der Papst nennt auch drei Risiken: „Formalismus“ (man tut so, als ob), „Intellektualismus“ (lebensfremdes Gerede), „Immobilität“ (Änderungsunwillen).

Unterstützen wir den Papst auch in der Steiermark, werden wir synodaler!

Karl Veitschegger

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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