Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Fasten und das Testergebnis

Österreich hat mehrere Weltmeisterinnen und Weltmeister in Wintersportarten. Und seit kurzem stellt sich Österreich auch gerne als Testweltmeister dar. Auch in den Schulen wird fleißig getestet. Beim Englisch- oder Mathetest freuen sich alle über ein positives Testergebnis. Beim Covid-Test atmen wir bei einem negativen Testergebnis auf.
Die christliche Fastenzeit ist immer eine Zeit des Testens, eine Zeit der Prüfung. Es geht um Selbstprüfung. Es geht um einen Herzenstest.
Das kann geschehen in Form eines Selbsttests. Mit der Gewissenserforschung. Mit dem Nachdenken über den Tag bei einem Abendgebet. Mit ein wenig Stille für einen Akt der Buße am Anfang der Messe.
Oder es kann geschehen in Form der Beichte, die die Kirche gerade in der Fastenzeit immer gepflegt hat. Corona macht das derzeit etwas schwerer, aber nicht unmöglich. Auch die Beichte beginnt mit der Selbstprüfung. An Hand der Zehn Gebote vielleicht. Oder an Hand meiner Lebensbereiche. Dann kommt es zu einer Begegnung mit Gott, verkörpert durch das Sich-Aussprechen vor einem Priester. Das soll nicht gemacht werden wie ein „Nasenbohrer-Test“, wo man jemandem „Sünden“ aus der Nase ziehen will. Es soll vielmehr sein wie die Erfahrung eines Gottes, der mir zuhört und vor dem ich mich nicht zu verstecken brauche.
Am Ende steht das Testergebnis. Es ist negativ. Ich bin losgesprochen von meinen Sünden. Aber auch nach diesem Test liegt es an mir, dass ich mich nicht wieder vom Bösen und Gefährdenden anstecken lasse.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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