Mutworte - Sarah Knolly
Ein Rezept für Mut

Foto: privat

Manchmal wäre es schon sehr praktisch, wenn es ein Rezept für Mut gäbe. Mit einer Zutatenliste, die den Einkauf vereinfacht und einer Anleitung für die Zubereitung, die gut zu verstehen und leicht umzusetzen ist. Wenn man dann mal besonders mutlos ist, schnappt man sich einfach sein Kochbuch, kramt das Rezept hervor und macht sich ans Werk.

Ich versuche, ein kleines Rezept zusammenzustellen. Es hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und keine 100%-ige Erfolgsgarantie, aber vielleicht kann es Ihnen ein wenig weiterhelfen: Die Grundzutat ist Vertrauen – zu mir selbst, meinen Mitmenschen und zu meinem Gott. Das ist die gute Basis, damit das Gericht gelingen kann. Von offenen Augen und Ohren braucht es eine sehr große Prise. Denn wenn Augen und Ohren gut portioniert sind, kann man Dinge sehen und hören, die einem Mut machen.

Die Zutat Herz kann sehr großzügig in den Kochtopf geschüttet werden. Ohne Herz schmeckt jedes noch so sorgfältig zubereitete Gericht recht fad. Vergessen Sie nicht auf den Humor. Den dürfen Sie sehr gerne überdosieren. Den braucht’s einfach immer. Vielleicht benötigt die Zubereitung auch ein wenig Geduld. Aber das ist in Ordnung. Mut kann man nicht erzwingen. Zwischendrin kosten ist übrigens nicht verboten.

Nach dem Kochen und Verzehren wird noch Platz für eine Nachspeise sein. Aber für die gibt es kein Rezept. Braucht es gar nicht. Denn Sie werden sehen, dass Sie dann vom Mut naschen dürfen.

Sarah Knolly
ist Pastoralreferentin in der Obersteiermark, Dipl. Erwachsenenbildnerin und dreifache Mama.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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