Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wofür sich Ansteckung lohnt

Als der letzte Besatzungssoldat Österreich verlassen hatte, wurde der Nationalfeiertag geboren. Derzeit ist Österreich wieder ein besetztes Land. Allerdings in weltweiter Gesellschaft. Das Coronavirus hält auch unser Land besetzt. Ob jemals das letzte Exemplar unser Land verlassen wird?
Auch das Leben mit dieser Art von Besatzung verlangt gewisse Einschränkungen. Sie treffen leider auch viel Gemeinschaftliches, schränken manche Begegnung ein. Überängstliche Sorge kann genauso aufkommen wie rücksichtslose Gleichgültigkeit.
Bei kirchlichen Veranstaltungen und bei Gottesdiensten müssen wir uns immer neu mit Vorsichtsmaßnahmen und Regeln auseinandersetzen. Aber ich glaube, das sind nicht alle Corona-Maßnahmen, um die es geht.
Neben den äußeren Schutzmaßnahmen gehören auch innere Maßnahmen gesetzt: bestärkende Hoffnung, spürbare Aufmerksamkeit und Liebe, Verbundenheit im Gebet auch mit denen, die wir nicht so oft sehen können.
In vielen Kirchen wurden jetzt im Herbst Erstkommunionen und Firmungen gefeiert. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Der Heilige Geist ist nicht in Quarantäne, er ist immer da, sagte vorigen Sonntag der Firmspender in meiner Pfarre.
Es darf nicht sein, dass nur gefährliche Krankheiten und schlechte Gewohnheiten ansteckend sind. Lassen wir uns vielmehr vom guten Geist, von Freude und Einsatz anstecken. Desinfizieren wir uns gegen Viren, infizieren wir uns dafür mit Hoffnung, Liebe, Ausdauer.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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