Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Kreuzzeichen: Segen, Bekenntnis, Schutz

Nicht nur am Vatertag beginnen wir unsere Gottesdienste „Im Namen des Vaters“. Den göttlichen Vater nennen wir nicht allein. Dreifach sprechen wir den einen Gott an, an den wir glauben. Als Liebeswesen und Beziehungswesen ist dieser eine Gott gleichzeitig drei. Das Kreuzzeichen „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ ist ein kleines Glaubensbekenntnis. Nicht eines mit dem Kopf, denn es bringt uns mit diesem Beziehungswesen Gott in Berührung. An vier Stellen berühren wir...

  • 08.06.22
Foto: Caritas

Offen gesagt - Antoinette Dsubanko
Von Tür zu Tür

Warum soll man Menschen zu Hause um Spenden bitten? Weil man verschiedene Meinungen hört, auch über die Arbeit der Caritas, und man kann mögliche falsche Vorstellungen korrigieren. Nach den Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie waren die Menschen großteils sehr gesprächsbereit. Viele Gemeindeangehörige, bei denen ich angeläutet habe, freuten sich über die unerwartete Begegnung. Auch Neuzugezogene konnte ich kennenlernen und den Grund für ihren Wohnungswechsel erfahren. Niemand hat...

  • 08.06.22

Positionen - Karl Veitschegger
Trotz Gegenwind

„Geht das, was Jesus wollte, verloren, wenn die Kirche versagt?“, fragte mich unlängst ein besorgter Freund. Und er zitierte die Bergpredigt: „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.“ (Mt 5,13) Ein hartes Wort! Ja, leider ist die Kirche für sehr viele Menschen „geschmacklos“ geworden. Warum, ist bekannt: spirituelle Langeweile, unzulängliche Seelsorge, Reformstau, Frauenbild,...

  • 08.06.22
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Die innere Haltung

„Abends fallen mir häufig viele Gelegenheiten ein, an denen ich über den Tag meinen beiden Kindern (7, 12) gegenüber nicht aufmerksam genug war. Das plagt mich dann richtig schlimm, denn ich möchte ihnen als Mutter nicht schaden. Dann nehme ich mir vor aufmerksamer zu sein und wieder kommt der alltägliche Wahnsinn dazwischen. Was kann ich tun?“ Auf mich wirken Ihre Beschreibungen wie die einer sehr liebevollen und fürsorglichen Mutter. An keiner Stelle hatte ich den Eindruck, dass Sie eine...

  • 08.06.22

Offen gesagt - Elisabeth Fritzl
In Kontakt bleiben

Stichwort: Partnerdiözesen. Wie geht Kontakt halten ohne persönliche Begegnung? Vor zweieinhalb Jahren bin ich von meinem dreimonatigen Aufenthalt in unserer Partnerdiözese Bom Jesus da Lapa in Bahia/Brasilien zurückgekehrt. Ich erinnere mich an eine wunderbare, für mich sehr bereichernde Zeit und an den großen Schmerz, der mit der Rückkehr verbunden war. Ziemlich genau zwei Monate dauerte diese Eingewöhnungsphase in Österreich – dann kam Corona. Ausgerechnet der Pandemie, die in Brasilien sehr...

  • 01.06.22
2 Bilder

Gisela Remler: Skizzen und Themen
Haltung bewahren

Halt, bleiben Sie stehen, ruft vielleicht im Krimi die Polizei. Halt dich gerade, sagte die Lehrerin in der Volksschule. Halt dich dort nicht auf, hieß es in einer gewissen Zeit. Dort ist es gefährlich, dort gehen brave Mädchen nicht hin. Warum hast du schon wieder das gemacht? Warum hast du nie probiert, einfach ein bisschen freundlicher zu sein? Das gilt nur mit Vorbehalt. Auch wir haben unser Vorbehalte, vielen anderen und vielem gegenüber, oft grundlos. Aber auch jetzt noch heißt es bei...

  • 01.06.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Was macht der Heilige Geist?

„Was macht der Heilige Geist?“ Diese Frage stellt ein Theologieprofessor seinen Studierenden. Betretenes Schweigen, niemand wagt eine Antwort. „Es wird doch jemand wissen, was der Heilige Geist macht“, stößt der Professor nach, „wozu haben Sie denn hier studiert?“ Aber niemand will diese gleichzeitig einfache und komplizierte Frage beantworten. Da haut der Professor mit seiner flachen Hand ganz fest auf den Tisch. Und während alle aufschrecken, meint er amüsiert: „Lebendig macht er! Weiter...

  • 01.06.22

Positionen - Gerhard Rechberger
„Löscht den Geist nicht aus!“

„Löscht den Geist nicht aus!“, mahnte der große Theologe Karl Rahner mit den Worten aus dem Paulusbrief (1 Thess 5,19) in einem wegweisenden Vortrag im Jahre 1962. Diese Mahnung gilt wohl auch in der jetzigen Situation der Welt, der Kirche und der Pfarrgemeinden. Besteht nicht gerade durch die größeren Einheiten in der Seelsorge die Gefahr, von einer Zentrale aus alle Pfarren zu verwalten und dadurch die kleineren Einheiten in Entscheidungen nicht mit einzubeziehen? In größeren Einheiten zu...

  • 01.06.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Geistvoll auch mit faulem Hirn

Gott ist menschlich nicht fassbar. Denn die Unbegreifbarkeit ist seine „Eigenschaft aller Eigenschaften“, wie es der Theologe Karl Rahner formuliert. Gott sprengt – Gott sei Dank – alle innerweltlichen Vorstellungen. Denn ein Gott, der begreifbar ist wie ein Ding dieser Welt, wäre nicht mehr als wir, die ihn erforschen können. Doch auch der Mensch ist nicht vollkommen auslotbar. Wir sind mehr als unser Körper, unsere Gefühle und unser Intellekt. Der Mensch ist auch geistvoll. In der Sinnlehre...

  • 01.06.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Hören oder nicht hören ist Herzenssache

Einem, der allzuoft jede Kleinigkeit an anderen Menschen anprangerte und kritisierte, riet ein weiser Mensch, doch auch seine Augenlider zu benutzen. Also manchmal wenigstens ein Auge zuzudrücken. Unsere Augen können wir mit Hilfe der Augenlider körperlich verschließen. Wir können aber auch bloß geistig die Augen verschließen vor dem, was wir nicht sehen wollen. Bei den Ohren ist dies die einzige Möglichkeit, denn sie haben anatomisch nichts den Augenlidern Vergleichbares, außer wir benutzen...

  • 24.05.22
Foto: Michael Schaffer-Warga

Offen gesagt - Franz Prettenthaler
Taten der Ermutigung

Gibt es noch Hoffnung, dass die Menschheit den Klimawandel stoppen kann? Wenn wir die Grundzüge unserer Zivilisation erhalten wollen, gibt es keine Alternative. Weder dazu, den rapid voranschreitenden, menschengemachten Klimawandel aufzuhalten, noch dazu, darauf zu hoffen, dass es gelingen wird. Der zweite Aspekt wird gerne übersehen, es ist schmerzhaft zu erleben, wie viele Kinder und Jugendliche hoffnungslos in die Zukunft schauen, weil sie sich von den älteren Generationen alleine gelassen...

  • 24.05.22

Positionen - Svjetlana Wisiak
Einspruch!

Ich gestehe: Schuldig im Sinne der Anklage! Auch ich besuche regelmäßig die – wie die „Salzburger Nachrichten“ am 18. Mai 2022 sehr treffend formulierten – „Voyeurismus-Festspiele“. Als Kind des Satelliten-Fernsehens bin ich schon früh in den Bann Hollywoods geraten. Glücklicherweise hat diese Passion zur Blütezeit des Reality-TVs rapide abgenommen. Seinem Suchtfaktor kann ich mich aber nicht immer entziehen. Wie Millionen (!) andere verfolge ich seit Mitte April den Verleumdungsprozess Johnny...

  • 24.05.22

Mutworte - Ruth Zenkert
Sein Name ist Frieden

Mit einem kleinen Suzuki-Bus prescht der zwölfjährige Nasr über die von Palmenhainen gesäumte Sandstraße. Ganz hinten sitzt sein Vater Salama, angetan mit der Galabiya, dem traditionellen weißen Gewand, das die Berber tragen. Er lebt mit seinem Sohn Nasr, seiner verwitweten Schwester und seinem Bruder in einem Haus in Siwa, einer Oase an der Grenze zu Libyen. Sein „Haus“ – das ist eine unverputzte Mauer, Teppiche, ein paar Polster am Boden. Salama hat uns zum Essen eingeladen. Seine Schwester...

  • 24.05.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nach unten oder nach oben?

Im Krankenhaus bin ich zu einer Untersuchung eingeladen. Ich bin informiert, dass sie im Tiefparterre der Klinik stattfindet. Bei der ersten Anmeldung frage ich genauer nach und denke, dass ich nun ins Tiefparterre hinunter muss. Aber es ist genau umgekehrt. Vom jetzigen Standpunkt aus liegt das Tiefparterre einen Stock höher. Es geht also aufwärts. Ein gutes Zeichen vor der Untersuchung. Der kürzlich verstorbene Ivica Osim, Jahrhunderttrainer von Sturm Graz, war in einem atheistischen Umfeld...

  • 18.05.22
Foto: Ertl

Offen gesagt - Nora Tödtling-Musenbichler
Endlich Bewegung

Wie stehen Sie zu den angekündigten Vorhaben der Pflegereform der Regierung? Als Caritas freuen wir uns, dass nach jahrelangem Stillstand Bewegung in das brennende Thema Pflege gekommen ist. Wir sehen, dass langjährige Anliegen von uns in der Politik angekommen sind: die Attraktivierung des Pflegeberufs, die Anerkennung der Dringlichkeit von Reformen und die Zukunftsorientierung mit Blick darauf, in den Bundesländern vergleichbare Bedingungen herzustellen. Diese Botschaften sind...

  • 18.05.22

Positionen - Ernest Theußl
Gottesbeweise

Kürzlich habe ich eine ehemalige Schülerin getroffen, die vor mehr als 32 Jahren bei mir im Religionsunterricht gesessen ist. In meiner Erinnerung war sie nicht gerade eine, die sich heiß um religiöse Fragen gerissen hätte, und solche waren bei mir nun einmal auf der Tagesordnung. Neben mehr oder minder heiteren Erinnerungen, die wir austauschten, kam das Gespräch auf den „Stoff“ der achten Klasse. Da sind ihr, so beteuerte sie, bis heute die sogenannten Gottesbeweise in Erinnerung geblieben,...

  • 18.05.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Meine Zwiebel

Im Roman „Die Brüder Karamasow“ erzählt Fjodor Dostojewski von einer Frau, die plötzlich stirbt, ohne in ihrem Leben eine gute Tat vollbracht zu haben. Zur Strafe landet sie im Feuersee. Doch ihr Schutzengel erinnert sich, dass sie einst einem armen Menschen eine Zwiebel aus ihrem Garten geschenkt hat. Und er hört eine Stimme, die ihm sagt: „Nimm die Zwiebelpflanze, und streck sie der Frau hin … wenn du sie damit aus dem See ziehen kannst, soll sie gerettet sein …“ Die Frau hält sich daran...

  • 18.05.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Freu dich, das Leid ist all dahin

50 Jahre ist meine Matura nun bald her. Da darf ich mich an meine Schulzeit erinnern. Unseren Griechischlehrer haben wir am Beginn der Stunde mit dem griechischen „chaire“ begrüßt. „Sei gegrüßt“ kann das heißen. Wörtlich übersetzt heißt es aber: „Freu dich!“ Mit diesem Gruß wird in manchen Gesängen die Gottesmutter Maria angesprochen. Der ostkirchliche Hymnos akathistos, eine 24-strophige stehende Ovation an Maria, wiederholt dieses „chaire“ immer wieder und fügt noch das Halleluja hinzu. In...

  • 11.05.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Verena Mooshammer & Luise Hollerer
Wut braucht Mut

Zornbinkel ist ein wohlbekanntes Schmähwort. Kann man mit Wut umgehen lernen? Wut entsteht, weil das Hirn wahrnimmt, dass etwas nicht so wird, wie man es geplant oder sich vorgestellt hat. Zu viel Wut überflutet den Körper und kappt die Verbindung zur Steuerzentrale im Großhirn. Das Kleinhirn reagiert mit aversivem Verhalten, wie Schlagen, Stoßen, Treten, Beißen oder Brüllen. Etwa 40 % der fünf- bis sechsjährigen Kinder geben an, dass sie Begleitung in der Regulation von Ärger, Wut und Zorn...

  • 11.05.22

Positionen - Astrid Kury
Schöne Spuren

Seit einiger Zeit bewegt mich das Buch „Tending The Wild“, in dem M. Kat Anderson beschreibt, wie die Fülle der kalifornischen Natur durch die Pflege und Sorge der indigenen Bevölkerung entstand. Keine sich selbst überlassene Wildnis also, sondern das Ergebnis vieler schöner Spuren der dort lebenden Menschen. Wir sind da, auf der Erde, so zitiert sie die Navajo, um die Schönheit wiederherzustellen. Das Gegenteil lässt sich eigenartigerweise viel leichter vorstellen: eine Spur der Verwüstung und...

  • 11.05.22

Mutworte - Sarah Knolly
Hollywood und Heiliger Geist

Kennen Sie den Film „Alles steht Kopf“? Das ist ein niedlicher Kinderfilm, in dem es um die Gefühle Wut, Angst, Freude, Ekel und Kummer in einer jeden Person geht. Und darum, wie sich diese Gefühle auswirken. Wenn man das Internet befragt, bekommt man gesagt, dass Mut kein Gefühl ist, sondern die Fähigkeit, eine potenziell gefährliche Situation zu meistern. Deswegen kommt Mut wohl im Film nicht vor. Aber in meinem eigenen, ganz persönlichen Gefühls-Blockbuster hat Mut eine Hauptrolle. Auch...

  • 11.05.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Der Klang der Stimme ist entscheidend

Jede Stimme zählt. So ist es jedenfalls bei Wahlen. Auch bei der heurigen Wahl der Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte haben viele Stimmen bekommen – und damit Vertrauen und Anerkennung für ihren Einsatz in der Pfarre. Auch im Evangelium dieses Sonntags ist davon die Rede, dass es auf die Stimme ankommt. Jesus stellt sich als guter Hirte vor. Die Seinen hören auf seine Stimme. Aber wir können die Stimme Jesu nicht live hören. Es kommt auf jene an, die ihm ihre Stimme geben. Es kommt...

  • 04.05.22
Foto: privat

Offen gesagt - P. Gerwig Romirer
Nur noch beten?

Was hat die Welt von Ordensleuten? NUR und NOCH sind zwei Worte, die mir oft begegnen, wenn ich mit Menschen über das Leben im Kloster ins Gespräch komme: Tut’s ihr NUR beten? Wie viele seid’s ihr NOCH? Zwei Fragen, über die ich mich manchmal geärgert habe, die verständlich sind, aber auch einiges mit unserer Lebensform zu tun haben, wenn man sie nicht eindimensional versteht. NUR beten? – Ja, nur beten, wenn man den Auftrag vieler Ordensgründer ernst nimmt, das ganze Leben zum Gebet werden zu...

  • 04.05.22

Positionen - Monika Prettenthaler
Mütter dürfen anders

Neben der Familie als ganze gibt es vermutlich keine Personengruppe, die so idealisiert wird wie Mütter. Einfühlsam, verständnisvoll, umsichtige Familienmanagerin, immer ein offenes Ohr für kindliche Nöte, trotz eines Berufes außer Haus unendlich Zeit für Förderung und Unterstützung der Kinder, kreativ und gastfreundlich, gut eingebunden in Nachbarschaft und Freundeskreis … soll sie sein. Ein Blick auf das Angebot für Glückwunschtext und Karten zum Muttertag bestätigt dieses Bild weitgehend....

  • 04.05.22

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