Synodaler Prozess
Zum Aufbruch eingeladen

Zu einem synodalen Prozess lud Papst Franziskus 2021 die Weltkirche ein. In der Diözese Graz-Seckau geht die Konsolidierungsphase dieses Prozesses weiter mit einer vorsynodalen Versammlung am 5. Februar. Alle Gläubigen sind aufgerufen, den Prozess im Gebet zu begleiten.  | Foto: Neuhold
  • Zu einem synodalen Prozess lud Papst Franziskus 2021 die Weltkirche ein. In der Diözese Graz-Seckau geht die Konsolidierungsphase dieses Prozesses weiter mit einer vorsynodalen Versammlung am 5. Februar. Alle Gläubigen sind aufgerufen, den Prozess im Gebet zu begleiten.
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Zur vorsynodalen Versammlung lädt Bischof Wilhelm Krautwaschl mehr als 120 Menschen. Und alle Gläubigen werden gebeten, den Prozess im Gebet zu begleiten.

Der synodale Prozess, der im vergangenen Oktober begonnen hat, lädt uns alle ein, uns den aktuellen Herausforderungen sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft zu stellen.“ Mit diesen Worten lädt Bischof Wilhelm Krautwaschl mehr als 120 Personen, darunter unter anderem die Mitglieder von Domkapitel, Konsistorium, Priesterrat und Diözesanrat sowie Delegierte verschiedenster Bereiche und FachexpertInnen, zur vorsynodalen Versammlung der Diözese Graz-Seckau ein.

Ursprünglich hätten sich die Teilnehmenden am 5. Februar einen Tag lang gemeinsam auf Schloss Seggau in die Themen vertiefen sollen. Coronabedingt wurde das Treffen in den digitalen Raum verlegt. „Wir vom Vorbereitungsteam hoffen, dass viele der Eingeladenen teilnehmen werden und trotz der digitalen Durchführung ein lebendiger Austausch in guter Atmosphäre möglich wird“, zeigt sich Stefanie Schwarzl-Ranz vom Organisationsteam zuversichtlich.

Beim nun digitalen Treffen werden die Ergebnisse der rund 2000 Rückmeldungen, die von Einzelpersonen und Gruppen per Online-Fragebogen, E-Mail oder Post eingelangt sind, beraten. Bischof Wilhelm Krautwaschl ist dabei die Unterscheidung von zwei Ebenen besonders wichtig: Welche Fragen müssen weltkirchlich behandelt und nach Rom zurückgespielt werden, und welche kann man vor Ort in der Diözese anpacken?

Die Erkenntnisse dieser Versammlung werden in das österreichweite Dossier zur Weltsynode einfließen, aber „auch für die Weiterarbeit in unserer Diözese von Bedeutung sein“, betont Bischof Krautwaschl in seinem Einladungsbrief. Wichtig ist den Organisierenden außerdem, dass die synodale Haltung, das gemeinsame Auf-dem-Weg-Sein, auch im digitalen Raum spürbar wird. Aufmerksamen Beobachtenden wird bereits aufgefallen sein, dass Papiere allein nicht das sind, was Franziskus mit der Synode bezwecken will.

Der Synodale Prozess ist kein Ereignis eines Tages, einer Arbeitssitzung, eines abgeschickten Fragebogens. Vielmehr ist er eine Einladung, aufzubrechen zu einem länger dauernden gemeinsamen geistlichen Unterwegssein mit vielen Stationen. Je mehr Menschen diesen Prozess auch innerlich, also aus einer Haltung der Mitverantwortung, tragen, je mehr Menschen eine ehrliche Erwartung haben, dass der Geist Gottes seiner Kirche genau jetzt in dieser Zeit Mut zu Entscheidungen und nötigen Veränderungen geben will, desto mehr Kraft hat das ganze Vorhaben.

Katharina Grager
Marlies Prettenthaler-Heckel

Gebet:

Komm, Heiliger Geist, der du neue Sprachen erweckst
und Worte des Lebens auf die Lippen legst,
bewahre uns davor, eine museale Kirche zu werden,
die schön, aber stumm ist,
die viel Vergangenheit, aber wenig Zukunft besitzt.
Komm unter uns, auf dass wir uns in der synodalen Erfahrung
nicht von Ernüchterung überwältigen lassen,
die Prophetie nicht verwässern,
nicht darin enden, alles auf unfruchtbare Diskussionen zu reduzieren.
Komm, Heiliger Geist der Liebe, öffne unsere Herzen für das Hören.
Komm, Geist der Heiligkeit, erneuere das heilige und gläubige Volk Gottes.
Komm, Schöpfer Geist, erneure das Angesicht der Erde. Amen.

(aus der ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS ZUR ERÖFFNUNG DER SYNODE am 9. Oktober 2021)

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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