Werke der Barmherzigkeit - 2007/2008 | Teil 14
Für Lebende und Tote beten

Ich bete für dich – heißt auch: Mein Herz begleitet dich, du bist nicht allein. | Foto: Fotolia
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„Ich bete für dich!“ ist eine Zusage, die jede Generation der andern geben kann – vom Kind bis zum Hochbetagten.

Ich bete für dich – sagte ich dieser Tage der religionslosen weinenden Mutter, deren zehn Monate altes Kind schwer erkrankt ist. „Danke, Schwester!“, sagte sie leise.

Ich bete für dich – sage ich dem betagten Menschen im Alten- und Pflegeheim, der das Gefühl hat, nutzlos zu sein, oder der schwer am Abnehmen der Kräfte trägt.

Ich bete für dich – sage ich zu den Eltern, die in großen Sorgen über den Weg ihres erwachsenen Kindes sind.

Ich bete für dich – du bist nicht allein! Das können Mutter und Vater zum Kind sagen, wenn es das Haus verlässt und allein seinen Weg in die Schule gehen muss oder wenn es vor einer Schularbeit steht.

Ich bete für dich – kann auch das Kreuzzeichen, mit Weihwasser auf die Stirn gezeichnet, bedeuten, das Vater oder Mutter dem Kind geben, vor dem Schlafen oder wenn es aus dem Haus geht. Ich durfte das als Kind erleben. Und dieses kleine schlichte Zeichen gab uns Kindern das Gefühl, ich bin nicht allein.

Ich bete für dich – ist in jeder Lebenssituation möglich. Es fordert ein aufmerksames Herz für den andern wie für seine Situation und Not.

Ich bete für dich – heißt auch: mein Herz begleitet dich, du bist nicht allein. Aber nicht nur ich begleite dich, sondern ER ist da, der uns beide begleitet, trägt und beschenkt, der uns gibt, was wir in der jeweiligen Situation brauchen.

Ich bete für dich – zeigt dem andern auch, wo ich meinen Halt finde, die Kraft und Hoffnung für mein Leben und meine Aufgabe schöpfe.

Ich bete für dich – bekennt, dass es einen gibt, der hinter allem und über allem steht, der aber auch zu allen steht und für sie da ist.

Ich bete für dich – kann diskret aufmerksam machen auf den großen Gott, auf den so menschenfreundlichen ganz Anderen.

Ich bete für dich – sage ich auch dann, wenn zu einem areligiösen Menschen eine Beziehung entstanden ist und ich ihm wünsche, den zu entdecken, der den Inhalt und die Freude meines eigenen Lebens ausmacht. Er muss versuchen zu leben, wozu Jesus uns alle auffordert: „Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist!“

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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