Deutschland
Ein großer Erfolg und zugleich ein Zwischenschritt

Das deutsche Reformprojekt "Der synodale Weg" zieht Zwischenbilanz. | Foto:  DBK/ZdK
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Deutschland. Reformprojekt mit positiver Zwischenbilanz.

Zum Abschluss der Vollversammlung des Reformprojekts der Katholischen Kirche in Deutschland „Synodaler Weg“ hat das Präsidium eine positive Bilanz gezogen. „Die dritte Synodalversammlung war ein großer Erfolg und zugleich ein Zwischenschritt“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Drei Vorlagen seien endgültig beschlossen worden, elf weitere in Erster Lesung. Die Atmosphäre habe er als „sehr vertrauensvoll, vertieft und angstfrei erlebt, getragen von einer großen Hoffnung, dass wir Kirche verändern können“.

Ähnlich äußerte sich die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Irme Stetter-Karp: „Die Versammlung hat geliefert. So weit so gut. Ich bin zufrieden, aber es gibt keinen Anlass, sich zurückzulehnen.“ Bei der nächsten Synodalversammlung im September würden weitere wichtige Anliegen beraten. Hier erwarte sie klare Bischofsvoten für Veränderungen: „Wir geben uns nicht mit Häppchen zufrieden.“

Das erste verbindliche Synodal-Papier, das mit bischöflicher Zweidrittelmehrheit verabschiedet wurde, war ein Grundsatzpapier zur Gleichberechtigung der Geschlechter in der katholischen Kirche, das die Zulassung von Frauen sowie von nicht-binären Menschen zum Priester- und Bischofsamt fordert. Der danach verabschiedete „Handlungstext“ blieb allerdings erst einmal hinter diesem Ziel zurück. Er schlägt – wiederum mit bischöflicher Zweidrittelmehrheit – ein Bittgesuch in Rom vor, um eine Sondergenehmigung des Papstes für die Zulassung von Frauen zum Diakonenamt zu erwirken.

In weiteren Texten, die in Erster Lesung beschlossen wurden, verlangten die mehr als 200 Teilnehmenden eine andere Haltung zu Empfängnisverhütung und Homosexualität. Der „Synodale Weg“ fordert ebenfalls, Segensfeiern für alle Liebespaare zu ermöglichen. Die Vollversammlung sorgte jedoch für gemischte Reaktionen bei den deutschen Bischöfen. Konservativere Kritiker warnten vor einem Bruch mit der kirchlichen Lehre. Andere Bischöfe erzählten, dass dieser Weg ihr Bild von der Kirche und auch sie selbst verändert habe.

KATHPRESS

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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