Laudato si! Die Öko-Enzyklika | Teil 3
Der Name ist Programm!

Papst Franziskus greift in seinem Lehrschreiben auf zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zurück, ebenso auf die katholische Soziallehre im allgemeinen und auf einige Schreiben und Aussagen seiner Vorgänger, besonders Johannes XXIII., Johannes Paul II. und Benedikt XVI.

Um die Komplexität der ökologischen Krise zu begreifen, streicht er ganz klar heraus, dass es nicht nur einen Lösungsweg geben kann und dass es unerlässlich ist, Synthesen zwischen dem Glauben und der Vernunft herzustellen.

Und obwohl sich der Papst dezidiert an alle Menschen richtet, fundiert er seine Überlegungen auf der Basis allen christlichen Lebens, der Bibel, und nimmt so die Chris-
tinnen und Christen in die Pflicht. „Wenn die bloße Tatsache, Mensch zu sein, die Menschen bewegt, die Natur zu pflegen, ein Teil derer sie ja selber sind, stellen ,die Christen insbesondere […] fest, dass ihre Aufgaben im Bereich der Schöpfung, ihre Pflichten gegenüber der Natur und dem Schöpfer Bestandteil ihres Glaubens sind‘ (Johannes Paul II.).“ (64)

Franziskus nimmt Bezug auf die biblische Schöpfungsgeschichte, erinnert daran, dass alles, was Gott geschaffen hat, „sehr gut“ war und ruft die unermessliche Würde jedes Menschen in Erinnerung.


Der Mensch lebt in Beziehungen

Ausgehend von den Schöpfungsberichten betont der Papst drei wesentliche Beziehungen, in denen der Mensch steht: die Beziehung zu Gott, zum Nächsten und zur Erde.

Immer, wenn diese Beziehungen gestört sind, sprechen wir als Christinnen und Christen von Sünde – hier wird besonders deutlich, dass es auch so etwas wie strukturelle Sünde gibt, eine Verstrickung und eine Störung der Harmonie. Dies zeigt sich besonders dann, wenn sich der Mensch seiner eigenen Begrenztheit zu entziehen versucht. Der Mensch ist zum Lobe Gottes geschaffen, aber nicht nur der Mensch, sondern die gesamte Schöpfung. In vielen Psalmversen geht es darum, dass alle Lebewesen ihn „schon allein durch ihr Dasein preisen und verherrlichen“, denn der Herr freut sich seiner Werke (Ps 104).

Sonntag als Antwort auf die Schnelllebigkeit

Gott erweist sich in der Geschichte mit seinem Volk auch immer als der Barmherzige und bietet den Menschen Hilfen an. So wäre die Einhaltung des „Sabbatgebotes“ (für uns das Sonntagsgebot) wohl eine Maßnahme, um der „rapidación“ (18) entgegenzuwirken, einer Schnelllebigkeit, mit der wir uns und unserer Umwelt nichts Gutes tun. In der Person Jesu wird für uns deutlich, dass die gesamte Schöpfung von Beginn an in das Christusmysterium eingeflochten ist, denn „alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen“ (Kol 1,16). Und dass Gott selbst in der Person seines Sohnes Fleisch annimmt und so Teil seiner Schöpfung wird, ist sicherlich das größte Zeugnis der Liebe Gottes zu seinem Sohn.

Elisabeth Fritzl

 

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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