Laudato si! - Hoffnungsbeispiele aus der Steiermark - Teil 01
Bionaut ist kostenlos und bleibt es auch in Zukunft!

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Irgendwer muss etwas dabei verdienen, sonst kann es nicht funktionieren.“ Das war eine der Überlegungen von Ewald Mursic und Florian Pickl, als sie begannen, die erste frei zugängliche und kostenlose Lebensmittelbörse Österreichs bionaut.at zu entwickeln. Auf der Homepage, die es seit 2014 gibt, kann jeder kostenlos Lebensmittel inserieren oder suchen. Vom Prinzip her funktioniert bionaut.at wie andere große Portale. Den Gründern war besonders wichtig, ihre Idee unabhängig zu verwirklichen.
Da keine Förderungen oder Geldmittel von Drittseite in Anspruch genommen wurden und die Plattform im Wesentlichen auf Eigenleistungen aufbaut, besteht weder eine Abhängigkeit noch ein Druck zur Kostendeckung. „Bei der Entwicklung haben wir aus vielen Gesprächen gelernt, was sich Produzenten und Nutzer wünschen. Genau das haben wir dann umgesetzt, wobei wir darauf Wert legen, dass die Bedienung möglichst einfach und schnell geht,“ erklärt Ewald Mursic. Über die Umkreissuche können Nutzer gewerbliche Anbieter wie Bauern, Buschenschenken oder Imker in ihrer Nähe fin- den.
Dahinter steht das Ziel, Menschen dazu zu bewegen, sich regionaler und saisonaler zu ernähren. „Der direkte Austausch zwischen Nutzern und Anbietern führt zu günstigeren Preisen und zu mehr Erlösen,“ erklärt Werner Mursic. Der persönliche Kontakt zum nächstgelegenen Hof oder privaten Erzeuger ersetzt die Auseinandersetzung mit hunderten Gütesiegeln. „Wir sehen aufgrund der positiven Rückmeldungen von Nutzern, dass das Projekt angenommen und positiv bewertet wird.“
Natürlich sind aber nun die Produzenten am Zug. Nur wenn sie ihre Produkte auf bionaut.at einstellen, kann es zu erfolgreichen und längerfristigen Kontakten zu Menschen kommen, die versuchen, sich regional zu ernähren. Neben der Börse bietet bionaut.at nämlich eine Umkreissuche, in der die nächstgelegenen Produzenten gefunden werden können, und das wahrscheinlich größte Verzeichnis an Direktvermarktern in Österreich. Per E-Mail können sich Produzenten kostenlos eintragen lassen und auch ihren eigenen Webauftritt gestalten.
Für Florian Pickl und Ewald Mursic, aufgewachsen in der Umgebung von Graz, war die Versorgung mit Milch, Eiern oder Brot vom nächsten Bauern nur einen kurzen Gehweg entfernt. „Wir Kinder mussten immer Milchholen gehen.“ Das bietet heute bionaut.at. „Wir wissen noch nicht, wie es ausgehen wird, aber wir hoffen.“


Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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