Kath. Privatschulen in der Steiermark | Teil 01
Ansturm auf die katholischen Privatschulen

Respekt und gegenseitiges Helfen werden in den katholischen Privatschulen besonders groß geschrieben.
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An Schulen in konfessioneller Trägerschaft gibt es weniger Risikoschüler“, hat die Nürnberger Erziehungswissenschafterin Annette Scheunpflug herausgefunden. Sowohl regionale als auch internationale Schul-Rankings sprechen den katholischen Privatschulen überdurchschnittliche Erfolge zu. Die Folge: Während an öffentlichen Schulen die Zahl der Schüler sinkt und der Staat Schulen schließen muss, erleben katholische Bildungseinrichtungen einen Schüleransturm. Deren gute Bildung und Erziehung hat sich auch bei den steirischen Eltern herumgesprochen.

„Die Zahl der Schüler in unseren Privatschulen steigt jährlich“, berichtet Hannes Lienhart vom Schulamt der Diözese Graz-Seckau. Im vergangenen Schuljahr haben steiermarkweit 6760 Kinder und Jugendliche eine katholische Bildungseinrichtung besucht. Die 34 katholischen Schulen in der Steiermark werden von Ordensgemeinschaften, Vereinen, der Caritas und der Diözese erhalten und geführt. In ganz Österreich bekommen fast sieben Prozent der Schüler ihren Unterricht an einer Schule der katholischen Kirche.

Früher entschieden sich Eltern für die nächstgelegene Schule, heute wird das Recht auf freie Schulwahl viel stärker wahrgenommen. Immer mehr steirische Eltern suchen aktiv nach einer Bildungseinrichtung, deren Profil und pädagogisches Konzept sie überzeugt. Das große Plus bei konfessionellen Schulen: die starke Bindung zwischen Lehrern und Schülern. Als wichtiges Identifikationsmerkmal der steirischen katholischen Bildungsstätten deklariert Hannes Lienhart „das Bemühen, die anvertrauten Kinder und Jugendlichen als Personen wahrzunehmen und ernst zu nehmen“. Was den Unterschied zu den staatlichen Schulen ausmacht? „Die Übereinstimmung der Weltanschauung der Lehrenden und Erziehenden beziehungsweise die daraus angestrebten Bildungswirkungen“, fasst er zusammen. Heißt doch der Leitspruch in allen katholischen Bildungseinrichtungen, das christliche Welt- und Menschenbild umzusetzen. Dieses Motto zeigt Auswirkungen auf den Umgang untereinander, auf die Auswahl des Lehrstoffs im Rahmen des Lehrplans und auf die entsprechende Aufbereitung: „Dadurch kann ein Schulklima entstehen, das das Wachsen und Reifen der Persönlichkeit fördert und die jungen Menschen bereit macht, sich für das Wohl der Gemeinschaft und die Verbreitung des Evangeliums einzusetzen“, folgert Hannes Lienhart.

Neben der religiösen Erziehung wird in den katholischen Privatschulen aber auch noch anderes groß geschrieben: Nachmittagsbetreuung, persönlichkeitsbildende Aktivitäten, innovative Pädagogik, ein hoher Stellenwert musischer Fächer. Lange Zeit galten diese Angebote als elitär und unbezahlbar. Auch heute wird noch Schulgeld für die katholischen Privatschulen eingefordert, weil die Eltern zusammen mit den Schulerhaltern für Heizung, Raumpflege und Ausstattung aufkommen müssen. Mittlerweile hat sich aber viel getan: Die privaten Schulplätze sollen für alle zur Verfügung stehen, erklärt Hannes Lienhart: „Viele Schulerhalter gewähren daher Ermäßigungen, um auch sozial benachteiligten Kindern diese Bildung und Betreuung zu ermöglichen.“

Respekt und gegenseitiges Helfen werden in den katholischen Privatschulen besonders groß geschrieben.
Wie es Kinderaugen sehen: die geistliche Schwester als Lehrerin. | Foto: Franz Josef Rupprecht
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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