Familie
In der Mitte die Königskerze

Es duftet! Aus frischem und kräftigem Pflanzenmaterial werden Räucherstäbe gebunden. | Foto: Maier
3Bilder
  • Es duftet! Aus frischem und kräftigem Pflanzenmaterial werden Räucherstäbe gebunden.
  • Foto: Maier
  • hochgeladen von SONNTAGSBLATT Redaktion

Räucherstäbchen aus Blüten und Kräutern.

Die Fülle an bunten Blüten und duftenden Kräutern kann auch für farbenfrohe Räucherstäbchen genutzt werden. Diese werden mit einem Naturfaden, einem Spagat oder einem Baumwollgarn gebunden. Jedenfalls darf es kein synthetisches Material sein, denn der Faden wird mitverbrannt. Die Mitte des Räucherstabes bildet immer eine Königskerze, die man später aber nicht mehr sehen kann. Drumherum belegt man üppig mit grünen Kräutern wie Salbei, Pfefferminze oder Melisse. Auch Rosmarin, Oregano und Eberraute liefern genügend Blattmasse. Entlang der Vorderseite arrangiere ich nur eine Blütenfarbe.
Begonnen wird mit dem Festbinden des Fadens an der Spitze der Königskerze. Dazu falte ich den Faden in der Hälfte und binde ihn so fest, dass jeweils zwei gleich lange Hälften zum Herumwickeln entstehen. Dann werden immer nur Blätter und Blüten angelegt und umwickelt. Den Faden legt man von vorne nach hinten und wieder nach vorn. Auch von Insekten angeknabberte Blätter oder umgeknickte Stängel weren sinnvollerweise eingebunden.
Verwende heimische Sommerblumen. Eine gute Länge für den Räucherstab sind etwa 20 cm. Am unteren Ende biegt man vorstehende Stängel um oder schneidet sie ab und verknotet alles gut. Die frischen Kräuter werden demnächst trocknen, und deshalb darf eher fest gewickelt und geknotet werden.
Zum Räuchern hält man den Stab über die Kerzenflamme. Der Räucherstab kann praktischerweise ausgedämpft und jederzeit weiter verräuchert werden.

Doris Maier

Religiöse Namen in Pflanzen
Du kennst sicher folgende Wörter, Begriffe und Namen: Glocke, Kerze, Gold, Mantel, Stab, Kreuz, Trost, Pfaff, Engel, Hirten, Maria, Johannes, Benedikt, Bischof.
Es gibt Pflanzen, in denen genau diese biblischen Wörter vorkommen: Glockenblume, Königskerze, Goldrute, Frauenmantel, Aronstab, Kreuzdorn, Augentrost, Pfaffenhütchen, Engelwurz, Hirtentäschel, Mariendistel, Johanniskraut, Benediktendistel und Bischofskraut.
Vielleicht fällt dir mit weiteren Namen auch eine passende Pflanze ein? Barbara, Schaf, Stern, Wein, Mönch, Kapuziner und König. – Hier wären noch Wörter, aus denen ihr ein Rätsel machen könntet: Ehre – Ehrenpreis, Esel – Eselsdistel, Fels – Felsenbirne, Heil – Heilziest, Passion – Passionsblume, Ostern – Osterluzei.

Mein Kräutergartenjahr
Doris Maier – www.zuhauseimkraeuterglueck.at

Dieses Buch macht Gartenneulingen Mut, die vielfältige Welt für Küche und Kosmetik auszuprobieren. Und es ist für Kräuterkundige ein Ansporn, die gesundheitlichen Wirkungen der Kräuter für die eigene Hausapotheke zu nutzen und vermehrt Kräuter in den Lebensalltag zu integrieren. Es werden Ernte, Trocknung und die Zubereitungsarten ausführlich, aber einfach beschrieben. Weiters gibt es Anleitungen für die Herstellung von Aufstrichen, Tee, Essig und Öl oder Kräutersalz und Likör.

ZUM NACHDENKEN

Mit dem Kräuterstab zur Segnung
Immer mehr rücken Wiesen, Bäume, Blumen und Kräuter in unser Bewusstsein. Mit noch nie dagewesener Achtsamkeit nehmen wir das Grün von Pflanzen wahr. Und mit Freude begrüßen wir bunte Blütenfarben. Der Sommer schenkt uns eine Vielfalt an Aromen und herrlichen Düften. Das Grün, die Farben und Düfte kann man wunderbar in einem Kräuterbuschen vereinen. Ich möchte anregen, die Farben bewusst auszusuchen und als Kräuterstab zu binden.

Dafür müssen zuerst ca. 30 cm lange und steife Blütenstiele zusammengebunden werden. Sie bilden die Spitze des Kräuterstabes. Danach werden rundherum kürzere Blüten dazugebunden. Ich habe mit Rosmarin und dunkelviolettem Lavendel begonnen, danach folgten heller Lavendel, Schafgarbe und Pfefferminze. Den grünen Abschluss bildeten meine geliebten Gierschblätter.

Durch das versetzte Anbinden entsteht ein schmaler Stab, jedes Kräutl ist gut sichtbar, und einzelne Blüten können später leichter abgebrochen und für Heilzwecke genutzt werden. Der Rosmarin wirkt anregend, der Lavendel beruhigend. Die Schafgarbe ist verdauungsanregend und blutstillend, Pfefferminze ist krampflösend. Giersch wirkt entzündungshemmend.

Anregung: Königskerze als erstes, sie ist lang und kräftig, darunter Dost mit kleinen zartrosa Blüten, gefolgt von Johanniskraut und Frauenmantel in Gelb. Mit Melissenblättern kann der grüne Abschluss gemacht werden. Mit diesem auffälligen Kräuterstab geht es zur Kräutersegnung in die Kirche.

Die Autorin ist dipl. Kräuterpädagogin,

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ