Krebshilfe
„Niemand ist allein“

„Zusammen sind wir stark“, sagt die Krebshilfe Salzburg allen Betroffenen. | Foto: RB/Krebshilfe
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Krebs in Coronazeiten ist für Betroffene und ihre Angehörigen eine doppelte Belastung. Wie die Krebshilfe Salzburg damit umgeht – und welche Angebote Hoffnung machen.

„Wie für uns alle, war das vergangene Jahr auch für die Österreichische Krebshilfe Salzburg und die vielen an Krebs erkrankten Menschen und ihre Familien eine große Herausforderung. Was da über uns hereingebrochen ist, wurde von vielen an Krebs erkrankten Menschen und ihren Familien als Zumutung empfunden“, sagt Krebshilfe-Geschäftsführer Stephan Spiegel. Für viele betroffene Menschen sei diese Zeit eine sehr große Herausforderung. Spiegel: „Plötzlich war – neben einer ohnehin schon belastenden Krebserkrankung – das Coronavirus da; mit all den Auswirkungen, die uns bis heute täglich beschäftigen.“

Für ihn und sein Team hatte das in der Beratung und Begleitung von Patientinnen und Patienten große Auswirkungen. Da an Krebs erkrankte Menschen zur Corona-Risikogruppe gehören, war und ist der Beratungsaufwand ein großer, berichtet er. Die Themen? „Corona-Ängste, Sorgen, Distanzierung, Einsamkeit, medizinische Auswirkungen, ausgefallene Krebstherapien, verschobene Termine, keine Besuche von Angehörigen in akuten Phasen der Erkrankung sind große Belastungen, die es seither zusätzlich zu bewältigen gilt,“ sagt Spiegel.

„Krebs darf nicht einsam machen“

Die Krebshilfe Salzburg habe im vergangenen Frühjahr auf die neue Situation rasch reagiert und entsprechend hohe Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Es sei dem Krebshilfeteam wichtig, den persönlichen Kontakt zu den betreuten Patientinnen und Patienten nicht zu verlieren. Denn gerade dieser sei während einer akuten Krebserkrankung ein sehr wichtiger Baustein in der psychoonkologischen Begleitung. „Krebs darf nicht einsam machen. Niemand sollte mit seiner Erkrankung alleine bleiben müssen. Das ist schon immer unser Ansatz gewesen. Dieser Zugang ist nun in ganz besonderem Maße wichtig geworden, denn durch die Pandemie haben sich sehr viele Menschen zurückgezogen und fühlen sich mit ihrer Krebserkrankung allein gelassen. Ein unerträglicher Zustand“, sagt Spiegel.
Weiter: „Und ja, es versterben auch jetzt Menschen an Krebs. Nur passiert das gerade leider viel einsamer als sonst. Ein für viele sehr trauriger Moment.“

Beratungsteam rückt gerne aus

Da in einer solchen Doppelbelastung von Patientinnen und Patienten und ihren Familien eine Begleitung und psychologische Begleitung oft notwendig ist und diese auch nur bedingt am Telefon oder durch eine Videoberatung ersetzt werden kann, bietet die Krebshilfe Salzburg verstärkt persönliche Beratungen im ganzen Bundesland an. „Sollten Sie nicht zu uns kommen können, so haben wir mit unserer mobilen Beratung auch noch die Möglichkeit, dass wir zu Ihnen kommen“, sagt Spiegel mit Freude über dieses Angebot. „Wer Hilfe braucht und sich begleiten lassen möchte, kann sich gerne an uns wenden. Wir haben zudem auch die Möglichkeit, in finanziellen Notlagen zu helfen, sollte die Krebserkrankung einen überfordern.“ Sein Appell: „Zögern Sie nicht, uns anzurufen. Niemand muss mit Krebs allein fertig werden. Wir sind für Sie da, als Erkrankter oder als Angehöriger. Mit unserer Aktion ‚Zusammen sind wir stark!‘ haben wir auch für Familien ein Hilfsangebot etabliert“, erklärt Spiegel.

Finanzierung als Herausforderung

Was die Krebshilfe Salzburg allerdings sorgt, ist die unsichere Finanzierung ihrer Leistungen. „Da all unsere Angebote durch Spenden finanziert werden, sind wir auf die Unterstützung vieler angewiesen. Wir wissen nicht, ob wir die große Krebshilfe-Sammlung im Frühjahr oder Spendenveranstaltungen umsetzen können. Im Moment rechnen wir nicht damit und hoffen, dass sich bis zum Sommer eine Normalisierung der Lage einstellt.“ Bis dahin müsse man weiterhin mit einem großen Ausfall von Spendengeldern rechnen. „Wir haben aber die Hoffnung, dass uns viele Menschen in dieser schweren Situation zur Seite stehen und mit einer Spende helfen werden. Denn nur so können wir für krebskranke Menschen und ihre Familien da sein“, bittet Spiegel um Unterstützung.

Infos zum Angebot der Krebshilfe und Termine unter krebshilfe-sbg.at, am Beratungstelefon 0662/873536 oder per E-Mail: beratung@krebshilfe-sbg.at. Und: In dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Krebshilfe.

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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