Foodsharing im ABZ
„Aktiv sein, weil es um etwas für uns alle geht“

„Teile Lebensmittel statt sie wegzuwerfen.“ Dafür macht Marlene Huemer gerne Werbung. Sie stellt die Fairteiler-Abgabe und -Abholstelle im ABZ vor. Hier gibts Brot zum Mitnehmen und einen Kühlschrank, der befüllt werden darf und aus dem sich Leute, die dafür Verwendung haben, etwas nehmen können. Weitere Standorte in Österreich: foodsharing.at. | Foto: RB/ibu
  • „Teile Lebensmittel statt sie wegzuwerfen.“ Dafür macht Marlene Huemer gerne Werbung. Sie stellt die Fairteiler-Abgabe und -Abholstelle im ABZ vor. Hier gibts Brot zum Mitnehmen und einen Kühlschrank, der befüllt werden darf und aus dem sich Leute, die dafür Verwendung haben, etwas nehmen können. Weitere Standorte in Österreich: foodsharing.at.
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Rund ein Drittel aller Lebensmittel landet in der Tonne. Das darf uns weder ethisch, ökologisch noch sozial egal sein. Dieser Meinung ist auch das Team im ABZ, dem Haus der Möglichkeiten der Katholischen Aktion in Salzburg-Itzling. Im Eingangsbereich steht deshalb ein Kühlschrank für foodsharing. Das Prinzip des Lebensmittel-Teilens ist simpel, aber wirkungsvoll.

von Ingrid Burgstaller

Salzburg. Die zwei Jogurts, der Käse, der halbe Karton Champignons und die Eier haben nach dem Urlaub das Mindesthaltbarkeitsdatum längst überschritten. Wohin mit dem überschüssigen Essen? Marlene Huemer hat im Eingangsbereich des ABZ eine Antwort platziert. Hier steht ein zu den Öffnungszeiten des Hauses frei zugänglicher Kühlschrank, der alles aufnimmt, was noch gut ist und aus dem sich Menschen das holen können, was sie gerade brauchen.

Die Idee in Itzling eine foodsharing-Anlaufstelle einzurichten, fiel nicht vom Himmel. „Uns war Umwelt- und Klimaschutz schon immer wichtig. Die Frage war: Wie können wir uns noch stärker einbringen? Wir haben deshalb unser ganzes Arbeitsjahr unter das Motto Nachhaltigkeit gestellt“, erzählt Huemer, die im ABZ die soziokulturelle Stadtteilarbeit koordiniert. Sie sieht sich vor allem als Ermöglicherin. Das war beim foodsharing ebenfalls so. Sie machte sich über bestehende Netzwerke schlau, brachte Leute zusammen und richtete eine Nachrichtengruppe für die schnelle Kommunikation ein. Mittels Fotos hält sie die Teilnehmenden über den Kühlschrankinhalt auf dem Laufenden. Ansprechen solle das Lebensmittelretten und -verteilen Menschen aus dem Stadtviertel und letztlich alle, die in der Kirchenstraße 34 aus- und eingehen.

Im Kleinen Verantwortung übernehmen

Nachhaltiges Leben setzt die „ABZ-Familie“ auf vielfältige Art und Weise um. Es gilt: „Nichts soll verkommen.“ Aus einem Supermarkt erhält das ABZ nicht verkauftes Brot. Wenn etwas davon liegen bleibt, wird es kurzerhand zu Semmelbrösel verarbeitet. Kartoffelwasser kommt beim Blumengießen zum Einsatz. Im Alltag und bei Veranstaltungen sind regionales Einkaufen, Plastikvermeiden und biologisch abbaubare Putzmittel längst Selbstverständlichkeiten. Zum Herstellen von Wachstüchern und Seifen gab es Workshops und am Freitag, 10. September findet eine Kindersachenbörse statt. „Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im Kleinen etwas zu verändern und achtsam mit der Schöpfung umzugehen. Wir möchten vorleben, dass sie uns nicht egal ist“, sagt Marlene Huemer. Wichtiger Zusatz: Politik und Unternehmen sind damit nicht aus ihrer Verantwortung entlassen.

Tipps zum Vermeiden

  • Bewusst einkaufen: Bei Großpackungen und Mengenrabatten lieber zweimal nachdenken, ob der Kauf wirklich Sinn macht.
  • Richtig lagern: Essensreste halten in luftdichten Behältern länger frisch. Nicht jedes Gemüse muss in den Kühlschrank.
  • Haltbarkeit beachten: Zuerst testen, ob abgelaufene Produkte wirklich nicht mehr genießbar sind, bevor sie im Müll landen.

Weitere Infos: www.wwf.at

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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