Seelsorge im Einkaufszentrum

Seelsorge in der Shopping City Wels. Gute Gedanken können als seelische Bestärkung von einem Baum gepflückt werden.   | Foto: laumat.at/Matthias Lauber
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Den Menschen in herausfordernder Zeit ein offenes Ohr und Herz anbieten, Zuversicht schenken – das ist „Seelsorge unterwegs“ in der Shopping City Wels. Auch während des Lockdowns wird das Gesprächsangebot im Einkaufszentrum fortgesetzt.

Einsamkeit, Wut, Resignation oder einfach gesundheitliche Sorgen um sich selbst und seine Liebsten. Die Corona-Pandemie belastet die meisten Menschen sehr stark. „Das Bedürfnis nach einem freundlichen Gespräch ist groß. Es geht darum, dass wir Kontakte reduzieren, aber wir sollen sie nicht verlieren“, erzählt Irmgard Lehner. Die Pfarrassistentin von Wels-St. Franziskus ist Teil des Seelsorgeteams, das derzeit an den Wochenenden in der Shopping City Wels präsent ist. Auch im Lockdown findet dieses Angebot statt. Zum einen, weil Geschäfte des täglichen Bedarfs offen halten, zum anderen, weil eine Impfstraße im Einkaufszentrum für Frequenz sorgen wird.

Segenskarterl und Seifenblasen
Eine Ruheecke im Einkaufszentrum lädt an den Freitag und Samstagen dazu ein, bei ihnen Platz zu nehmen. Gemütliche Sitzgelegenheiten schaffen einen Ort zum Verweilen, Ausruhen und Energietanken. Eine Seelsorgebank mit dem Motto „Erzähl mir was, ich hör dir zu!“ bietet den Ort für tiefergehende Gespräche. Auch das spielerische Element, das für ein Aufatmen und Entspannen so wichtig ist, kommt bei „Seelsorge unterwegs“ nicht zu kurz: An einem Baum kann man sich aufbauende Worte pflücken und Pflück-Texte und kleinen Segenskarterl mitnehmen. Irmgard Lehner teilt gemeinsam mit ihrem Team Seifenblasenfläschchen aus, die schwebende Leichtigkeit in die nicht immer einfache Zeit bringen sollen.

Dort, wo sich das Leben abspielt
„Seelsorge unterwegs“ ist eine Initiative der katholischen Kirche Wels und will dorthin gehen, wo sich das Leben abspielt, um Menschen zu unterstützen: „Eine freundliche, offene Begegnung bereichert uns Menschen immer“, sagt Irmgard Lehner. Dass gerade in Zeiten wie diesen ein ehrliches „Wie geht es Ihnen?“ häufig auf berührende Weise eine erfreute Verwunderung auslöst, durften die Initiator/innen des Projekts bei zahlreichen Begegnungen bereits erfahren. „Eine ältere Dame hat mir zum Beispiel von ihren Schicksalsschlägen erzählt. Sie hat gesagt, dass es immer wieder darum geht, sich mit Situationen und mit Menschen zu versöhnen“, berichtet Irmgard Lehner: „Ich war beeindruckt von ihrer Lebensweisheit.“


Menschen nicht bewerten

Dabei baut die Seelsorge in der Shopping City Wels auf Erfahrungen der letzten Jahre auf. Unter dem Titel „Nachgehende Seelsorge“ geht es der katholischen Kirche in Wels darum, mit Menschen in Kontakt zu kommen, zuzuhören, da zu sein. Es ist ein niederschwelliges Angebot an öffentlichen Plätzen, bei Festen und Märkten. Auch Besuche in Wohnungen und Betrieben werden gemacht. An die 20 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen wirken insgesamt im Team der nachgehenden Seelsorge in Wels mit. Der Grundsatz, weder Menschen noch Situationen zu bewerten, hat gerade jetzt in der Coronapandemie eine besonders hohe Bedeutung. «

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KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung

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