Niederösterreich | Kirche bunt - Texte zum Sonntag

Beiträge zur Rubrik Texte zum Sonntag

Salzernte in Vietnam. Die Salzgewinnung ist hier vielfach noch mühe-volle Handarbeit. | Foto: Bild von Quang Nguyen vinh auf Pixabay

5. Sonntag 2023: H. Stephanus Rützler
„Salz der Erde“ und „Licht der Welt“

Wenn vom „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ die Rede ist, weiß man sehr schnell, was gemeint ist. Beide Bilder sind so eindringlich, dass sie Allgemeingut der Menschheit geworden und auch denen ein Begriff sind, die nicht oft in die Kirche gehen oder von Jesus Christus hören. Gleichzeitig wird es aber auch immer schwieriger, die eigentliche Bedeutung dieser Bilder zu erfassen. Wir verwenden nicht mehr nur Salz, um unseren Speisen Geschmack zu verleihen, sondern auch viele andere, zum Teil...

  • 03.02.23
„Er setzte sich … und lehrte sie.“ Detail aus dem Fastentuch von Sepp Jahn und Edith Hirsch im Dominikanerinnenkloster Kirchberg am Wechsel. 
 | Foto: kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
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4. Sonntag 2023: H. Stephanus Rützler
Von Jesus und seinen Jüngern lernen

Die Seligpreisungen gehören wahrscheinlich zu den bekanntesten Erzählungen aus dem Neuen Testament. Wir kennen sie in zwei Fassungen: nach Matthäus und nach Lukas, wobei wahrscheinlich die Fassung des Lukas die ältere ist und sich bei Matthäus schon erste Spuren einer Überarbeitung zeigen. Aber nicht nur die Seligpreisungen selbst unterscheiden sich in diesen beiden Evangelien leicht, sondern auch der Rahmen ist etwas verändert. Während Jesus bei Lukas gerade vom Berg herab kommt und in der...

  • 26.01.23
Jesus beruft die Apostel Petrus und Andreas. Tafel von einem Andreas-altar (um 1520–1530) im Museum am Dom St. Pölten. 
 | Foto: Museum am Dom St. Pölten

3. Sonntag 23: P. Gerhard Eberts
Damit alle Menschen Brüder werden ...

Jesus beruft Brüder: Simon Petrus und Andreas, Jakobus und Johannes. Ist das ein Zufall? Wohl kaum. Wenn man die ersten Seiten der Bibel aufschlägt, ist auch dort von Brüdern die Rede, etwa von Kain und Abel. Sie sind aber nicht durch Zuneigung und gleiche Interessen verbunden, sondern durch Neid und Eifersucht entzweit. Der blinde Hass des einen kostet den anderen das Leben. Wie ein schrecklicher Fluch liegt seitdem das Erbe von Kain und Abel über vielen Familien, wo sich Brüder und auch...

  • 20.01.23
Taufe Jesu (Fenster in der Pfarrkirche Raabs/Thaya). Der Text im Schriftband lautet: "ECCE AGNUS DEI". | Foto: Leopold Schlager

2. Sonntag 23: Pfarrer Hans Lagler
Hinweisgeber für den Weg unseres Heils

Naturkundliche Wanderungen sind für mich immer etwas ganz besonderes. Es ist sehr beeindruckend mit einer erfahrenen Botanikerin einen Nachmittag unterwegs zu sein, die ihrer Gruppe die Augen für die Schönheit der Schöpfung öffnet: „Schaut mal her, hier wächst unscheinbar am Wegesrand eine Blume, die unter Naturschutz steht, weil sie schon fast ausgestorben ist. Seht, dort sind Heilkräuter zu finden, deren Blätter sich hervorragend für einen Tee eignen, der bei Blutdruckproblemen hilft.“ Es ist...

  • 13.01.23
Das Fest der Taufe Jesu zeigt die tragende Bedeutung der Taufe als 
Fundament für unser Leben. – Bild: Taufe von Paul Lagler, Wolfpassing, durch Pfarrer Mag. Johann Lagler. 
  | Foto: Josef Eppensteiner.

1. Sonntag 23: Pfarrer Hans Lagler
Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste

Mit dem Läuten ging die Religionsstunde in einer Volksschulklasse zu Ende. Da aber die Kinder mit einer Heftarbeit noch nicht ganz fertig waren, gab die Lehrerin eine kleine Hausübung auf. Da meldete sich ein Mädchen zu Wort und meinte: „Frau Lehrerin, die Aufgabe mache ich nicht, denn mein Papa hat gesagt, Religion ist nicht wichtig.“ „In wenigen Tagen ist Elternsprechtag, da soll dein Vater zu mir kommen“, lautete die Antwort der erfahrenen Pädagogin. Am nächsten Schultag war wieder...

  • 03.01.23
Der Segen Gottes – ein Lebensprogramm. Bild: Segnende Hand Gottes, St. Michaelskirche in Veringenstadt, Baden-Württemberg, um 1320.  | Foto: By Roman Eisele - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15624573
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Taufe des Herrn: Dr. Max Angermann
„Der Herr segne und behüte dich“

Schön langsam verlieren wir die Übersicht. Wir feiern schon wieder: Beginn des neuen Jahres mit mehrfachem Inhalt: Hochfest der Gottesmutter Maria – Oktav nach Weihnachten mit Namensgebung Jesu und Weltfriedenstag. Diese Anlässe sind gut zusammengefasst im Aaronsegen, der uns ins neue Jahr begleitet.– Überdies Hochsaison für Tischerlrücker und Kaffeesudleser, von denen soll hier aber nicht weiter die Rede sein. Es ist ein Fest der Gottesmutter, das auf „Santa Maria Antiqua“ zurückgeht, eine...

  • 28.12.22
Weihnachten heißt: In Jesus, dem Mensch gewordenen Wort Gottes, sehen wir die Herrlichkeit des Vaters. Bild: Anbetung der Hirten und der Heiligen drei Könige von Leopold Hofer (1904) – Predella des Altars der Heiligen Familie im St. Pöltner Dom.	 | Foto: Leopold Schlager

Weihnachten: Bischof Alois Schwarz
Wir haben seine Herrlichkeit geschaut

Der Weg durch die Adventzeit hat nun sein Ende genommen. In den kirchlichen Feiern erkennen wir diesen Wechsel in den liturgischen Farben der Gewänder und Kerzen. Auch in den Schrifttexten können wir diese Veränderung wahrnehmen: Während die Texte in der Adventzeit uns verdeutlichen wollten, wie wir den Weg zum Kind in der Krippe finden, zeigt sich nun zu Weihnachten in den Bibelstellen die Verheißung und Gottes Versprechen auf Heilung und damit, was dieser Weg zur Folge hat. „Und alle Enden...

  • 22.12.22
Gott zeigt sich uns in immer wieder neuen Facetten, in allem, was dem Menschen zum Leben verhilft.
 | Foto: Alexander  – stock.adobe.com

4. Advent: Bischof Alois Schwarz
Wie Gott in unserem Leben gegenwärtig ist

Am vierten Adventsonntag werden wir erneut daran erinnert, dass Gott an der Seite des Menschen sein will. Er möchte dem Menschen sagen: Mensch, ich verlasse dich nicht. Ich will bei dir sein – auch dann, wenn dein Alltag zur Last und Mühe geworden ist. Wir Menschen neigen dazu, zu denken, dass Gott uns verlassen hat, wenn es uns nicht gut geht. Warum lässt Gott den Krieg in der Ukraine zu? Warum greift Gott nicht ein, wenn Menschen Gewalt und Unrecht geschieht? Warum müssen kleine Kinder...

  • 18.12.22
Die Natur erinnert uns in dieser Jahreszeit daran, mit unseren Kräften sparsam umzugehen. Eine Spur der Hoffnung liegt darin, auf das zu schauen, was unser Herz erfreut.
Bild: Vereiste Hagebutten nach einem Eisregen.  | Foto: Leopold Schlager

3. Advent: Bischof Alois Schwarz
Worüber sollen wir uns freuen?

Der dritte Adventsonntag hebt sich heraus aus der Vorbereitungszeit auf Weihnachten durch die besondere Aufmerksamkeit für das Erleben der Freude. Gaudete! Freuet euch, heißt es an diesem Sonntag. An den Adventkränzen wird dies durch die rosa Kerze zum Ausdruck gebracht. Doch worüber sollen wir uns denn freuen, werden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, fragen. Unser Alltag zeigt sich zumeist alles andere als erfreulich. Viele Menschen leben in der täglichen Sorge um ihre Existenz. Sie haben...

  • 09.12.22
Wenn die überkommene alte Ordnung zerbricht, dann bleiben wir doch nicht ohne Hoffnung. Der Prophet Jesaja führt uns das mit dem Bild vom Wurzelstock, aus dem neues Leben hervorwächst, plas­tisch vor Augen.	 | Foto: Elena_Alex – stock.adobe.com

2. Advent: Bischof Alois Schwarz
Advent – Zeit der neuen Ordnung

Der Prophet Jesaja sieht, dass das König­reich Davids zerstört werden wird. Eine über Jahre dauernde Ordnung und Herrschaft geht dem Ende zu. Seine Prophezeiung ist vergleichbar mit dem Fällen eines Baumes. Ein Wurzelstock bleibt dann über. Jesaja spricht in seiner Prophezeiung im Bild des Wurzelstocks und möchte veranschaulichen, dass es einen neuen Trieb, eine neue Hoffnung aus diesem Wurzelstock geben wird. Er beschreibt diese neue Hoffnung, die in und durch Jesus die Menschen zu einem neuen...

  • 02.12.22
Besinnung auf das Licht, aus dem ich komme, auf meine Herkunft aus Gott – darin liegen die große Aufgabe und die tiefe Freude des Advents.	 | Foto:  rdaniluk – stock.adobe.com

1. Advent: Bischof Alois Schwarz
Mensch, wende dich dem Licht zu!

Die Adventzeit und das darauffolgende Weihnachtsfest werden in unseren Breiten in der dunklen Jahreszeit gefeiert. Dort, wo die Tage kürzer und die Nächte immer länger werden, dahinein feiern wir die Geburt Jesu – des Lichts –, der die Dunkelheit unserer Zeit erleuchten will, uns damit Hoffnung und Zuversicht schenkt und uns zusprechen möchte: Mensch, wende dich dem Licht zu, aus dem du kommst! Besinne dich deiner Herkunft und Wurzeln aus Gott, unserem Vater, der bei dir alles zum Guten führen...

  • 23.11.22
Vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war in der Katholischen Jugend die Begeisterung für Christus, den König, dem sich alle irdischen Herrscher beugen müssen, lebendig. Heute wird bei den Weltjugendtagen (im Bild in Toronto) stets ein großes Holzkreuz zum Veranstaltungsort getragen. | Foto: KNA
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Christkönigssonntag: Pfarrer Anton Merli
„Christus, mein König …“

Noch sind den Älteren unter uns die Zeiten in Erinnerung, wo Jugendliche mit ihrer Fahne zum Christkönigsgottesdienst in die Kirche eingezogen sind. Man sang begeistert: „Christus, mein König, dir allein schwör ich die Liebe, stark und rein, bis in den Tod die Treue.“ Sie versprachen bei ihrer Aufnahme in die Katholische Jugend vor der Gemeinde, Christus die Treue zu halten. Einige haben sich auch später in einer veränderten Welt um diese Treue bemüht, viele haben sie zeitweise vergessen. Es...

  • 16.11.22
Nach dem Sieg Vespasians und Titus’ über die Judäer im Jahr 70 wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Ein Relief am Titusbogen in Rom zeigt, wie der siebenarmige Leuchter (Menora), die Silbertrompeten und der Schaubrottisch aus dem Tempel getragen werden. Jesu Botschaft weist über den Moment der Zerstörung hinaus: Von Gott kommt echter Frieden, denn er richtet die Erde gerecht!
 | Foto: graceenee - stock.adobe.com

33. Sonntag: Helene Renner
Glaubt nicht den Unheilspropheten!

Der Tempel in Jerusalem war ein imposantes, mächtiges Bauwerk. Auf starken Fundamenten gebaut, war er mit wertvollen Steinen und kostbaren Weihegeschenken verziert. Die Jünger staunen darüber, doch Jesus sagt, dass nichts davon bleiben wird. Das löst Angst aus, und die Zuhörer wollen wissen, wann das geschehen wird, an welchen Zeichen man den Beginn der Zerstörung erkennen kann, man will sich ja darauf vorbereiten. Jesus gibt darauf keine klare Antwort, er warnt davor, falschen Propheten...

  • 09.11.22
Der Tod stellt unseren Glauben an die Auferstehung auf eine harte Probe. Auch die Gestaltung von Gräbern kann diesen Glauben zum Ausdruck bringen. Bild: Jesus als der Auferstandene (Grabmal auf dem Melatenfriedhof in Köln).	
 | Foto: Julia Steinbrecht/KNA
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32. Sonntag: Helene Renner
Auferstehen?

Alles, was möglich ist, ins Leben hineinpacken, weil doch danach sowieso alles vorbei ist …“ In der gegenwärtigen Zeit gibt es nicht wenige Menschen, die nach diesem Motto leben, weil sie an eine Auferstehung nicht glauben können oder wollen. Sie haben wie die Sadduzäer zur Zeit Jesu, die die Auferstehung leugnen, viele Argumente, auch wenn diese wie damals abenteuerlich konstruiert sind, ja manchmal sogar mit Zitaten aus der Bibel untermauert werden. Es ist modern geworden, sich aus anderen...

  • 02.11.22
Wie Zachäus die Leiter zu Jesus suchen und die Mühe auf sich nehmen, ihn sehen zu wollen – das macht den Unterschied zwischen dem scheinbaren Glück der Selbstzufriedenheit und dem Wagnis der Begegnung, die zu einem veränderten, neuen Leben führt.	 | Foto: Leopold Schlager

31. Sonntag: Wilhelm lmkamp
Die Leiter zu Jesus suchen

Steuerhinterziehung, Schuldenerlass für die „Dritte Welt“, Pflege nachwachsender Rohstoffe, Energiekrise, Wirtschaftsstandorte, Inflation und Steuerpolitik – alles Themen, die uns aus den Nachrichten wohlbekannt sind. Sie bezeichnen auch den Hintergrund, vor dem das heutige Evangelium gelesen werden sollte. Lucius Licinius Lucullus (zirka 117–57 v. Chr.) hatte einen faktischen Schuldenerlass und eine Steuerreform eingeführt, die die schlimmste Ausbeutung verhindern sollte. Ausgerechnet der...

  • 25.10.22
Endlose Weite, das halbe Jahr eisige Temperaturen: In Kasachstan, einem Land mit verschiedenen religiösen Traditionen, verkünden Missionare aus Österreich das Evangelium und helfen auch Menschen am Rand der Gesellschaft.
 | Foto: P. Eduard Deffner
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30. Sonntag: P. Deffner
Mission in Kasachstan und die Zöllner

Das Wirken Mutter Teresas hat mir einen starken Impuls gegeben, der mich schließlich nach Kasachstan führte. Ein Land im Aufbruch, reich an Bodenschätzen, aber in dem viele Menschen leben, die davon wenig bekommen und die ein hartes Leben führen. Der Winter im Norden dauert das halbe Jahr und kann bis zu minus 40 Grad erreichen. Der Schnee kann ein Dorf Wochen von der Außenwelt abschneiden. Im Sommer müssen die Mittel für das ganze restliche Jahr beschafft werden. Der Pharisäer in mir Die...

  • 19.10.22
Ein Kreuz mit brennenden Kerzen steht vor dem Kolosseum in Rom, einem Ort blutiger Christenverfolgungen in der Antike. Damals wie heute finden Menschen im Glauben eine Quelle der Kraft und der Hoffnung, die sie auch nicht vor Gewalt und vor dem Tod resignieren lässt.
 | Foto: Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA

29. Sonntag: P. Leopold Kropfreiter
Glaube berührt das Innerste unserer Existenz

Das Evangelium dieses Sonntags provoziert, gibt keine einfachen Lösungen, lässt uns zurück mit einer Frage, die für uns eigentlich unbeantwortbar scheint: Hört uns Gott? Vielleicht sind wir zu weit weg, zu klein und unbedeutend, als dass er sich um unsere Probleme kümmern würde. Glaube ist eine „Super-Kraft“ In der stalinistischen Ära wurden hunderttausende Menschen in die endlosen Steppen Kasachstans deportiert. Nur mit den nötigsten Habseligkeiten wurden sie in Viehwaggons verladen und...

  • 14.10.22
Menschen, die in der Gesellschaft ignoriert werden und „unsichtbar“ sind, können in der Emmausgemeinschaft San Miguel Topi­lejo ihre Würde wiederentdecken – dazu gehört auch das traditionelle Schlagen der mit Süßigkeiten gefüllten PappmacheFigur „Piñata“.
 | Foto: zVg
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28. Sonntag: Pfarrer Martin Römer
„Unsichtbare“ an das Licht holen

Der Text aus dem Lukasevangelium erzählt von einer Begegnung Jesu mit zehn Leprakranken. Die Lepra ist heute weithin unter Kontrolle, nicht so der Aussatz, wie diese ansteckende und lange Zeit unheilbare Infektionskrankheit auch genannt wird, und der auch eine soziale Bedeutung hat. Die vom Aussatz befallenen Menschen mussten ihre Familie verlassen und außerhalb der Städte und Siedlungen leben, sie waren von der Gesellschaft ausgesetzt und abgesondert. In diesem Sinn gibt es auch heute zu viele...

  • 06.10.22
„Was bleibt von dem, was ich bisher gelebt habe? Kann ich dankbar auf mein bisheriges Leben zurückschauen?“ Diese Fragen treffen uns oft ganz unvermutet, auch mitten in einem scheinbar glücklichen und sorgenfreien Leben. Im Bild junge Menschen in der Diözese Nova Iguaçu, wo P. Felix Poschenreithner als Seelsorger tätig ist.
	
 | Foto: zVg

27. Sonntag: P. Felix Poschenreithner
Lohnt sich dieses Leben?

Vor einiger Zeit bat mich ein älterer Herr nach der heiligen Messe um ein Gespräch. Als ich mich zu ihm setzte, um ihm zuzuhören, begann er plötzlich ganz heftig zu weinen: „Was habe ich bloß aus meinem Leben gemacht“, schluchzte er. „Wenn ich auf mein Leben zurückschaue, kann ich nichts Gutes entdecken, das ich gemacht hätte. Ich habe alles gehabt im Leben: Familie, gute Ausbildung und guten Beruf, Geld. Nun aber ist alles vorbei, nichts ist mir geblieben. Nicht einmal meine Kinder …“...

  • 29.09.22
Lazarus hungert und stirbt vor der Tür des Reichen (rechter Teil des Bildes). Links: Die Seele des Lazarus ruht in Abrahams Schoß. Romanischer Fries in der Klosterkirche Saint-Pierre in Moissac im französischen Département Tarn-et-Garonne.	Foto: Zugvogel/Detlef Klinge	 | Foto: Zugvogel/Detlef Klinge

26. Sonntag: P. Antonio Sargadoy
Arm und Reich vor der Himmelstür

Arme und Reiche gehören zum Bild unserer Gesellschaft. Die Reichen und Gesunden glaubten nach jüdischer Auffassung zu den von Gott Gesegneten zu gehören, während Armut und Krankheit an Sünde erin­nerten, denn auf Dauer – so dachten die Menschen – wird der Fromme den Segen, der Sünder aber die Strafe erhalten. Ausgleichende Gerechtigkeit, Um­kehrung der Verhältnisse? Vor diesem Hintergrund lesen wir das Gleichnis im Evangelium dieses Sonntags: Jesus verurteilt nicht Besitz oder Freude im Leben...

  • 22.09.22
Das Geld – mit dem wir viel Gutes tun können – hat etwas Faszinierendes, das Menschen blind machen kann.	 | Foto: Tanapat Lek,jew – stock.adobe.com
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25. Sonntag: P. Antonio Sargadoy
Vom „klugen“ Verwalter lernen

Das Geld in unseren Händen könnte eines Tages stinken. Wir suchen Freude, Glück und Gesundheit, doch mit Geld werden wir diese Gaben nicht kaufen können. Auch wenn das Geld im Leben ein Wert sein kann, berichtet der Prophet Amos von einem falschen Umgang mit dem Geld und bemerkt: „Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein Paar Sandalen die Armen.“ Leider haben wir mit dieser Praxis nicht aufgehört. Wir haben uns mit Geld Menschen gefügig gemacht und sie unterdrückt. Schwächere werden...

  • 16.09.22
Beide Söhne – der jüngere und der ältere, der wiederaufgenommene und der daheimgebbliebene, der umgekehrte und der zornige, gehören zum Gleichnis vom „barmherzigen Vater“. Wir verstehen dieses Evangelium erst, wenn wir beide Söhne als ein Stück von uns selbst begreifen.
Bild: „Heimkehr des ‚verlorenen‘ Sohnes“, Gemälde von Franz Dobyaschofsky (1856) in der Pfarrkirche Obergrafendorf.	 | Foto: Leopold Schlager

24. Sonntag: Pfarrer i. R. Herbert Schlosser
Zwei ungleiche Söhne

Im Evangelium vom „barmherzigen Vater“ bleibt es offen, wie sich der zweite Sohn entschieden hat. Ob er hin­eingeht und mit den anderen mitfeiert oder ob er draußen bleibt, weil er sich sagt: „Alles was recht ist. Ich hab mich die ganze Zeit abgerackert, bin ein anständiger Mensch, habe was geleistet. Und jetzt kommt der daher, dieser Taugenichts, und wegen dem wird so ein Aufwand gemacht! Aber ohne mich!“ Können wir ihn nicht gut verstehen, diesen zweiten Sohn, weil auch wir uns oft so wie er...

  • 08.09.22
Jesus geht nach Jerusalem. Es war für ihn keine Autobahn – und steil bergan geht es von allen Seiten. Es geht auf diesem Weg um den Ernstfall der Liebe: die Entscheidung für Jesus, die Annahme des Kreuzes. | Foto: Leopold Schlager

23. Sonntag: Pfarrer i. R. Herbert Schlosser
Was ist in meinem Leben wichtig?

Jesus ist unterwegs nach Jerusalem. Noch laufen ihm viele nach – sie haben von ihm gehört, haben ihn gesucht, haben ihn erlebt: Sie haben erfahren, dass er Macht hat über das Böse, über Krankheiten, selbst über den Tod. Noch laufen ihm viele nach, aber es hat sich bereits etwas geändert: die anfängliche Bereitschaft der Menge hat sich gewandelt, Vorwürfe werden laut, er stehe mit dem Teufel im Bund; Forderungen werden erhoben, er solle endlich ein eindeutiges Zeichen setzen, das Klarheit über...

  • 01.09.22
Die Leiter des Erfolgs ist für Jesus nicht der Weg ins Himmelreich. Er lebt eine andere Karriere vor: den Weg nach unten in Dienstbereitschaft und Solidarität.
 | Foto: tinyakov - stock.adobe.com

22. Sonntag: Bernd Kemmerling
Karriere im Dienst Jesu

Über Fürst Otto von Bismarck wird folgende Anekdote erzählt: Als er einmal zu einem Festessen eingeladen war, geriet er aus Versehen an das untere Ende der Tafel. Die Dame des Hauses überschüttete ihn später mit Entschuldigungen. Darauf sagte Bismarck selbstbewusst: „Seien Sie unbesorgt, Gnädigste – wo ich sitze, da ist immer oben!“ So ist unsere Lebenswirklichkeit: Die einen sitzen oben, auf den Ehrenplätzen, oder bilden es sich zumindest ein, und die anderen müssen mit den hinteren Plätzen...

  • 26.08.22

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