Kirchenrenovierung in Reinprechtspölla
Kleine Pfarre mit großem Herz

Die Pfarrkirche von Reinprechtspölla strahlt in neuem Glanz, freut sich Pfarrer H. Sebastian Schmölz (Bild Mitte). | Foto: Wolfgang Zarl
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Es war ein Kraftakt einer Pfarre mit nur rund 300 Katholiken, aber jetzt ist der Pfarrer von Reinprechtspölla, H. Sebastian Schmölz, froh: Die umfangreiche Innenrenovierung der Pfarrkirche ist abgeschlossen. „Kirche bunt“ stellt Mitarbeiter vor, die das mitermöglicht haben. Über 3.000 Arbeitsstunden an Eigenleistung erbrachten die Pfarrmitglieder. Allein Johannes Dietrich werkte über 1.000 Stunden mit. Was fühlt er jetzt nach den Arbeiten? „Friede! Es ist jetzt ein wunderbares Gefühl, in Stille die Kirche zu genießen“, antwortet Dietrich. „Es war eine Herausforderung, gerade am Anfang“, erzählt der Landwirt. Viele würden das ja kennen: „Eine Baustelle ist immer eine wilde Geschichte. Gottlob gab es keine gröberen Unfälle.“

Mehr renoviert als geplant

Pfarrer Schmölz ergänzt, dass während der Baustellenzeit die Stimmung immer gut und „viel Gaudi dabei gewesen“ sei. Der Augustiner-Chorherr erklärt, dass sich während der Arbeiten so manche zusätzliche Renovierung ergeben habe, denn oft habe man etwas angegriffen und es musste aufgrund bereits vorhandener Schäden ungeplant erneuert werden.

Die Wände waren feucht, die Kirchenbänke vom Holzwurm befallen und die Beleuchtung und Heizung in einem schlechten Zustand. Die Luftfeuchtigkeit in der Kirche lag bei 98 Prozent, dementsprechend desolat war der Innenbereich. Ausgestattet mit einer Hackschnitzelheizung, einer steuerbaren LED-Beleuchtung, der renovierten Orgel und dank der Sanierung des Mauerwerks mit Klimaampel für ein optimales Raumklima ist die Kirche nun vom Fundament bis zur Turmspitze renoviert; die Außensanierung wurde vor drei Jahren abgeschlossen. Auch an einer Nische für eine Monstranz, am Altar, an Heiligenstatuen, Bildern oder am Kreuzweg wurde gearbeitet. Wie Bernd Schneider vom diözesanen Bauamt berichtet, wurde bei den Arbeiten eine romanische Apsis entdeckt und von Fachleuten gut dokumentiert.

Gleichzeitig hat sich auch in der Pastoral viel getan: U. a. wurde ein Kirchenchor gegründet und die Zahl der Ministranten ist mit 17 für die kleine Pfarre erfreulich. „Oberministrant“ Fabian Maurer bringt den „Minis“ das Know-how für den Dienst am Altar bei. Der 19-Jährige ist Vorbild und „einer von ihnen“.

Elisabeth Ullreich unterstützt die Minis-tranten, wirkt in der Liturgie mit und hilft in zahlreichen Bereichen der Pfarre mit. Auch sie ist ein Beispiel, wie sehr sich Personen für ihre Pfarre einsetzen. Eineinhalb Jahre war die Gemeinde ohne Kirche, jetzt ist man froh, wieder im Gotteshaus feiern zu können: Die Räumlichkeiten immer wieder für Messen herzurichten, war ein großer Aufwand. Viele ehrenamtliche Stunden hat auch Malermeister Manfred Strupp geleistet, er erbrachte unschätzbare Dienste: Der Handwerker war schon bei Restaurierungen historischer Gegenstände in 60 anderen Kirchen dabei. Feinstarbeit war gewiss der Himmel an der Decke mit 200 Sternen. Johannes Dietrich, Elisabeth Ullreich und Manfred Strupp werden für ihre Verdienste mit der Hippolyt-Auszeichnung in Bronze geehrt.

Seit 1213 bei Klosterneuburg

Die Pfarre Reinprechtspölla ist seit 1213 dem Stift Klosterneuburg inkorporiert, als einzige in der Diözese St. Pölten. Das Chorherrenstift zählt neben Diözese, Bundesdenkmalamt, Gemeinde und Bevölkerung zu den wichtigsten Finanziers der Renovierungen. Der Altenburger Abt Thomas Renner hat Kirche und Altar bereits gesegnet, im nächsten Jahr soll es ein großes Dankfest geben. W. Zarl

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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