Privataudienz bei Papst Franziskus
Päpstlicher Segen für NÖ Besuch

Die Gruppe rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bischof Alois Schwarz wurde von Papst Franziskus in der Sala Clementina im Vatikan empfangen. | Foto: Servizio Fotografico Vaticano
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  • Die Gruppe rund um Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bischof Alois Schwarz wurde von Papst Franziskus in der Sala Clementina im Vatikan empfangen.
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Papst Franziskus empfing acht autistische Kinder vom Zentrum „Sonnenschein“, die mit Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Bischof Schwarz nach Rom gereist waren. Zudem stellte Bischof Schwarz in Rom „Laudato si“-Zwischenbericht der Diözesen vor.

Ich freue mich, eure Gesichter zu sehen, und ich lese es in euren Augen, dass auch ihr glücklich seid, einmal bei mir zu sein“, mit diesen Worten wandte sich Papst Franziskus an eine Gruppe autistischer Kinder, die gemeinsam mit ihren Eltern, Landesrätin Johanna Mikl-Leitner, Bischof Alois Schwarz sowie Landesrat Martin Eichtinger nach Rom gereist waren. Die acht Mädchen und Buben werden im sozialpädiatrischen Zentrum „Sonnenschein“ in St. Pölten betreut.

In einer kurzen Ansprache ermunterte der Papst die Kinder, dankbar zu sein. „Gott hat die Welt mit einer großen Vielfalt von Blumen aller Farben geschaffen. Jede Blume hat ihre Schönheit, die einzigartig ist. Auch jeder von uns ist in Gottes Augen schön, und Gott hat uns gern. Deshalb fühlen wir das Bedürfnis, Gott Danke zu sagen“, so Franziskus. Zum Abschluss bat der Papst die Gruppe auf Deutsch, auch für ihn zu beten, „denn diese Arbeit ist nicht einfach“. Auch den abschlie­ßenden Segen spendete Franziskus auf Deutsch. Mikl-Leitner überreichte dem Papst bei der Audienz einen Weinstock als Gastgeschenk, der anschließend in den Vatikanischen Gärten gepflanzt wurde. Die Kinder schenkten dem Papst ein selbstgemaltes Bild mit einem Sonnenmotiv. Es war die erste Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die der Papst seit Beginn der Pandemie im Vatikan empfing.

Autismus, so erläuterte Mikl-Leitner in ihrer Ansprache bei der Begegnung mit dem Papst, sei eine Entwicklungsstörung. Werde diese so früh wie möglich erkannt, gebe es gute Chancen, „die Kommunikation und Interaktionsfähigkeit der Kinder zu stärken, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können“. Neben dem Einsatz für die Kinder seien dafür auch Begleitung und Unterstützung der Eltern wichtig.
Auch Bischof Schwarz sprach den Kindern Mut zu. Jeder Mensch habe seine unverbrüchliche Würde und sei von Gott absolut geliebt: „Ob du langsam bist oder schnell, ob du es gut hast im Leben oder nicht, du hast eine unverletzliche Würde. Den Glanz der göttlichen Würde sehen wir in jedem Kind mit seinen besonderen Bedürfnissen und in jedem Erwachsenen, auch in allen Alten und Kranken. Das Leben ist eine solche Kostbarkeit, die dem Menschen geschenkt ist, dass wir herausgefordert sind, diese Kostbarkeit von Anfang bis zum Ende zu hüten und sie durch nichts zu beschränken.“

Treffen mit Kardinal Turkson

Im Vatikan gab es zudem ein Zusammentreffen der NÖ Delegation um Bischof Alois Schwarz und Landeshauptfrau Mikl-Leitner mit Kurienkardinal Peter Turkson, dem Leiter des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Bischof Schwarz, der in der Österreichischen Bischofskonferenz u. a. für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen zuständig ist, stellte bei dem Zusammentreffen fünf Jahre nach Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus einen Zwischenbericht vor, in dem die bisherigen Bemühungen der katholischen Kirche auf Österreichebene wie auch in den einzelnen Diözesen beschrieben und Zukunftsperspektiven entwickelt werden. Turkson betonte im Gespräch die ganzheitliche Sichtweise auf die Schöpfungsverantwortung. Die Themen wären nur im Dialog aus Ökonomie, Ökologie, Politik, Sozialem und Religiösem umzusetzen, so Turkson. Bischof Schwarz zeigte sich im Anschluss an die Unterredung einmal mehr davon überzeugt, „dass uns Inseldenken in Bezug auf Ökologie nicht weiterbringt und nur im Dialog und auf den Grundsätzen einer ökosozialen Marktwirtschaft wirklich schöpfungsverantwortliches Handeln wirksam werden kann“.

Im Rahmen der dreitägigen Reise nach Rom feierte Bischof Alois Schwarz mit der Gruppe am Sonntag, 20. September, den Sonntagsgot­tesdienst in Santa Maria dell’Anima. Bei einem Empfang in der österreichischen Botschaft beim heiligen Stuhl erhielt Botschafterin Franziska Honsowitz-Friessnigg die Auszeichnung „Natur im Garten“ verliehen.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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