Pius-Parsch-Institut
„Kirchlicher Protektor“ Weihbischof Leichtfried

Weihbischof Anton Leichtfried, am Bild während eines Interviews mit Kirche bunt, übernimmt die neue Funktion zusätzlich zu seinen Ämtern. | Foto: Leopold Schlager
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Der Päpstliche Delegat für das Stift Klosterneuburg, Bischof Josef Clemens, hat die Funktion des „Kirchlichen Protektors“ für das Pius-Parsch-Institut und die Liturgiewissenschaftliche Gesellschaft Klosterneuburg neu geregelt. Als Liturgiereferent der Österreichischen Bischofskonferenz übernahm Weihbischof Anton Leichtfried zusätzlich zu seinen anderen Aufgaben diese Funktion in der Nachfolge des Altpropstes von Klosterneuburg, Bernhard Backovsky.

Dem „Kirchlichen Protektor“ kommt ein übergeordnetes Aufsichtsrecht für die Ausrichtung des Instituts zu. Zugleich ist er als oberster Repräsentant der Förderer der Anliegen, die das Institut zur Auswertung und Weiterführung des liturgietheologischen Erbes von Pius Parsch wissenschaftlich wie auch pastoral verfolgt.

Liturgie-Pionier Pius Parsch

Die Theologie von Pius Parsch steht im Fokus des vierten Liturgiewissenschaftlichen Symposions von 22. bis 24. Februar im Stift Klosterneuburg, das coronabedingt nur online stattfinden kann. Namhafte Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum referieren zu bisher weniger bekannten Aspekten des Wirkens und Denkens von Pius Parsch. Den Festvortrag hält der deutsch-italienische Liturgiewissenschaftler und Pius-Parsch-Preisträger (2018) Marco Benini.

Der Klosterneuburger Chorherr und Liturgie-Pionier Pius Parsch (1884-1954) war neben Romano Guardini und Odo Casel einer der bedeutenden Wegbereiter der Liturgischen Bewegung. Sein Wirken, das er ab den 1920er-Jahren entfaltete, beeinflusste über Österreich hinaus wesentlich die große Liturgiereform in der katholischen Kirche, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) beschlossen wurde. Seine Werke, darunter auch der „Klassiker“ der Liturgischen Bewegung: „Volksliturgie – ihr Sinn und Umfang“, wurden in 17 Sprachen veröffentlicht und erschienen in Millionenauflagen.

„Gemeinschaftsmessen“

Parsch hielt 1922 die erste „Gemeinschaftsmesse“ in der Klosterneuburger Kirche St. Gertrud und begründete die „Liturgische Gemeinde“ von St. Gertrud sowie das „Volksliturgische Apos­tolat Klosterneuburg“. Bei den Gemeinschaftsmessen wurden Teile der Mess­feier vom Volk in deutscher Sprache gesungen („Betsingmesse“), der Zelebrant feierte erstmals der Gemeinde zugewandt („Volksaltar“). Parsch wollte damit nicht nur die „aktive Teilnahme“ aller Mitfeiernden erreichen, sondern vor allem das Liturgieverständnis aus der eigentlichen theologischen Sinnmitte heraus sichtbar machen. Diese Feiern gelten als die Geburtsstunde der liturgischen Bewegung in Österreich, hatten aber auch eine wachsende internationale Ausstrahlung.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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