Investitur im Dom der Wachau
Ein großes Fest für die neuen Grabesritter

Die Grabesritter vor dem Dom der Wachau | Foto: Dominik Surböck
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Drei Tage, vom 24. bis 26. September, kamen rund 300 Angehörige des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in der Diözese St. Pölten zusammen. Höhepunkt war die feierliche Investitur, die Aufnahme von 15 neuen Mitgliedern im „Dom der Wachau“ in Krems.

Die Damen und Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem sind nicht die Grabwächter in Jerusalem, sondern sie sind diejenigen, die schauen, dass die Christen im Heiligen Land nicht vergessen werden, dass sie vor Ort bleiben und uns die heiligen Orte sichern.“ Mit diesen Worten wies Bischof Alois Schwarz in seiner ergreifenden Predigt bei der Abschlussmesse der Investiturfeier der Grabesritter auf das Wirken der Damen und Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem hin.

„Berufung zum Leiden“

Der Gottesdienst in der Millenniums­kirche in Stattersdorf bildete den feierlichen Schlusspunkt der dreitägigen Zusammenkunft von rund 300 Grabesrittern. Höhepunkt war die Investitur im Dom der Wachau am Samstag. Die Damen und Ritter des Ordens zogen durch die Kremser Landstraße zur Stadtpfarrkirche, angeleitet vom Zeremoniär mit dem Schwert, mit dem die Männer später den Ritterschlag von Großprior Raimund Schreier, Abt des Stiftes Wilten, erhielten. An der Festmesse nahmen neben Diözesanbischof Alois Schwarz und Militärbischof Werner Freistetter auch Abt Thomas Renner vom Stift Altenburg als Prior der Komturei St. Pölten, der Administrator des Stiftes Klos­terneuburg, Prälat Maximilian Fürnsinn, und der Statthalter des Ordens in Österreich, Andreas Leiner, teil. Im Rahmen des Festgottesdienstes wurden 15 Frauen und Männer in den Orden investiert. Die Damen und Ritter erhielten das Ordenskreuz und den -mantel überreicht, die Männer zusätzlich den Ritterschlag.

In seiner Predigt bezeichnete Abt Raimund Schreier den Kampf gegen menschliches Elend und das Lindern von Leid als Teil christlicher Berufung. Zum Christsein gehöre auch „die Berufung zum Leiden, zum Ertragen des Widrigen und Skandalösen in einem durchkreuzten Leben“. Im gläubigen Durchstehen und Bewältigen des Schmerzes stecke immer auch die „Chance der Verwandlung unseres Menschseins“.
Fünf der neuen Grabesritter stammen aus der Komturei St. Pölten: das Ehepaar Iris und Bernd Adrian aus Krems, Franziska Madl OP, gebürtig in Loiben und Priorin des Dominikane­rinnenklosters Wien, sowie der Herzogenburger Historiker Stefan Spevak.

Hilfe für Kindergarten in Beit Jala

Eröffnet wurde die Zusammenkunft der rund 300 Grabesritter, die aus ganz Österreich und dem Ausland angereist waren, bereits am Freitagabend mit einer stimmungsvollen Lichterprozession und Vigil im St. Pöltner Dom, die Abt Thomas Renner leitete. Beim Festkapitel im Schloss Thalheim zeigte Karl Lengheimer, Leiter der Komturei St. Pölten, seine Freude darüber, „dass 15 neue Mitglieder den Weg in eine Gemeinschaft gefunden haben, die in Israel-Paläs­tina Bedürftige, Jugendliche sowie alte und ausgegrenzte Menschen ungeachtet ihrer religiösen Zugehörigkeit unterstützt“. So kommen die Spenden der Ritter und Damen, die im Rahmen der Investitur eingenommen wurden, der Renovierung eines Kindergartens in Beit Jala zugute.

In seiner Predigt am Sonntag in Stattersdorf erinnerte Bischof Alois Schwarz an das Motto der Investitur: „Hier bin ich, sende mich.“ Der Bischof: „Wenn es also heißt, hier bin ich, sende mich und wir uns fragen ,Wer bin ich eigentlich?‘, kann die Antwort nur lauten: Ich bin ein von Gott geliebter Mensch.“ Letztlich gehe es als Christ darum, mit anderen Menschen „auszuhalten“ und „da zu sein“. „Wie sollen die Leute unseren Gott verstehen, der gesagt hat ,Ich bin da‘, wenn wir füreinander nicht da sind? Das ist das Entscheidendste in unserem Leben – unseren Gott durch Präsenz zu leben, durch unser Dasein mit ihnen.“ Dies gelte für die Grabesritter und insgesamt für alle Christen.

Autor:

Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt

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