PGR-Wahlen 2022
Auftakt mit Online-Foren

Mit vier Online-Foren beginnt in diesen Wochen die Vorbereitung auf die österreichweite Wahl der Pfarrgemeinderäte im März 2022. Ziel ist es, die Pfarren hellhörig für die Nöte der Menschen und zukunftsfähig in ihren vielfältigen Aufgaben zu machen. | Foto: kathbild.at/Franz Josef Rupprecht (Archivaufnahme)
  • Mit vier Online-Foren beginnt in diesen Wochen die Vorbereitung auf die österreichweite Wahl der Pfarrgemeinderäte im März 2022. Ziel ist es, die Pfarren hellhörig für die Nöte der Menschen und zukunftsfähig in ihren vielfältigen Aufgaben zu machen.
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„Proaktive Pfarren“, die auf die Menschen zugehen, wünscht sich die Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar zum Auftakt der Vorbereitung auf die Pfarrgemeinderatswahl am 20. März 2022. Online-Foren geben dafür Impulse.

Zum Engagement für „proaktive Pfarren“ und einen Abschied von „reaktiven Pfarren, die von ihrem Umfeld und äußeren Umständen getrieben werden“, ruft die Pastoraltheologin Klara-Antonia Csiszar auf. Zum Start eines vierteiligen österreichweiten Online-Pfarrgemeinderäte-Kongresses plädierte die Professorin für Pastoraltheologie der Katho­lischen Privat-Universität Linz am 12. April an die Pfarren, „hinzugehen und hinzuschauen“, wo sie gebraucht werden.

An der Auftaktveranstaltung nahmen via Videoplattform Zoom rund 300 Personen teil, darunter größtenteils ehrenamtlichen Pfarrgemeinderats-Mitglieder, aber auch Diözesanbischof Alois Schwarz, die Bischöfe Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau) und Josef Marketz (Gurk-Klagenfurt) sowie etliche hauptamtliche Kirchen-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Priester und Diakone. Hintergrund der bis 6. Mai stattfindenden Online-Foren ist die nächste Pfarrgemeinderatswahl im März 2022. Als Vorbereitung darauf haben die heimischen Diözesanbischöfe gemeinsam mit den diözesanen Pfarrgemeinderats-Referenten zu einem bundesweiten Austausch geladen. Im Fokus der vier Online-Foren stehen Fragen nach gelingenden Praxismodellen und wie Beteiligung in den Pfarren gelingen kann.

„Reaktive Pfarren werden von ihrem Umfeld und den äußeren Umständen getrieben: Wenn das Wetter gut ist, fühlen sie sich gut, wenn das Wetter schlecht ist, fühlen sie sich schlecht“, sagte Pastoraltheologin Csiszar in ihrem Impuls. Eine solche Pfarre würde sich vor allem durch eine „defensive Schutzhaltung“ auszeichnen, so ihre Einschätzung. Proaktive Pfarren hingegen seien im Gegenzug von Werten geleitet und dem Wissen, was „sie gut können und wo sie unersetzlich sind“.

Auf Bedürfnisse der Menschen hinhören

Pfarren hätten vor allem die Aufgabe, „auf die Menschen zuzugehen“ und auch die Kirche dürfe nicht nur um sich selbst kreisen, mahnte Csiszar. Positiv strich die Theologin in diesem Zusammenhang den „Zukunftsweg“ der Diözese Linz hervor; hierbei würden sich Pfarren und Leitungsebene in einen Reflexionsprozess begeben und verstärkt nach den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen fragen. Dieser Prozess brauche vor allem den Willen, „hinzuschauen und zu erkennen, was tatsächlich an Bedarf vor Ort akut ist“. Als aktu­elle – auch coronabedingte – Themen nannte die Theologin etwa Einsamkeit, familiäre Schwierigkeiten sowie finanzielle und existenzielle Unsicherheiten. Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Teilnehmer des Online-Forums in digitalen Kleingruppen.

Beim zweiten Termin des virtuellen PGR-Kongresses wird sich der Innsbrucker Pastoraltheologe Christian Bauer am 20. April (18 bis 20 Uhr) mit dem Thema „Kirche an anderen Orten“ beschäftigen. Der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock liefert am 28. April (18 bis 20 Uhr) den Impuls zum dritten Forum zur Frage „Wie nutzen wir Freiräume?“. Beim letzten Termin des Online-Kongresses am 6. Mai spricht Gabriele Viecens, Referentin für lokale Kirchenentwicklung der deutschen Diözese Hildesheim, zum Thema „Wie schaffen wir Platz für Talente und ermöglichen Beteiligung?“.

Eine Anmeldung auch für einzelne Termine ist auf der Website https://www.pfarrgemeinderat.at/pages/pgr/kongress2021 möglich. Die „Konferenz der PGR-ReferentInnen der Diözesen Österreichs“ erhofft sich von den Online-Foren im Vorfeld der nächsten PGR-Wahlen einen Austausch über gelingende Praxismodelle, wie Partizipation in den Pfarrgemeinden gelingen kann. „Denn eine Kirche der Beteiligung entspricht nicht nur ihren neutestamentlichen Anfängen, sondern ist auch die Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen“, heißt es in der Kongress-Beschreibung.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert werden in Österreich als Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils Pfarrgemeinderäte und -rätinnen direkt gewählt. Alle fünf Jahre haben damit rund 4,5 Millionen wahlberechtigte Katholiken die Möglichkeit, eine Funktion in ihrer Pfarrgemeinde zu übernehmen oder mit ihrer Stimme den jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten das Vertrauen auszusprechen. Rund 28.000 Personen stellen sich dieser Verantwortung. Das nächste Mal ist es am 20. März 2022 wieder so weit. Information und Kongress-Anmeldung: www.pfarrgemeinderat.at.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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