Eine Pfarre, die für alle offen sein will
50 Jahre Pfarre St. Pölten-St. Johannes Kapistran

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Im Jänner 2021 hätte die Pfarre St. Pölten-St. Johannes Kapistran ihr 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Hätte. Denn wegen der Coronapandemie musste die Festmesse mit Bischof Alois Schwarz auf den Herbst verschoben werden.

Als vor 50 Jahren im Süden von St. Pölten viele Hochhäuser gebaut wurden, ergab sich auch die pastorale Notwendigkeit für die Errichtung einer neuen Pfarre samt Kirche. Im Jahr 1970 wurde das Gebäude als Provisorium aus Betonfertigteilen gebaut. „Der Kirchenraum wurde bis zur Generalsanierung auch für Veranstaltungen wie Pfarrfeste und Flohmärkte genutzt. Den heiligen Raum trennte man durch eine Holzverkleidung“, erzählt Pfarrer Franz Schabasser. Das Kirchengebäude wurde im Jänner 1971 von Bischof Franz Zak geweiht und unter den Pfarrpatron St. Johannes Kapis­tran gestellt.

Damals gab es noch kein Pfarrzent-rum und keinen Pfarrhof­anbau. Dieser war zunächst in den Reihenhäusern in der Nähe untergebracht. Von 1990 bis 1993 wurde neben dem Pfarrhofanbau das Pfarrzentrum dazugebaut. Die Neugestaltung des Kirchenraumes erfolgte 2015. „Eines unserer Hauptanliegen war es, unsere Kirche nach außen und innen offen zu gestalten“, so Pfarrer Schabasser. Daher gebe es eine Öffnung in den Garten und zur Straße. „Damit wird für uns ausgedrückt, dass jeder herzlich willkommen ist. Es soll sichtbar sein, was wir tun. Wir wollen die Schöpfung Gottes und das Geschehen der Welt mit hereinnehmen und vor Gott bringen.“ In der Kirche wurden viele Gedanken des Zweiten Vatikanischen Konzils umgesetzt, etwa die Positionierung der Gläubigen rund um den Altar. Die Pfarre mit ihren 2.600 Katholiken will nicht nur baulich offen sein: Ihr ist es wichtig, Menschen anzusprechen, die der Kirche fern stehen.

Spirituelles Angebot

Spirituell wird in der Pfarre neben den Gottesdiensten eine Bibelrunde, die Gesprächsrunde „Glaube und Leben“ oder die stille Anbetung in der Kapelle geboten. Nach der Aufbauphase der Pfarre gebe es jetzt die „spirituelle Aufbauphase“, erzählt Schabasser. Neben den heiligen Messen gibt es Wortgottesfeiern, „in denen man sich um eine verständliche Sprache bemüht“.

„Ganz besonders wichtig sind uns die Familiengottesdienste, die regelmäßigen Wortgottesdienste und die Ministrantenpastoral“, unterstreicht Astrid Ebenberger, die stv. Pfarrgemeinderats-Vorsitzende. Zum lebendigen Pfarrleben ge­hört auch das wöchentliche Pfarrcafé dazu, in dem sich die Menschen zum Austausch treffen. Außerdem gibt es seit 1982 in unterschiedlichen Formationen Bühnenkunst auf der Kapistranbühne.

Auch die christliche Hilfe für die Nächsten wird gelebt: Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklungsstörungen und Behinderungen werden betreut; trauernde Menschen werden begleitet; es gibt einen Besuchsdienst für ältere Personen und Hilfestellung für ausländische Mitmenschen.

Pfarrverband St. Pölten-Süd

Wesentlich lebt die Pfarre von den 200 bis 300 ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich in vielen Arbeitskreisen treffen. Dazu arbeitet die Kapistranpfarre im Pfarrverband St. Pölten-Süd eng mit der Pfarre Spratzern zusammen, die ebenfalls von Franz Schabasser betreut wird. U. a. kooperiert der Pfarrverband bei der gemeinsamen Website, die auch schon einen diözesanen Medienpreis gewonnen hat, bei den Pfarrgemeinderäten oder beim Katholischen Bildungswerk.

Termine im Jubiläumsjahr

Folgende Termine sind geplant, wenn es Corona zulässt: So., 7. Februar, 9.15 Uhr: Festmesse; 18., 19., 20. Juni: Flohmarkt; So., 1. August, 10 Uhr: Frühschoppen; Sa., 4. September: Kinderwiesenfest; am Kapistransonntag, 24. Oktober, 9.15 Uhr, wird die Festmesse mit Bischof Schwarz nachgefeiert. W. Zarl

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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