Sommerakademie im Bildungshaus St. Hippolyt
Katholische Männerbewegung sprach über Quellen des Glaubens

KMBÖ-Sommerakademie im Bildungshaus St. Hippolyt | Foto: Wolfgang Zarl
  • KMBÖ-Sommerakademie im Bildungshaus St. Hippolyt
  • Foto: Wolfgang Zarl
  • hochgeladen von Wolfgang Zarl

Unter dem Motto „Kraftquelle Gottesbeziehung“ lud die Katholische Männerbewegung Österreichs (KMBÖ) zur 34. Sommeraka­demie ins St. Pöltner Bildungshaus St. Hippolyt ein. „Es war der Versuch, in den wieder gewonnenen Freiheiten nach dem Corona-Lockdown in Präsenz jenen Kräften nachzuspüren, die uns Göttliches erfahrbar machen“, so KMBÖ-Vorsitzender Ernest Theussl.

Der Prior des Europa­klosters Gut Aich, P. Johannes Pausch, hob in seinem Vortrag hervor, Glaube sei nicht das Nachsprechen von dogmatischen Lehrsätzen, sondern beschreibe „das Verhältnis zu mir selbst, zum Du, zu Natur und Schöpfung, zu Welt und Gott“. Glaube sei dabei geprägt „von unserem Menschenbild, unserem Weltbild“. Heute täten die Menschen vielfach so, „als hätten wir die Welt in der Hand“, selbst ökologisches Handeln werde im Geist des „Wir machen das“ angegangen. „Das bereitet mir Sorge“, so der Benediktinerpater. Neben diesem „Allmachtswahn“ gebe es den „Ohnmachtswahn“: „Ich kann nichts machen.“ Ein Mittelweg zwischen beiden Extremen komme der Realität näher, unterstrich Pausch. Glaube heiße auch nicht, alles richtig zu machen: „Zweifel, Verluste, Scheitern, Hindernisse sind Geschwister des Glaubens. Glaube heißt, in Beziehung zu leben. Spiritualität ist Beziehung auf allen Ebenen.“

Der Prior gab zwei praktische Tipps, die es leichter machen würden, zu glauben: erstens Bewegung in Ruhe in der Natur – auch die Bibel gebe dafür schöne Beispiele; und zweitens zu singen. Hilfreich sei es auch, sich mit den eigenen Erfahrungen auseinanderzusetzen und dabei die Sinne einzuschalten. Pausch verglich den Glauben auch mit einer Quelle: Glaube könne versiegen, wenn er nicht beachtet werde; außerdem könnten beide heilend wirken. Gleichnisse und Erfahrungen seien gut geeignet, den Glauben zu tradieren.

Für Reformen in der Kirche im Sinne des von Papst Franziskus eingeleiteten synodalen Prozesses plädierte der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner in einem weiteren Vortrag. Zulehner: „Eine Kirche, die um sich selber kreist, ist krank.“ Manche gegenwärtigen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft führen aber in eine entgegengesetzte Richtung, wie Zulehner anhand der Ergebnisse der von ihm seit 1992 angestellten Männerforschung erläuterte.
Als Rahmenprogramm gab es u. a. einen stimmungsvollen Ausflug auf den Spuren von Kardinal Franz König ins nahe Pielachtal, berichtet KMB-Diözesanreferent Michael Scholz.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ