Firmung
"Es geht um Herzensbildung"

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Corona hat vieles verändert und unmöglich gemacht. Wie kann die diözesane Katholische Jugend helfen?
Ilse Kappelmüller: Es gab u. a. eine hohe Beteiligung am Angebot der Katholischen Jugend (KJ) zum Austausch über die Firmvorbereitung. Auch die Zugriffszahlen auf die Website der KJ zeigen, dass es großes Interesse an den Ideen gibt. Etliches läuft natürlich derzeit digital in den Pfarren.

Was wurde konkret realisiert?
Ilse Kappelmüller: Vieles wurde zuletzt in den Pfarren umgesetzt, alles Corona-tauglich: jugendgerechte Kreuzwege, Emmausgang, Gebetsstationen oder Schnitzeljagden. Dazu gab es zahlreiche Vernetzungen: Wir können auch auf Angebote anderer Diözesen und der youngCaritas verweisen.

Die Firmlings-Großevents unter dem Titel „Nacht des Feuers“ können heuer nicht stattfinden, was ist die Alternative?
Ilse Kappelmüller: Firmvorbereitung für Jugendliche hat mit Gruppen sein zu tun, das ist wichtig. Und Großveranstaltungen wie die „Nacht des Feuers“ mit jeweils hunderten Firmlingen sind natürlich medienwirksam. Aber gerade in kleinen Zellen hat sich das Christentum weitergetragen. Jugendliche sollen sich austauschen und aussprechen können, das geschieht in den kleinen Gruppen in der Pfarre oder im Pfarrverband besser.

Wie kann die Pfarre das machen?
Ilse Kappelmüller: Die Pfarre kann die Jugendlichen zusammenführen, sie begleiten und stärken. Bei der Firmvorbereitung geht es vor allem um Herzensbildung und nicht nur um Wissensvermittlung.

Wie steht es heuer um die Firmungen?
Ilse Kappelmüller: Die Diözese hat empfohlen, die Firmungen in die wärmere Jahreszeit hinauszuschieben. Wir hoffen, dass es dann coronamäßig besser geht. Heuer gibt es nur acht Dekanatsfirmungen, die anderen finden auf Pfarr­ebene, also im kleineren Rahmen statt. Manche Pfarren setzen Firmung und Firmvorbereitung heuer überhaupt aus. Damit erhöht sich das Alter der Jugendlichen mancherorts in Richtung 14 Jahre. Das ist vielleicht ein Vorteil, da das einen Einstieg in die Jugendarbeit erleichtert.

Wie lautet das Resümee für die Firmvorbereitung nach diesem Corona-Jahr?
Ilse Kappelmüller: Wir müssen die Jugendlichen stärken, da sie oft isoliert sind. Und wir müssen sie begleiten, damit sie die Frohe Botschaft weitertragen können. Wir dürfen uns auch bewusst sein: Gott ist immer schon vor uns da für die Jugendlichen, wir sollten auf den Schatz des Vertrauens auf Gott setzen. Der Geist Gottes wirkt. Toll motivierte Firmbegleiter sind vielleicht ein Zeichen dafür.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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