Zeit der Buße – Zeit der Gnade
Der Aschermittwoch als Ruf zu Umkehr und Achtsamkeit

Der Aschermittwoch ist in seiner Form einmalig im Kirchenjahr. Während andere Feste auf einen Sonntag oder zumindest einen bestimmten Kalendertag fallen, steht er ziemlich unvermittelt mitten in der Woche im Spätwinter oder Vorfrühling.
Als Auftakt der österlichen Bußzeit kann man ihn auch nicht gerade als großen Feiertag bezeichnen. Er steht auch nicht rot im Kalender. Und er ist bis heute ebenso wie der Karfreitag mit Fasten und Enthaltung von Fleischspeisen verbunden. Vielleicht wirkt bei manchen auch noch die Katerstimmung eines allzu ausgelassenen Faschings nach.
Dennoch ist er ein wichtiger Tag. Die Messfeier hat zwei Lesungen wie sonst nur Sonntage und Hochfeste. Sie ge-
ben auch die Richtung der kommenden Wochen vor: die Umkehr zu Gott, der sich erneut seines Volkes erbarmt (Joël 2,12-18; 1. Lesung). Eindringlich ist im Antwortpsalm Davids Einsicht in eine schwere Verfehlung und die Bitte um Gottes Erbarmen. Die österliche Hoffnung leuchtet in der 2. Lesung auf: „Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da, der Tag der Rettung“ (2 Kor 6,2).
Im Evangelium (Mt 6,1-6.6-18) wird nochmals betont, dass zum „Gesamtpaket“ des Weges nach Ostern drei Dinge gehören: Beten, Fasten und Almosen geben – also eine bewusstere Gottesbeziehung, achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper und Reduktion auf das Notwendige und nicht zuletzt die soziale Komponente durch die Unterstützung von Bedürftigen. Allem voran mahnt Jesus: „Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen zu werden!“ Das kann heute in manchen Fällen wohl auch heißen, dem Handy eine ausgiebige Ruhepause zu vergönnen.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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