Im kleinen Rahmen gefeiert
Patres aus Geras bekamen Romero-Preis

NÖ Landtagspräsident Karl Wilfing, Bischof Alois Schwarz, Gregorio Soares dos Santos OPraem, KMB-Diözesanvorsitzender Karl Toifl, P. Milo Ambros, Marguerita Schelpe, P. Bernhard-Michel Schelpe, Chris­tine Hynninen und KMBÖ-Vorsitzender Ernest Theussl. | Foto: Wolfgang Zarl
  • NÖ Landtagspräsident Karl Wilfing, Bischof Alois Schwarz, Gregorio Soares dos Santos OPraem, KMB-Diözesanvorsitzender Karl Toifl, P. Milo Ambros, Marguerita Schelpe, P. Bernhard-Michel Schelpe, Chris­tine Hynninen und KMBÖ-Vorsitzender Ernest Theussl.
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In St. Pölten wurde im kleinen Rahmen der dies­jährige Romero-Preis für herausragende Leis­tungen im Bereich Gerechtigkeit und Entwicklung verliehen. Der renommierte Preis der Aktion „Sei so frei“ der Katholischen Männerbewegung (KMB) ging heuer an die Prämonstratenser-Chorherren P. Bernhard-Michel Schelpe und P. Milo Amb­ros vom Stift Geras. Beide haben gemeinsam in ihrem jahrzehntelangen Wirken in Brasilien mit diözesaner Unterstützung eine Reihe von pastoralen, sozialen und schulischen Projekten ins Leben gerufen. Überreicht wurde der mit 10.000 Euro dotierte Menschenrechtspreis von Bischof Alois Schwarz und KMB-Österreich-Obmann Ernest Theussl. Das Preisgeld stammt aus Beiträgen der KMB-Mitglieder, berichtete Diözesanobmann Karl Toifl.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gratulierte den Preisträgern in einer von Landtagspräsident Karl Wilfing verlesenen Grußbotschaft und lobte das Engagement „vieler beherzter Frauen und Männer“ aus Niederösterreich für „Arme auf allen Kontinenten unserer Erde“.

„Gerührt und geehrt“ äußerten sich die beiden Preisträger. Dankbar zeigten sich die beiden Ordensleute P. Schelpe und P. Ambros besonders für ihre von der Diözese zugestandenen Pfarrergehälter, mit denen sie in Brasilien eine Pfarre mit 30 Gemeinden, Kapellen und Pfarrheimen errichten konnten. Ihr Einsatzort sind Favela-Armenviertel gewesen, in denen die Kriminalität so hoch gewesen sei, dass sich nicht einmal die Polizei hintraute. „Unbewaffnete Priester könnten jedoch gut arbeiten“, erklärte P. Ambros.

Die beiden Ordensmänner waren im Jahr 1992 bzw. 1994 ins nostostbrasilianische Sao Salvador de Bahia entsendet worden, um in der pries­terarmen Erzdiözese als Seelsorger auszuhelfen. Da es an kirchlicher und sonstiger Infrastruktur fehlte, bauten die beiden Jahr für Jahr Infrastruktur von in Summe 30 „Comunidades“ – entsprechend österreichischen Pfarren – mit eigenen Kapellen und Pfarrheimen auf, unterstützt aus der Heimat.
1998 wurde ein vom Stift Geras abhängiges Priorat des Prämonstratenserordens in Itinga errichtet, das 2009 als selbstständiges Kloster des Ordens anerkannt wurde, mit P. Ambros als erstem Prior. Die ersten drei Priester wurden 2006 geweiht.

Nachhaltige soziale Projekte

In den Jahrzehnten ihrer Tätigkeit in Brasilien setzten die beiden Preisträger viele soziale Schwerpunkte: Einerseits zur Linderung unmittelbarer Not durch Grundnahrungsmittel, doch ebenso auch nachhaltige, entwicklungsfördernde Aktionen wie Alphabetisierungskurse für Erwachsene, die Errichtung eines Kindergartens für Kinder alleinerziehender Mütter oder die Einführung eines monatlichen Lebensmittelkorbes für die ärmsten Familien, die bei Vorträgen über Hygiene oder Essenszubereitung ausgegeben wurden. Auch eine Ausspeisung, zubereitet mit unverkäuflicher Ware eines Lebensmittelgroßmarktes, wurde initiiert.
Seit seiner Rückkehr nach Österreich ist
P. Milo Ambros Pfarrmoderator in den Pfarren Sigmundsherberg und Rodingersdorf, wo auch P. Schelpe lebt und als Seelsorger tätig ist. Die Projekte würden allesamt trotz Corona weiterlaufen, berichtete P. Ambros von seinem Brasilien-Besuch im Sommer.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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