VS Mallnitz gewinnt Forschungspreis
Kleine Forscher ganz groß

Foto: VS Mallnitz, Schmölzer
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Die Volksschule Mallnitz erhält den diesjährigen IMST-Award in der Kategorie erste bis vierte Schulstufe. Dieser Preis zeichnet seit vielen Jahren österreichweit innovative Bildungsprojekte aus. In Zeiten von Corona wurde der Preis virtuell übergeben.
von Ingeborg Jakl

Gewonnen! Ein Wort, und die Jubelstürme nahmen fast kein Ende. Das E-Mail von Bundesminister Heinz Faßmann aus Wien sorgte nicht nur in der Volksschule Mallnitz für strahlende Gesichter. Ein ganzer Ort stand quasi Kopf. „Es kommt ja auch nicht alle Tage vor, dass wir im Mittelpunkt eines Award stehen“, freut sich Amtsleiter Erich Glantschnig mit.
Die Volksschule Mallnitz erhielt in diesen Tagen den diesjährigen IMST-Award in der Kategorie 1.- 4. Schulstufe. Dieser Preis zeichnet seit vielen Jahren österreichweit innovative Bildungsprojekte aus. „Wir sind so stolz auf diese Auszeichnung“, lobt Bürgermeister Günther Novak Schülerinnen und Schüler sowie das ganze Team. „Es hebt unsere Projekte auf ein bundesweites, hochkarätiges Niveau!“
Die Konkurrenz war aber auch groß. Denn bei dieser Ausscheidung haben Schulen aus ganz Österreich teilgenommen. Mit Firmen im Hintergrund und entsprechenden finanziellen Mitteln.
In Mallnitz war ein kleines Team drei Jahre lang im Einsatz. Immer mit Begeisterung, nie nachlassend und mit wachsender Motivation.
Voll motiviert
„Trotzdem hätten wir damals im Sommer, als wir die ganzen Formulare ausgefüllt haben, nicht so richtig mit einem solchen Erfolg gerechnet“, sagt Andrea Angermann, Leiterin der Volksschule Mallnitz. 17 Buben und Mädchen lernen hier in drei Klassen.
„Aber im Prinzip waren alle Bausteine für diesen nationalen Schulwettbewerb schon seit Längerem gegeben. Wir mussten sie nur alle zusammenfassen und uns bis zur Jury durchkämpfen“, sagt sie. Durchkämpfen! In genau diesen digitalen Papierkrieg, wie es Angermann lächelnd beschreibt, ging federführend Gudrun Batek. „Mir ist es wichtig, die Begeisterung für Naturwissenschaften zu wecken. Man könnte es als mein Steckenpferd beschreiben“, sagt die Biologin.
Drei Jahre hat das engagierte und kreative Team mit den Kindern gearbeitet und unermüdlich getüftelt, erzählt Angermann und verweist auf Gudrun Batek. „Unsere Motivatorin und Ideenspenderin.“
Die Biologin und Projektleiterin spielt den Ball, also das Lob, gleich weiter an die vifen Mädchen und Buben der Volksschule. „Ohne deren Forscherdrang und Begeisterung wäre das nicht zu schaffen gewesen.“
Klein, aber oho
Die kenntnisreichen Voraussetzungen mussten vorab geschaffen werden, erklärt Batek. Dazu zählt auch, dass in der Schule und im Kindergarten sogenannte Forscherecken eingerichtet wurden. Hier können die Mädchen und Buben experimentieren, kurzum ihren Forscherdrang ausleben. Im nahe gelegenen Besucherzentrum lassen sich dann viele Experimente exakt durchführen oder analysieren.
Hinzu kommt, dass die Gemeinde Mallnitz seit Jahren vorbildlich auf die Vernetzung ihrer Bildungseinrichtungen setzt. Dabei arbeiten der Kindergarten, die Volksschule, die Nachmittagsbetreuung und das Nationalparkzentrum aktiv zusammen. „Davon profitieren die Kinder natürlich“, ist Batek überzeugt. Ihr Ziel ist, den „kleinen Weltentdeckern“ einen freudvollen Zugang zum Lernen zu ermöglichen. Denn, so ihre Beobachtung: „Kinder sind neugierig und wollen mit allen Sinnen die Welt entdecken und mitgestalten.“ Sie brauchen nur eine Hand, die sie anleitet und begleitet.
Forscherfest
Die vier Bildungseinrichtungen arbeiten Hand in Hand mit engagierten Pädagogen. Alle mit dem gleichen Ziel: die Bildungskarriere eines Kindes quasi von der Kindertagesstätte bis zur weiterführenden Schule sinnvoll zu gestalten.
Daher stand im vergangenen Jahr ein großes Forscherfest auf dem Programm. „Wir haben unsere Eltern und Großeltern dazu eingeladen“, berichtet Marie Truskaller (10 Jahre). Und: „Die waren voll begeistert.“ An zahlreichen aufgebauten Stationen konnten Eltern, Großeltern und Freunde erfahren, wie beispielsweise Wasser aus einem Glas mittels Strohhalm in ein anderes transportiert werden kann. Oder wie viele Wassertropfen auf ein 5 Cent Stück passen.
Virtuelle Preisübergabe
„Unser Projekt ist so gut angekommen“, bestätigt denn auch Batek. Kinder wie Eltern waren fasziniert. 300 Besucher an diesem Tag sind der unwiderlegbare Beweis eines ganz außergewöhnlichen Bildungsprojektes.
Das alles hat dazu geführt, dass Minister Faßmann, coronabedingt, eine virtuelle Laudatio hielt und neben der Urkunde einen 1000 Euro Gutschein überreichte. „Sonst wären wir nach Wien gefahren“, schmunzelt Angermann, die natürlich mit Batek schon neue Pläne für weitere Forschungsprojekte schmiedet.

Autor:

Gerald Heschl aus Kärnten | Sonntag

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